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Julia (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juli 2020 • 1 Woche • Sonstige
OK, geht aber besser.
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Wie in vielen anderen Bewertungen zu lesen, liegt das Tanneck an einem Hang oberhalb der Ortschaft Fischen. Der Blick auf's und ins Tal sowie auf das gegenüberliegende Bergpanorma ist demnach besonders schön. Das Haus ist in seiner Bausubstanz älter, was sich aber nur partiell und keineswegs störend zeigt (z.B. in der Gestaltung des Treppenhaus zum Spabereich: klassische weiße Marmorstufen und schmiedeeiserne Geländer). Man sieht eindeutig, dass das Hotel kontinuierlich modernisiert wird (z.B. am schmucken Badebereich, den modern gestalteten Restaurantbereichen). Hinsichtlich der Zimmer sind verschiedene Kategorien verfügbar, teils frisch saniert, teils in älterem Zustand (mit Teppichboden). Die Zimmer zur Talseite sind entsprechend des Alleinstellungsmerkmals "Lage" des Hotels natürlich teurer als solche zur "Bergseite" (dort hat man Blick auf die Straße - wenig befahren - sowie die ansteigende Weide mit Randbewaldung auf der anderen Straßenseite). Das Haus verkauft sich mit dem Slogan "Träumen über'm Tal" - spricht nach unserer Interpretation also Erholungsreisende an, die v.a. Ruhe (i.e. bei einem Getränk auf der Terrasse den Ausbick genießen), eine unkomplizierte Vollverpflegung (i.e. Verwöhnpension mit Frühstück, Mittagssnack, Kaffee und Kuchen, mehrgängigem Abendessen) und moderate Unterhaltung (i.e. Wellness, insb. Schwimmmöglichkeiten) suchen. Dieses Angebot wird vom Hotel auch grundsätzlich erfüllt.


Zimmer
  • Eher gut
  • Wir hatten für eine Woche eine Milchwell-Suite gebucht. Das Zimmer ist groß und ansprechend thematisch gestaltet (i.e. Kuhglockendusche, 2 Käsekessel-Waschbecken, Kopfteil des Bettes und Schiebetür zum Bad mit "Kuh-Motiv"). Leider empfanden wir die Suite, insb. den Teil zum Flur hin, wo das (gute und überlange) Bett steht, als recht dunkel. Selbst tagsüber haben wir das Deckenlicht eingeschaltet, wenn wir im Kleiderschrank (gestaltet wie eine Stalltür; leider mit etwas wenig Fächern, dafür aber mit einem überdimensionierten Kleiderstangenbereich ausgestattet) etwas gesucht haben. Geschuldet ist dies dem Schnitt des Zimmers, bei dem die Fensterfront am "Wohnzimmerbereich" liegt. Letzterer bietet zwei bequeme Sessel, von denen man den Ausblick genießen kann. Bei sommerlichen Temperaturen kann man ein großes Fenster und die Tür zum Balkon hin öffnen und sitzt dort dann angenehmen belüftet - der hintere Teil (i.e. Schlafbereich) bleibt jedoch selbst bei "Dauerlüften" stickig, was uns weniger guten Schlaf beschert hat. Die Abluft im Bad hat gut funktioniert - wir bevorzugen jedoch Bäder mit Fenster. Das Dekor der Wände sollte wahrscheinlich ebenfalls an einen Kuhstall erinnern - der beige, teils abblätternde Putz wirkte auf uns jedoch zu schmutzig und trug zur Wahrnehmung eines dunklen Zimmers leider bei. Der Balkon müsste aus unserer Sicht renoviert werden. Dem fleckigen Beton(?)boden sah man sein Alter an.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Frühstück: In der Corona-Zeit wird der Grundstock serviert (Kaffee/Tee, Säfte, Backwaren, Aufschnittteller). An der Essensausgabe im "Biergarten"-Bereich des Restaurants kann man sich dann noch frische Eierspeisen (und Bacon), weiteren Aufschnitt (auch Räucherlachs) und weitere Backwaren (z.B. Croissants) holen. Hier entsteht bei viel Andrang eine kleine Wartezeit. Kaffee und Tee kann man sich in diesem Bereich auch selbst holen. Im Buffetbereich sind dann Cornflakes, Müsli, Quark, Bircher Müsli und geschnittenes Obst und Gemüse in kleinen Einweckgläsern verfügbar. Zudem kann man sich hier (wg. Hygiene abgepackte) Butter, Marmelade, Honig, Nutella, vegetarische Aufstriche und Frischkäse holen. Alles in allem empfanden wir das Angebot in Ordnung - allerdings haben wir in Punkto Auswahl in anderen Hotels dieser Kategorie schon (auch in der Corona-Zeit) erheblich mehr erlebt. Mittagssnack: Geboten werden Salat, eine Suppe und ein warmes Gericht. Wir haben dieses Angebot nur einmal in Anspruch genommen, da wir Mittags im Urlaub selten etwas essen. Die probierten Gerichte waren gut und wurden an der Essensausgabe ausgegeben. Hilfreich wäre dort insg. (d.h. auch beim Frühstück) eine Beschriftung gewesen, damit (MNS-geschuldete) Kommunikationsprobleme verringert werden und nicht immer wieder nachgefragt werden muss, was im Chafing Dish zum Angebot steht... Kaffee und Kuchen: Der Kuchen ist - wie bereits in einigen vorherigen Bewertungen zu lesen - eindeutig TK-Ware, was vor dem Hintergrund dessen, dass sich das Hotel für seine Verpflegungsleistung rühmt, zwar schade ist, aber kein Beinbruch. Der Kuchen schmeckt und es gibt jeden Nachmittag eine große Auswahl (mind. 4 Sorten). Kaffee/Tee aus der Maschine zur Selbstbedienung ist inkludiert. Abendessen: Das mehrgängige Menü (aktuell wg. Corona mit serviertem Salatgang) ist abwechslungs- und variantenreich (insg. 4 Hauptgänge zur Auswahl, insg. vegetarisches Menü verfügbar). Auch Regionales wird eingebunden, aber nicht übertrieben traditionell gekocht. Die Gänge haben eine adäquate Größe - Nachbestellen/größere Portionen wäre sicherlich möglich gewesen. Der Grillabend am Samstag ist eine nette Idee. Am Sonntag gibt es statt eines Abendessens wöchentlich wechselnd entweder Käsespätzle oder alpenländischen Aufschnitt (Speck etc.) in der Zeit bis 19:00 Uhr. Danach macht die Küche zu. Wer sich von diesem Angebot abmeldet, erhält €20 Gutschrift pro Person auf die Rechnung. Kann man alles so machen von Hotelseite aus, insb. um das Personal zu entlasten - empfanden wir aber trotzdem irgendwie befremdlich (PS: Sehr zu empfehlen ist die Rindsroulda im "Gaisbock - Die DorfAlpe").


    Service
  • Eher schlecht
  • Bedauerlicherweise waren wir mit dem Service im Haus nicht zufrieden. Wir hatten einige unschöne Momente, die wir in der Art in vergleichbaren Hotels noch nicht erlebt haben: 1) Bei der Anreise wurden wir über die Essenszeiten informiert. Uns wurde gesagt, dass das Abendessen bis 22:00 Uhr ginge, man aber gebeten sei, bis gegen 20:00 Uhr am Platz zu sein. Da wir "späte Esser" sind, fanden wir uns gegen 20:15 Uhr am zweiten Abend (an unserem Anreisetag, am Sonntag, gab es kein Abendessen) im Restaurant ein. Dort empfing man uns kühl - es wurde uns von der Servivcekraft ganz klar vermittelt, dass wir wohl etwas falsch gemacht hatten. Die Gänge kamen dann "Schlag auf Schlag", was für uns in Ordnung war. Was uns jedoch tatsächlich verärgerte, war der Fakt, dass direkt nach Freiwerden der Nachbartische diese für das Frühstück hergerichtet wurden, was u.a. beinhaltete, dass die Frühstücksdecken in Plastikbeuteln auf die Tische "geklatscht" wurden. Als der offenbar für unseren Tisch vorgesehene Plasticksack auf das coronabedingte Beistelltischchen mit Spuckschutz zwischen uns und dem Nachbartisch geworfen wurde, verspürte ich das dringende Bedürfnis zu fragen, ob wir im Weg seien. Mein Mann frug dann - in ganz normalem Ton - nach, ob wir es richtig verstanden hätten, dass das Abendessen bis 22:00 Uhr ginge. Als Antwort wurden wir entrüstet ausgelacht: "Nein, natürlich nur bis 21:00 Uhr". Na, da waren wir ja froh, dass wir überhaupt noch etwas essen durften. Der Service am Abend blieb an den Folgeabenden übrigens kühl - was natürlich auch daran liegen könnte, dass wir keinen Alkohol trinken und daher vielleicht im Hinblick auf höhere Zusatzumsätze + sich aus diesen ergebenden Trinkgeldern eine Enttäuschung darstellten. 2) Beim Frühstück am dritten Tag ließ man uns 20 Minuten am Platz warten (Retourkutsche für den Vorabend?). Da das Frühstück coronabedingt teils serviert wird und man sich z.B. nirgendwo selbst Brötchen/Brot holen kann, bedeutete das, dass wir tatsächlich nicht mit der Mahlzeit beginnen konnten. Alles woran man sich selbst bedienen konnte (warum man zwar einerseits Kaffee am Tisch bestellt, gleichzeitig aber auch die Kaffeemaschine zur Selbstbedienung bereitsteht, hatte sich uns bis zu diesem Erlebnis nicht ganz erschlossen...), wurde von mir herangeschafft - mein Mann hielt am Tisch "die Stellung", konnte aber keine Bestellung aufgeben. Erst als ich aktiv an der Speisenausgabe nachfrug, ob ich bitte Saft und Brötchen bekommen könnte, wurden wir bedient. An der anderen Tagen trat das so nicht mehr auf. 3) Da ich selbst an drei Tagen der Woche aus beruflichen Gründe früh/vor der Frühstückszeit das Haus verlassen musste, bat ich an der Rezeption frühzeitig um eine Tasse Kaffee und ein belegtes Brot. Man bot mir ein "Thermofrühstück" an, was sich als großes Tablett mit Brot, Butter, Aufschnitt, Aufstrichen, einem Quark mit Obst und einer kleinen Thermoskanne Kaffee herausstellte, die man am Abend nach dem Abendessen serviert bekam und dann auf das Zimmer mitnehmen konnte. Beim ersten und zweiten Mal hat das gut geklappt. Beim dritten Mal wurde es einfach vergessen. 4) Bei Anreise erhält man einen kleinen Gutschein für ein Glas Sekt zur Begrüßung. Da wir - s.o. - keinen Alkohol trinken, haben wir diesen am ersten Tag nicht eingelöst. Im Laufe der Woche geriet er in Vergessenheit. Zum letzten Abendessen hatten wir uns dann vorgenommen, zu erfragen, ob wir vielleicht stattdessen ein alkoholfreies Getränk als Aperitif an der Bar bekommen könnten. Als wir auf den Barkeeper zugingen, erwiderte der jedoch nur: "Jetzt nicht, nach dem Essen vielleicht." Tja, da haben wir den Gutschein dann einfach verfallen lassen. 5) An einem Nachmittag hatten wir ein Getränk auf der Terrasse genommen. Die Abrechnung hierzu lag am Abend auf unserem Tisch. Nach Abzeichnung fiel uns auf, das versehentlich ein großes statt eines kleinem Getränks abgerechnet worden war. Dies erläuterten wir der Servicekraft, die mit der Rechnung verschwand - dann aber nicht wiederkam. Auf der finalen Hotelrechnung erschien dann kommentarlos der nicht korrigierte Betrag. 6) Beim Grillabend am Samstag holt man sich seine(n) Hauptga(/ä)ng(e) an der Grillhütte auf der seitlichen Terrasse selbst. Angeboten wurde auch ein Burger. Als ich erfrug, ob ich diesen ohne Brot bekommen könnte, antwortete mir der Koch "Nein." Das sollte wohl ein Scherz sein. Da wir aber nun schon so viele Service-Faux pas erlebt hatten, nahm ich die Aussage für bare Münze. Der Koch hatte natürlich seinen Spaß - das ist ja auch die Hauptsache. Abschließend möchten wir klarstellen, dass wir auch gute Serviceelemente erlebt haben. Hervorzuheben ist das freundliche und effizient arbeitetende Housekeeping! Auch manche der Servicekräfte im Frühstücksservice sind wirklich "auf Zack" und sehr freundlich! Über alles gesehen bleibt jedoch ein eher schlechter Eindruck des Service in Erinnerung. Da dieser aus unserer Sicht in einem Hotel entscheidend ist, hat er unsere Gesamtwahrnehmung des Hotels negativ getrübt, so dass wir sicherlich nicht wieder im Tanneck buchen werden (entsprechend auch die Wahl von "Nein" bei der Frage "Empfehlen Sie das Hotel weiter?"). Auch in einer stressigen Zeit (Hochsaison, ausgebuchtes Haus, Corona-Bedingungen) sollte das Personal stets kundenorientiert agieren - sonst ist es wohl falsch ausgewählt und/oder trainiert.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Die Lage ist das Alleinstellungsmerkmal des Hotels. Alles was "schöne Aussicht" verspricht, d.h. manche (nicht alle!) Plätze in den Restaurantbereichen, die Bar, die Terrasse, der Indoor-Infinitypool sowie die Balkone der talwärts gelegenen Zimmer, bietet diese auch. Wer absolute Ruhe sucht, sollte sich jedoch lieber ein anderes Hotel wählen: Die durch das Tal führende B19 wird stark frequentiert und die Züge auf der Bahnlinie müssen an jedem unbeschrankten Bahnübergang Warnpfiffe abgeben (auch Sonntags morgens um 5:50 Uhr...). Wer tagsüber wandern oder radeln möchte, kann quasi vor dem Haus beginnen: Wanderwege führen am Hotel vorbei, der Illerradweg ist zwei Minuten entfernt. Die Rückkehr zum Hotel ist jedoch recht beschwerlich: Aufgrund der Lage "über'm Tal" muss man bei Rückkunft aus Richtung Fischen stets den recht steilen Anstieg entlang der Straße bzw. den über die Kuhweide verlaufenden Wanderweg "erklimmen".


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Der Poolbereich ist sehr schön gestaltet. Man findet dort einen kleineren, weniger tiefen Pool mit Warmwasser und Sprudelliegeflächen sowie einen 7x14m großen Indoor-Infinitypool zum Schwimmen. Von den verschiedenen Saunen waren aufgrund der aktuellen Lage nur das "Salzstadel" in der Poolhalle, die finische Sauna und die Bio-Saune (beide im sog. "Saunadorf" zu finden - was, trotz seines Namens, innen liegt) geöffnet. Dort waren kleine Handtücher verfügbar. Große Handtücher für Sauna und Liegen lagen nebst einer Spatasche in den Zimmern bereit. Die Ruheräume sind sehr schön gestaltet, wobei die hinteren/dunkleren Raumbereiche nicht genutzt wurden. Auf der Terrasse sind zudem ein Whirlpool (11:00-19:00 Uhr in Betrieb - was gut ist, damit die dem Pool zugewandten Zimmer nicht gestört werden) und ein paar Sonnenliegen zu finden - letzere kann man jedoch nur nutzen, wenn man sich mit den Ansauggeräuschen des Whirlpools arrangieren kann... Unterhalb der Poolhalle liegt der Fitnessraum (1 Laufband, 2 Crosser, 1 Ergometer, 1 Sitzfahrrad, 1 Kraftturm, Gewichte). Dieser war aufgrund der großen Fenster, mit denen man für eine Belüftung sorgen kann, gut nutzbar (hinzu kam das sommerliche Wetter, was wohl nur wenige in den Fitnessraum lockte). Reinigungsmittel war verfügbar - wir hätten uns jedoch gerade jetzt ein viruzides Mittel statt des "Bio-Reinigers" gewünscht. Zudem gäbe es hygienischere Lösungen für das Reinigungspapier (statt der verfügbaren Kosmetiktücher und Küchenrolle)! Vermisst haben wir hier auf jeden Fall frische Handtücher. Es gibt ein Aktivitätenprogramm (morgendliches Yoga, Achtsamkeitstraining, Wassergymnastik - immer ein Kurs pro Tag), dass von uns jedoch nicht in Anspruch genommen wurde, da es zeitlich nicht mit unseren Frühstückszeiten übereinkam (Kurse sind immer irgendwo zwischen 8:30 und 10:00 gelegen). Angeboten wurde zudem z.B. eine Kutschfahrt, die mangels Nachfrage aber wohl nicht zustande gekommen ist. In einem Infoblättchen, das am Frühstückstisch ausgelegt wurde, fand man Hinweise auf Aktivitäten der Touristinfo bzw. in der Umgebung (z.B. Kurkonzerte).


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Juli 2020
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Julia
    Alter:36-40
    Bewertungen:1
    Kommentar des Hoteliers

    Sehr geehrte Julia, danke für Ihre Anregungen, nur schade, daß Sie mich nicht persönlich darüber in Kenntnis gesetzt haben. Wir hatten uns doch so nett und ausführlich unterhalten. Gern wäre ich Ihnen Rede und Antwort gestanden und hätte mich gleich um Ihr Anliegen gekümmert. Ich bedaure die verpasste Chance. Ihre Familie Fischer