Das Victoria ist ein schmales, 8-Stockwerke hohes Hotel am rechten Buda-Donauufer. Es wurde noch in der ausgehenden kommunistischen Ära errichtet und hebt sich durch den "modern"-sozialistischen Look deutlich ab von der Masse prachtvoll ornamentierten Gebäude aus der kuk-Zeit, die ansonsten vor allem in Pest das Stadtbild prägen. Das Hotel war vor dem Fall des eisernen Vorhangs vermutlich der Inbegriff von Luxus – heute erinnert die Inneneinrichtung eher an Ostberliner Hotelcharme der 80er Jahre. Der Hotelgast von damals reiste wohl auch nie mit dem eigenen Auto an. Deshalb gibt es auch nur 3 Stellplätze in der Garage, allerdings hintereinander. Valet Parking mit Aushändigung der Wagenschlüssel an den Rezeptionisten ist also Pflicht – sofern man überhaupt einen dieser 3 Plätze ergattert. Falls nicht, ist Parken dort schwierig und auf der Straße (laut Rezeptionist) unsicher. Insgesamt genügt das Hotel den heutigen 4-Sterne Standards nicht mehr ganz. Fahrrad ausleihen bei bikebase. hu. Erhöht den Budapest-Erlebnisfaktor ums 10-fache. Obwohl Badapest kein Radler-Paradies ist.
Von der Größe her so in etwa das 4-Sterne-Minimum. Platz für 2 Leute ausreichend, habe allerdings auch schon großzügigere Zimmer gesehen. Badezimmer ziemlich eng und von der Ausstattung her veraltet (altes Klo; nur Dusche). Zimmer zum Gang hin hellhörig. Tipp: Schweren Gegenstand (Koffer, Sessel) an die Tür schieben, dann zittert sie wenigstens nicht, wenn jemand anders die Zimmertür zuhaut. Kostenloser Tresor mit PIN-Nummer. Röhren-Fernseher ca. 55cm-Bild mit ca. 5 deutschen Sat-Programmen. Alle Zimmer bieten Donaublick aus den großen (allerdings in unserem Fall reichlich verdreckten) Panoramafenstern. Ich persönlich hatte – außer einmal in New York – noch nie ein Hotelzimmer mit solch einem beeindruckendem Ausblick. Tipp: Möglichst hohes Stockwerk reservieren. Sauberkeit OK. Was mich etwas gestört hat: Die Laken sind zu klein und unter dem Kopfkissen schaut die nackte Matratze raus.
Das Frühstück gehört zum Bescheidensten, was wir in den letzten Jahren in 3 bis 4 Sterne Hotel erlebt haben. Ich habe sogar Bedenken, das noch als 3 Sterne einzustufen. Zwei-Sterne-Plus als maximum. Kein nutella, nicht mal nachgemachtes. Obst aus der Konserve und etwas frisches Obst, kein Mineralwasser, nur Leitungswasser und pappige Kunst-Säfte, Brüh-kaffee nach Kantinen-Art zum Abgewöhnen. Cappuccino kostet extra (600 Forint = ca. 2, 50 Euro) ist es aber wert. Lichtblicke: Passable Backwaren und kostenlos nach individuellem Wunsch zubereitete Rühr- und Spiegeleier. Nach den Erfahrungen mit dem Frühstück verzichteten wir gerne darauf, die Abend-Gastronomie zu testen. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich nicht weiß, ob Frühstück in Ungarn generell schwach ist (wie z. B. In Frankreich oder USA) oder ob das eine Victoria-spezifische Macke ist.
Sehr nette, herzliche und hilfsbereite Leute. Sogar das Gepäck wurde ins Zimmer getragen
Budapest wurde 1873 fusioniert aus den Städten Buda am rechten Donauufer und Pest am linken. Das Victoria liegt rechten Donau-Ufer, also im Stadtteil Buda. Direkt vor dem Hotel liegt die obere Ufer-Straße (Bem rakpart), etwas tiefer – direkt am Donauufer (Budai also rakpart) - rauscht der Durchgangsverkehr. Der Lärm wird ganz gut gedämpft durch Schallschutzfenster, welche man nicht öffnen kann. Wir waren im 8. Stock und der Lärm war nachts erträglich. Ab etwa halb sieben wird es etwas lauter. Die Lage gleich an der Kettenbrücke ist recht zentral und gut für fußläufige Ausflüge in die Stadt.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im April 2009 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Alfred |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 33 |