Hotel Torre Artale

Das Anwesen verspricht im Großen und Ganzen das was man auf den übliche Reiseveranstalter-Photos sehen kann. Die Anlage ist weitläufig und besteht aus einem Hauptgebäude mit mehreren Innenhöfen und einem Nebengebäude neueren Datums. Die Architektur des alten Gutes ist für ein Hotel sehr schön. Alle Gebäude sind maximal 2-geschossig. Die grundsätzliche Sauberkeit in der Anlage war gut, bis auf die miefigen Toiletten am Speisesaal. Die Gästestruktur besteht aus je 40% Deutschen und Italienern und der Rest aus anderen europäischen Ländern. Ab und zu kamen auch ganze Reisebusse mit Italienern an, die aber nur für 1-2 Nächte blieben. Das Alter der Gäste ist durchweg zwischen 25 und 60. Ab und zu auch ein paar jüngere Schulklassen. Die Getränke im Hotel sind definitiv teuerer als in anderen Cafes/Restaurants auf der Insel. Wir waren Anfang Mitte Juni da. Am 15. Juni ist der offizielle Beginn der Saison. Vorher ist es auf der Insel eher ruhig. Wenig Touristen und wenn dann meist Italiener. Vielleicht sollten die Reiseveranstalter das Hotel erst nach dem 15. Juni anbieten. Auf jeden Fall Mietwagen buchen, sonnst sitzt man fest.

In unserem Zimmer in dem Nebengebäude gab es weder Fernseher, noch Minikühlschrank noch eine funktionierende Klimaanlage. Die gusseisernen Betten waren schön anzusehen, aber bei jeder Bewegung quiekt oder knatscht es irgendwo. Die Zimmer selbst waren sehr hellhörig, man hört selbst wenn sich jemand im Nachbarzimmer auf seiner Matratze dreht. Im Badezimmer fanden wir angeschlagene Zahnputzbecher und verrostete Seifenschale vor. Die Toilettenspülung hat bei Betätigung einen Krach gemacht, als würde ein Schrank umfallen. Dieses Vergnügen hat man auch von den Nachbarn – kurz in der ersten Nacht haben wir nicht viel geschlafen. Wir hatten im Zimmer zwei Stühle aber keine Tisch. Es gab auch keinen Balkon oder eine Terrasse auf die man sich setzen konnte.

Es gibt ein großes Restaurant, in dem man morgens Frühstücken und abends sein Menü-Essen bekommt. Auch hier war der Service unter aller Sau. Keiner hat einem gesagt, wo man sich hinsetzen kann und auch hier wieder nur italienisch. In den ersten 4 Tagen gab es täglich einen Wechsel, wie man die Getränke beim Essen bezahlen sollte. Mal wurde einem nur ein gelber Blankozettel mit den Getränken hingelegt, mal sollte man an der Bar bezahlen, mal direkt vor Ort. In den ersten 2 Tagen nirgendwo eine Preisliste was die Getränke eigentlich kosten. Nur die Hälfte der Weine waren verfügbar und diese auch sehr teuer (Rotwein 15 EUR / Flasche). Außer an einem Tag gab es immer Menü-Essen – man konnte zwischen 2 Vor- und 2 Hauptspeisen auswählen. Die Hauptspeisen waren kärglich und ohne die Pasta als Vorspeise wäre man nicht satt geworden. Das Essen selbst war OK aber wir haben in Restaurants auf der Insel um einiges besser gegessen. Was auffiel war, dass italienische Gäste freundlicher und zuvorkommender betreut wurden. Es gab eine riesige Außenterrasse mit herrlichem Blick über den Garten und auf das Meer. Diese war vor dem 15. Juni allerdings tabu, das heisst man musste in dem Restaurant essen. Obwohl einige Gäste sich diesem blödsinnigen Tabu gestellt haben, wurden trotzdem die Türen von Innen verriegelt. Der reinste Kindergarten

Der Service im Hotel war eine einzige Katastrophe. Bei Check-In würde uns der Schlüssel übergeben, sonst nichts. Keine Infos wo was ist, wann man Essen gehen kann etc. Außerdem würde fast nur italienisch gesprochen. Der Rezeptionist sprach nur ein paar Brocken englisch, die auch nicht weitergeholfen haben. Als wir uns wegen nicht vorhanden sein eines Fernsehers im Zimmer beschweren wollten, wurden wir unfreundlich abgewimmelt. Der sonstige Service im Hotel war ähnlich schlecht. Die Zimmerreinigung war in Ordnung, es wurde jeden Tag gewischt und es gab jeden Tag frische Handtücher.

Das Hotel liegt auf einer Anhöhe ca. 2,5 Kilometer vom Strand entfernt. Ohne Mietwagen kommt man schlecht weg, da es einen Hotel-Shuttle zu unserer Zeit nur sporadisch gab. Der nächste kleinere Ort heißt San Nicola und dort gibt es ein paar Einkaufsmöglichkeiten. Nächster größerer Ort ist Trabia (ca. 5 Kilometer entfernt). Um das Hotel herum gibt es nichts, außer Hügel und andere Ferienhäuser. Die Transferzeit mit Mietwagen vom Flughafen in Palermo aus, beträgt ca. 1 Stunde (ca. 60 Kilometer). Im Hotel werden Tagestouren angeboten, die allerdings etwas teuer sind. Bsp. Vormittag Shopping in Cefalu (ca. 40 Kilometer entfernt) für 20,- EUR nur für die Busfahrt. In Trabia gibt es einen Bahnhof. Allerdings sagten uns andere Gäste dass die Züge am Wochenende nur sporadisch fahren.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Vom Sportangebot des Hotels kann keine Rede sein. Außer dem wirklich sehr großen Pool konnte man nichts nutzen, da alles in einem katastrophalen Zustand war. Die Tennisplätze und die Minigolfanlage total verdreckt. Im Pool dürfte man nur mit Badekappe (die man vor Ort für teures Geld kaufen konnte) schwimmen. Am Pool gab es viele kaputte Liegen und überall Schirmständer aber nirgendwo einen Schirm. Auch der im Prospekt angekündigte Billiard-Raum war eine Katastrophe. Er grüne Bezug des Tisches war zerschnitten, es standen Matratzen und Unrat in dem Raum. Außerdem war der Raum voller Schimmel.