Hotel Terracotta Resort

Wir haben Mui Ne im Anschluß an unsere Tour durch Nord- und Zentralvietnam als Badeort ausgewählt. Nach unserem letzten Aufenthalt vor drei Jahren, wo wir im Seahorse gewohnt haben, haben wir uns diesmal für das Terracotta Resort entschieden. Der Ort selber hat sich in den vergangenen drei Jahren kaum verändert, auf der Strandseite die großen Hotelkomplexe und gegenüber wechseln Restaurants und kleine Lädchen sich ab. Mui Ne ist kein Ort für Nachtschwärmer und Party People, das Durchschnittsalter liegt inzwischen locker bei 60 plus. Man steht früh auf und geht früh zu Bett, das Highlight des Tages ist bei den meisten Reisenden wohl das Abendessen. Die Qualität der Restaurants ist erfreulicherweise gleich gut geblieben, wenn auch die Preise schon gestiegen sind. Spring-Roll-Index: 30. 000 Dong für 10 Röllchen. Was mir vor allem aufgefallen ist, daß die Vietnamesen oft das Lächeln verloren haben. Bei unserem ersten Aufenthalt haben wir uns sehr wohl und als Gast willkommen gefühlt, diesmal hatte man oft den Eindruck, man würde stören. Unser Hotel lag sehr günstig am unteren Ende der ca. 1, 7 km langen Einkaufs- und Restaurant-Meile. Wir hatten einen Gardenview-Bungalow, der teilweise etwas karg möbliert, aber in sich sehr stimmig gestaltet war. Was definitiv fehlte, war Ablagefläche (warum gibt es immer nur eine Kofferablage obwohl man doch eigentlich immer mit zwei Koffern anreist?) und Platz im Kleiderschrank. Durch den eingebauten Minisafe hatte man im Schrank nur noch eine kleine Schublade und eigentlich keinen Platz, um mal was aus dem Koffer zu räumen, was nicht aufgehängt werden musste. Ganz schlimm war die Beleuchtung des Zimmers. Ich finde es super, daß man in fast ganz Vietnam nur noch Energiesparbirnen verwendet, aber wenn man bei eingeschaltetem Licht nicht mal mehr die Tresorkombination eintippen kann, ist es definitiv zu dunkel! Die Dusche ist sehr schön gestaltet und man sollte die Glastür beim Duschen auf jeden Fall öffnen. Zum einen ist die Dusche nicht direkt belüftet und zum anderen ist es einfach toll, mal quasi im Freien zu duschen. Die von einem anderen Gast erwähnte Lotion mit Mückenschutz gibt es leider nicht mehr. Ein Mückenstecker ist neben Mückenspray auf jeden Fall ratsam. Der Strand hat sich seit unserem letzten Aufenthalt 2006 mehr als verdoppelt. Wir hatten damals Aussicht auf knappe zwei Meter Sand, die von Sandsäcken gegen Erosion geschützt wurden. Inzwischen präsentiert sich ein meterbreiter Sandstrand wo man wunderbar Muscheln sammeln kann. Vermutlich wurde hier in den vergangenen Jahren ordentlich aufgeschippt. Nun noch zu den leider unangenehmen Fakten unseres Aufenthaltes: Das Hotel verfügt offenbar über zu wenig Liegen für alle Gäste. Als wir am ersten Morgen gegen 9: 00 Uhr zum Pool wollten, waren bereits alle Plätze im Schatten mit Handtüchern belegt. Von anderen Gästen erfuhren wir, daß die Schlacht um die Liegen bereits gegen 6 Uhr früh losgeht. Vor allem die Russen laufen den Deutschen im Liegenreservieren inzwischen deutlich den Rang ab. Die Liegen sind dann keineswegs mit Gästen besetzt, vielmehr schaut man sich in der Sonne brutzelnd den ganzen Vormittag über leere Liegestühle im Schatten an. Wenn man es allerdings wagt, einen der so sinnlos besetzten Stühle benutzen zu wollen, steht wie aus dem Nichts plötzlich ein wild gestikulierender russischer Staatsbürger vor einem, um seine Besitzrechte geltend zu machen. Erst am frühen Nachmittag räumen die Poolboys einmal alle nicht belegten Liegen ab und man hat die Chance auf einen Platz im Schatten. Das Hotel hat hier wenig Chancen gegen die unvernünftigen Gäste, der Liegenterror hat uns allerdings den Urlaub schon ziemlich vermiest. Von der Verpflegung her hatten wir nur Frühstück gebucht. Das Frühstück wird zwischen 6: 30 und 9: 30 serviert und ab ca. 9: 00 Uhr wird nicht mehr alles am Buffet aufgefüllt. Generell ist der Service erschreckend schlecht. Man muss aufpassen, daß einem der Teller nicht unter dem letzten Bissen weggezogen wird und den Kaffee haben wir uns regelmäßig unter den Blicken des Personals selbst holen müssen - nicht das das so vorgesehen gewesen wäre! Der einzige der mal freundlich lächelte war der Koch am heißen Posten, bei dem man sich leckere Eierspeisen zubereiten lassen konnte. Erst am letzten Tag hat mich unsere Bedienung durch Aufmerksamkeit (zweimal Kaffee ohne hektisches Herbeiwinken!!!) und Freundlichkeit völlig überrascht. Die Tage vorher haben für die Beurteilung allerdings den Ausschlag gegeben. Die Rezeption ist tagsüber sehr kompetent besetzt. Ab dem frühen Abend war bei uns eine Dame eingeteilt, die leider keinerlei Englisch sprach und in ihrem Bemühen uns dennoch zu helfen mehr Konfusion als Nutzen verursachte. Wichtige Anliegen daher besser tagsüber erledigen. Generell würde ich das Terracotta-Resort nicht mehr besuchen. Das Hotel per se ist sehr schön und entspricht vom Standard her einem vier Sterne Haus. Bis auf die unmotivierten Servicekräfte im Restaurant haben wir nur gute Erfahrungen gemacht, Danke an die netten, aufmerksamen Poolboys und die Zimmermädchen. Aber da für mich zu einem streßfreien Urlaub gehört, mich nicht mit anderen Nationaliäten um Liegestühle prügeln zu müssen und ich auch beim Frühstück nicht als Gast zweiter Klasse behandelt werden will, kann ich das Hotel nach meinem Anspruch nicht weiterempfehlen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand