Hotel Unterwirt

Das Zimmer ist renoviert und überwiegend sauber; anfängliche Schmutzpartikel auf dem Teppich blieben aber ungereinigt. Das Zimmer roch anfänglich süßlich unangenehm, das Bad ebenfalls. Das Bad im Einzelzimmer ist so klein, daß ich auf dem Klo nur schief sitzen konnte, mir dennoch den rechten Oberschenkel an der neuen Heizung ansengte und mit fast geschossenen Beinen Mühe hatte, artgerechte Tätigkeiten auf dem Klo auszuführen. Das Haus ist sehr alt, es wirkt sehr alt, es ist ungemütlich. Der Vorkeller ist mit Geweihen an den Wänden martialisch gruselig. Die Sauna ist uralt, müffelt erheblich und ist komplett lieblos. 2 alte Liegen, 2 alte Holzliegewippen unter Leuchtstoffröhren und röhrender Lüftung. Von geschätzten 15 Haken für Bademantel und Handtücher sind 13 abgebrochen. Diverse Leuchtmittel dauerhaft defekt, die Fliesen in der Duschgruft gebrochen. Das Essen, die Darreichung des „Salatbüffets“ und der Speiseraum ist maximal vergleichbar mit Mensen und Kantinen, dabei will ich den Kantinen nicht zu nahe treten. Diese erfüllen auch nur den Zweck des Hungerstillens. Auch hier alte, ungemütliche Lampen, die zum Glück teilweise defekt sind und so etwas das Flutlichtgefühl mindern. Die Salate waren am ersten Abend in Flüssigkeit soweit ertränkt, daß diese nicht zu erkennen waren. Brötchen: nur eine Sorte vom einfachsten, okay, plus zusätzliches Brot zum Frühstück. Der Kaffeeselbstbedienungspott war meist leer und wurde nicht zeitnah wieder gefüllt. Wer alten Jugendherbergs-Charme mag, aber viel mehr bezahlen will, 125 Euro!!, der ist hier richtig. Bei der Ankunft haben wir uns innerlich entschuldigt, die Dame des Hauses angesprochen zu haben. Das Gefühl: Oh Gott, schon wieder störende Gäste.

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