Hotel Vila Galé Ericeira

Für die ersten drei Nächte und die letzte Übernachtung unserer Trendtours – Rundreise „Glanzlichter Portugals“ wohnten wir in diesem Hotel direkt am Meer. Die sehr dicken Außenmauern lassen vermuten, dass dieses Gebäude wohl einst anderen Zwecken gedient haben könnte und unter Umständen erst später zu einem Hotel um- und ausgebaut wurde. Sollte diese Überlegung zutreffen, muss diese Umgestaltung als absolut gelungen bezeichnet werden. Insgesamt entsprach das Haus durchaus unseren Vorstellungen, auch wenn es in Bauweise und Ausstattung nicht modernsten Ansprüchen genügt. Doch gleichen der Charme und die Herzlichkeit der Menschen, die dort arbeiten, manches bauliche Defizit aus und führen mit Recht zur Zufriedenheit von aktuell 91% der Bewertungen.

Während unseres ersten Aufenthalts wurde uns bedauerlicherweise ein ebenerdiges, etwas dunkles Zimmer zugeteilt. Somit konnten wir von der angrenzenden Terrasse die pulsierenden Wellen des Meers direkt beobachten und ihr permanentes monotones Rauschen live erleben. Allerdings verbot diese Lage ein längeres Lüften während unserer Abwesenheit, da dies nur über die Terrassentür möglich war, über die wir aber ausschließlich in unser Zimmer gelangten. Das Mobiliar entspricht sicherlich nicht modernen Vorstellungen, dennoch sorgte das Putzpersonal für angenehme Sauberkeit. Um uns auf dem Flachbildschirm über aktuelle Nachrichten aus der Heimat zu informieren, reichten die beiden einzigen deutschen Programme ZDF und SAT1 völlig aus. Den kleinen Kühlschrank nutzten wir gerne, um auf der Rundreise frische Getränke genießen zu können. Im relativ großen Schrank ermöglichten ausreichend Kleiderbügel das Aufhängen benötigter Hemden, Blusen und Hosen. Den darin lose stehenden Safe nutzten wir nicht. Der Waschtisch im Badezimmer bot ausreichend Platz zur Ablage benötigter Utensilien für die kurze Verweildauer. Älteren Gästen fällt möglicherweise der Einstieg in die Badewanne mit aufmontiertem Spritzschutz zum Duschen nicht wirklich leicht. Dieser lässt sich aber problemlos nach innen schwenken, sodass der seitliche Einstiegsbereich deutlich vergrößert und somit der Zugang erleichtert wird. Beinahe als ausgleichende Gerechtigkeit zum anfänglichen Aufenthalt empfanden wir unser Zimmer für die abschließende Übernachtung am Ende der Rundreise. Vom fünften Stock aus genossen wir einen weit reichenden Blick auf den Atlantik und lauschten dem wilden Treiben des Meeres. Wie wir später erfuhren, hatten jedoch nicht alle Reiseteilnehmer dieses Glück mit der Zimmerzuteilung.

Beim Frühstück konnten wir am Büffet zwischen zwei Brot- und mehreren Brötchensorten auswählen. Gebackener Schinken, gedünstete Pilze, baked beans, Spiegel- und Rühreier sowie Pfannkuchen verleiteten den Liebhaber warmer Gerichte, andere zogen die Auswahl aus mehreren Wurst-, Käse- und Schinkensorten vor oder entschieden sich für Marmelade. Obstliebhaber wählten zwischen geschnittenen Ananas-, Orangen-, Melone- und Apfelstücken oder bedienten sich am Obstsalat. Wem der Automatenkaffee oder der Tee nicht zusagte, der entschied sich entweder für einen Fruchtnektar, Mineralwasser oder er brachte seinen Kreislauf mit einem Gläschen Sekt in Schwung. Auch am Büffet beim Abendessen fiel die persönliche Auswahl aus einer Vielzahl von warmen und kalten Speisen nicht leicht. Der Suppenliebhaber konnte täglich zwischen zwei Sorten auswählen, diverse delikate Fleisch- und Fischgerichte mit passenden Beilagen, verschiedenem Gemüse und mehreren Salaten rundeten das Angebot ab. Allerlei Kuchen, delikate Leckereien und vier unterschiedliche Eissorten aus der Truhe verlockten die Liebhaber von Süßspeisen zur Nascherei.

Dieser Bereich gleicht mit Sicherheit manchen Schwachpunkt der Anlage aus und wird folglich von uns mit voller Punktzahl bewertet. Die allesamt recht jungen Angestellten gleichen mit ihrer ungezwungenen und freundlichen Art die teilweise unübersehbaren Alltags- und Altersspuren der Anlage aus. Wir erlebten während unserer Anwesenheit nicht einen einzigen Beschäftigten, der bei Anliegen nicht sofort mit einem charmanten Lächeln versucht hätte, dieses zu lösen. Auch an der Rezeption halfen die jungen, sehr netten und charmanten Damen sofort, wenn ein Problem anstand. In diesem Zusammenhang auch auf diesem Weg noch einmal einen ganz großen Dank an Andreia und Catarina für ihre spontane unbürokratische Unterstützung bei einer persönlichen Panne. Muito Obrigado!

Direkt angrenzend an das Hotel laden zwei feinsandige Strandbuchten zum Baden ein. Diese Möglichkeit nahmen einige Einheimische sogar zu unserem Reisezeitpunkt Anfang April bei sommerlichen Temperaturen wahr. Wir hingegen zogen das Sonnenbad auf der großzügigen Außenterrasse mit den beiden begrenzten, sauberen Pools vor. Kinder lockt sicher das Kinderbecken mit den Rutschen genauso wie der angrenzende Spielplatz. Ganz in der Nähe bietet ein überschaubarer Supermarkt diverse Getränke, Obst und kleine Süßteilchen für den Hunger zwischendurch an. Abends lässt sich in der nahe gelegenen „Einkaufsgasse“ gemütlich und in aller Ruhe flanieren. Für ältere Semester durchaus angenehm, Jugendliche aber würden sich sicher zu Tode langweilen.

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