- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das neu renovierte Hotel verfügt über 29 Zimmer, verteilt auf 5 Etagen und gehört daher eher zu den kleineren Häusern unter den Giganten. In unserem Fall war die einzige zusätzlich angebotene Hotelleistung nämlich das "Frühstück" im Preis eingeschlossen. Die Gästestruktur war hauptsächlich Englisch sprechend, wobei ich das Gefühl hatte, das Hotel ist nur zu einem Viertel belegt. Im Frühstücksraum herrschte stets gähnende Leere. Ich konnte das zwar nicht verstehen, denn wo würde man sonst im sehr teueren Paris für so wenig Geld so relativ viel Komfort geboten bekommen wie in diesem Hotel? Wie ebenfalls schon erwähnt, schaut, dass ihr lieber in ein Lokal z. B. am Boulevard Michel einkehrt. Denn sämtliche Restaurants am und nähe Boulevard Garibaldi sind absolut ungenießbar, wenn nicht sogar schon "durchfallverdächtig". Bei einem der italienischen Lokale dort, das absolut stolze Preise hat, fanden wir in den Spaghetti arrabiata wohl so ziemlich alle Küchenabfälle des Tages, die "aglio oglio" stanken nach Maschinenöl und die Pizza war ein lappriger Käseklops, belegt mit den selben Abfällen, wie die sich in der Arrabiata-Souce tummelten. Über die Brasserie habe ich mich schon vorhin ausführlich ausgelassen und auch die beiden etwas vornehmer aussehenden Lokalitäten dieser Straße baten außer hohen Preisen keine gourmethaften Highlights wie man sie in Frankreich erwarten würde. Nur in das El Fares könnt ihr bedenkenlos einkehren, aber wie gesagt, mangels guter Lokale in diesem Bezirk, ist es hoffnungslos überfüllt und es herrscht dort Massenabfertigung. Rechnung kommt sofort nach dem Essen auf den Tisch, denn er muß frei werden, für die nächste Schicht "Ausgehungerter". Das Metronetz von diesem Hotel aus und in Paris generell ist einmalig. Eine Fahrt im Stadtbereich kostet pro Person 1. 40 Euro. Die Züge kommen sogar teilweise im 90-Sekunden-Takt und fahren teilweise auch viel an der Oberfläche. Das Preis-Leistungverhältnis in diesem Hotel ist auf alle Fälle supergut, selbst wenn es für 870 Euro (6 Nächte, 3 Personen) nicht die "Luxussuite" ist. Ein weiterer Tipp: Unbedingt zwischen 22 Uhr und 23 Uhr zum Eiffelturm maschieren, um die Lichterspiele anzuschauen. Da funkelt der Turm in einem irrisierenden Lichtermeer.
Wie gesagt: Wir wären auch in unserem ersten weniger fürstlich ausgerichteten Zimmer geblieben, hätte man die Glühbirne ausgewechselt und den Badewannenabfluß mit der Saugglocke bearbeitet. Denn für 870 Euro 6 Nächte für 3 voll zahlende Personen hätte man inclusive Frühstück in ganz Paris wohl keine andere gleichwertige Bleibe gefunden. Aber das "Entschädigungszimmer" war natürlich wirklich allererste Sahne. Wie gesagt, 2 Marmorbäder, eines davon sogar hell mit bodentiefem Fenster und Eckbadewanne. 2 Fernseher im Zimmer, eine Sitzgruppe, 2 große Doppelbetten. Sehr geschmackvoll eingerichtet, Teppichboden. Auch ein großes Plus: Dank schalldichter Fenster, sind alle Zimmer sehr, sehr leise.
Im Allgemeinen ist es ja bekannt, dass in Frankreich das Frühstück eher spartanisch ist. Es steht sogar im Reiseführer, man solle sich hier unter "Frühstücksbüffet" nicht das vorstellen, was sich in diversen All-inclusive-Clubs am Mittelmeer auf den Anrichten türmt. Daher war ich eigentlich vom "Frühstücksbüffet" im Derby Garibaldi sehr positiv überrascht. Es gab nicht nur die obligatorischen Croissants sondern auch Weißbrot, Rosinengebäck, 2 verschiedene Käsesorten, Butter, Marmelade, Honig, Nutella, Joghurts, Zwieback (sehr gut für mich zwecks meiner "Lebensmittelvergiftung" von schräg gegenüber). An Getränken wurden 2 verschiedene Obstsäfte angeboten, kalte sowie warme Milch, Kakao, Kaffee und Schwarztee. Normalerweise kostet das zusätzlich 13 Euro pro Person - wie gesagt, wir hatten es aus welchen Gründen auch immer - im Preis dabei. Es gab nichts zu meckern.
Service und Freundlichkeit verdienen wirklich 6 Sonnen. Der Rezeptionist - ein perfekt Deutsch sprechender Togolese, empfing uns mit einer Herzlichkeit, als habe er nichts anderes gemacht, als nur auf uns als Gäste zu warten. Obwohl laut Internetbuchung für das Frühstück nochmals pro Person 13 Euro zusätzlich vor Ort bezahlt werden sollten, wurde von uns nichts kassiert. Wir hatten ein Familienzimmer mit Verbindungstüre gebucht, was aus zwei relativ kleinen, aber für Pariser Verhältnisse durchaus passablen und heimeligen Zimmern bestand. Allerdings stellen wir erst später fest, dass in der Badewanne der Abfluß verstopft war, eine Birne nicht brannte und die Klimaanlage nicht funktionierte. Ich ging zur Rezeption und bat darum, die defekten Dinge in Ordnung zu bringen während wir unterwegs sind. Ich bekam ohne lange Diskussionen und anstandslos einen neuen Zimmerschlüssel ausgehändigt. Die "Entschädigung" für die Umstände des Umziehens war eine ca. 50 qm große Suite mit Wohnbereich, Schlafbereich und zwei (!) Bädern. Auch dafür bezahlten wir keinen Aufpreis. Offiziel gab es nur bis 10 Uhr Frühstück. Aber auch als wir Langschläfer erst später eintrudelten, bekamen wir von der freundlichen dunkelhaarigen Servierdame unseren Tee und Kaffee an den Tisch gebracht mit den Worten, wir sollen uns Zeit lassen. So ein kleines Hotel hat natürlich nicht übermäßig viele Beschäftigte; aber alle vom Personal, die uns irgendwo im Haus begegnet sind, hatten immer ein Lächeln und einen freundlichen Gruß auf den Lippen. Wir bekamen auch immer bereitwillig Auskunft über die Fahrrouten des etwas komplizierten Metrosystems und über Sehenswürdigkeiten. So manches 5-Sterne-Hotel könnte sich von der Freundlichkeit des Personals im Derby Garibaldi eine Scheibe abschneiden.
Das Hotel liegt direkt an der Metrostation Nr. 6 "Severes Lecourbe", von der man beste Verkehrsanbindungen zu allen Sehenswürdigkeiten sowie nach Versailles und auch ins Disneyland hat. Den Eiffelturm kann man vom Hotel aus zu Fuß in ca. 15 Minuten erreichen, den Invalidendom in ca. 10 Minuten und zum Louvre wandert man gemütlich in ca. einer halben Stunde. Der einzige Sonnenabzug für die Lage des Hotels ist die Tatsache, dass es in unmittelbarer Nähe zwar viele Restaurants gibt aber kein einziges empfehlenswertes. Ich hatte bereits am ersten Tag eine Lebensmittelvergiftung nach der Einkehr in die Brasserie schräg gegenüber. Das einzigste halbwegs genießbare Essen auf dem Boulevard Garibaldi gibt es ca. 700 Meter vom Hotel entfernt im Restaurant "El Fares". Scheinbar sind wohl mehrere Touristen meiner Meinung. Denn während in allen anderen Lokalitäten dieses Bezirkes gähnende Leere herrscht, muß man sich bei diesem Libanesen um die Plätze raufen. Allerdings ist das Personal auch nicht besonders freundlich dort, aber das Essen wirklich seinen hohen Preis wert.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Dieses Hotel ist rein für Sightseeing-Touristen konzipiert, erfüllt diesen Zweck auch bestens. Daher gibt es natürlich weder Animation, Kinderbetreeung, Fitness- oder Wellnesseinrichtungen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2007 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Evy |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 8 |