- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Kleines älteres Stadthotel, das wohl vor nicht allzu langer Zeit renoviert worden ist - und das an und für sich ganz ordentlich. Die Lage innerhalb Nerjas ist sehr gut; die öfters angebotenen "Badehotels" liegen viel zu weit außerhalb. Nerja ist wirklich - wenn man von der schier ungeheuerlichen Zahl der Immobilienbüros absieht - ein ganz bezaubernder Ort und ein absolutes Kleinod an der ansonsten für unser Empfinden schweinehäßlichen Costa del Sol. Um Nerja auch genießen zu können, hat das Jimesol eine sehr gute Ortslage, da man von hier aus wundervoll abends losschlendern kann. Die in Nerja selbst nur kleinen Strände sind wirklich nur etwas für ganz Anspruchslose - ohne Mietwagen geht es gar nicht!! Das Hotel soll ein Familienbetrieb sein - ja, die Mitarbeiter sahen einander alle irgendwie ein bißchen ähnlich, waren allerdings auch alle gleichermaßen trübe. Man hatte den Eindruck, das Hotel ist die Erbmasse, die von der derzeitigen Generation "durchgeschlurft" wird. Grundsätzlich muß man wissen: Der Andalusier ansich würde es am liebsten sehen, wenn die Touristen schön ordentlich zuhause blieben und die Knete überweisen. Hieran gemessen ist die Gesamtsituation des Hotels in Ordnung und hinnehmbar. Für Ausflüge zu den klassischen Kulturzielen Andalusiens ist Nerja und dort das Jimesol eine prima Adresse. Ganz offensichtlich ist das Hotel erst seit ein paar Wochen in Deutschland buchbar, da wir vor Reisebeginn hier keine Bewertung gefunden haben und nun schon die zweiten sind. Wir waren die einzigen deutschen Gäste - alle anderen waren Engländer. Aber alles im grünen Bereich, weil doch deutlich die reifere Generation. Trotz unserer "Mäkelei" hatten wir einen grandiosen Urlaub. Wir haben die Schönheitsfehler mit Humor oder auch leisem innerlichen Gegrummel hingenommen. Als Bade- oder Familienziel ist Nerja die völlig falsche Adresse. Wenn man wie wir mit dem Auto Granada, Cordoba, Sevilla und Ronda abklappert, nicht vergißt, nach Malaga reinzufahren, weil es da ganz besonders schön ist und dann noch einen Blick nach Marbella wirft, dann hatte man einen unvergeßlichen Urlaub und wohnte in einem Hotel, das hierfür nützlich war und nicht wehgetan hat, aber auch nicht mehr. Der Reiz liegt am Ort Nerja mit seinen hübschen Plätzen, dem Balkon von Europa und der Tatsache, daß es noch ein verhältnismäßig unverbrauchter Ort ist.
Auf den ersten Blick ganz schnuckelig, kleine Butzen, Bad neu und daher keine Ekelzonen. Klimaanlage ist vorhanden, geht auch. Die Betten waren eigentlich keine Betten, sondern Hängematten. Auswärts essen gehen, wenn die Küche nix taugt, kann man immer, aber so einem Urlaubsbett ist man ja nun einmal ausgeliefert... Der "Clou" waren die gummibeschichteten Matratzenbezüge mit erstklassigem Faltenwurf!!! Ich habe mir immer vorgestellt: Wenn nun einer einen Pickel am Hintern hat, der erlebt in diesem Bett die Hölle......... Fernseher hat unzählige spanische und englische Sender, auf deutsch nur RTL.
Donnerlittchen!!!!!!!!!! Also, im Grunde genommen alles gut gedacht - wir sind uns durchaus im Klaren, was in einem 3-Sterne-Hotel zu erwarten ist und was eben nicht. Dafür waren die Ansätze schon nicht schlecht. Aber das WIE.. Sehr englisch orientiert, ganz klar und schon in Ordnung. Aber denken war nicht so des Kochs Stärke. Warum um alles in der Welt muß man die Spiegeleier in 5 Schichten übereinander schmeissen??? Logischerweise hat es kein Gast geschafft, sich eins wegzufischen, ohne mindestens 3 andere kaputt zu machen. Man hat durchaus versucht, zum Wohl des Gastes den Glitschfaktor zu erhöhen, indem man ein Verhältnis von inetwa: 10 Spiegeleier in 1 Liter Öl hergestellt hat, das hat aber auch nicht für einen dauerhaft appetlichen Eindruck sorgen können..Auch die gekochten Eier waren allmorgendlich sehenwert: Von 150 aus wahrscheinlich 1/2 Meter Höhe in die Warmhaltewanne gepolterten Eiern sehen eben nur die obersten 10 wie Eier aus, der Rest ist ein Trümmerhaufen und Matsche. Also alles solche Kleinigkeiten, die keinen Pfennig mehr kosten, aber von einem bißchen Sorgfalt und "Liebe" zeugen oder eben nicht. Unverständlich. Wir hatten Halbpension gebucht. Abends hat es uns entweder geschmeckt oder eben nicht. Die Auswahl war nicht schlecht, aber alles war irgendwie hingeschmissen - als ob die Hausdevise wäre: Verdammt, wenn wir im Pauschi-Geschäft mitmischen wollen, dann muß einer von uns in die Küche. Irgendwas müssen wir den Touris abends hinstellen, sonst meutern die.
Einchecken, Urlaub machen, abfahren. Hierauf sollte man sich beschränken; alles andere würde nur zu Verwirrung beim Personal führen. Eine gewisse Form von Englisch spricht man an der Rezeption - man sollte sich einfach nicht gegenseitig quälen. Im Restaurant wird es bei der Ansage der Zimmernummer auf englisch schon wieder kompliziert - und das bei einer Überzahl von englischen Gästen... Die Andalusier haben hier und da ein bißchen verpaßt - zum Beispiel den Lauf der Zeitgeschichte. Da sie sich und ihr Land voller Inbrunst für den Nabel der Welt halten, sprechen sie nur ausgesprochen bockig eine andere Sprache als spanisch. Deswegen darf man die auch im Jimesol mangelnde Fremdsprachenbereitschaft nicht überbewerten. Die Zimmermädchen - die wenn, dann aus entfernteren Familienzweigen stammten :-))), waren einfach nur ...... Schön weit die Vorhänge aufreißen, die wir morgens geschlossen hatten, damit auch ganz fein den ganzen Nachmittag die Sonne reindonnert. Zimmer wieder abschließen???? Spießerkram!! Nach englischen Sprachübungen an der Rezeption, die durchaus ein bißchen etwas von Augsburger Puppenkiste hatten, klappte das mit dem Abschließen zwei Tage lang, danach war es wohl wieder zu mühsam.
Nerja liegt ca. 60 km östlich von Malaga = ca. 45 Minuten mit dem Mietwagen über die Küstenautobahn, die derzeit bei Nerja endet. Trotz der Lage inmitten des Ortes war wirklich Ruhe; die Balkone gehen alle nach hinten hinaus, wo sich ein wenig hübscher Schotterparkplatz befindet. Macht aber nix - unser Zwergenbalkon war so klein, dass nur ein Plastikstühlchen drauf paßte.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Keine Angaben
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Vera & Harald |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 9 |