Alle Bewertungen anzeigen
Mathias (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • September 2012 • 3-5 Tage • Arbeit
Für Seminare top, für den Rest Flop!
3,2 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Die Villa Dürkopp ist ein Tagungshotel im Besitz der Stiftung "Bahn-Sozialwerk". Laut Hausprospekt gibt es etwa sechzig Zimmer, verteilt auf insgesamt vier Gebäudetrakte, darunter das altehrwürdige Herrenhaus (die eigentliche Villa Dürkopp), die aber scheinbar nur den Speisetrakt und die Küche beheimaten. Die vier Trakte stehen nach Auskunft der Rezeption unter Denkmalschutz und sind entweder durch direkte Anbauten oder durch parkähnliche Gehwege miteinander verbunden (laaaaaange Wege von A nach B). Damit verbunden auch ein weiteres großes Problem: der Seminarraum, den wir gebucht hatten, war nicht rollstuhlgerecht erreichbar. Im Haus befinden sich zahlreiche Treppen und weitere Hindernisse. Ich bin als Referent für eine einwöchige Seminarbetreuung im Haus gewesen, habe dort übernachtet und Vollpension (Frühstück, Mittagessen, Abendbrot) sowie Seminarverpflegung erhalten. Neben unserer Seminargruppe (8 Personen und 2 Referenten) war noch ein weiteres kleines Seminar (ca. 10 Personen) und eine große Seniorenreisegruppe aus der Pfalz im Haus. Diese hat auch im Haus übernachtet. Ansonsten kann ich zur Gästestruktur wenig sagen. Bei Notebooks auf VGA-Anschluss achten, es stehen keine HDMI-Adapter für Beamer zur Verfügung. Die Ausstattung der Seminarräume ist dürftig (Pinwände), ein zusätzlicher Moderationskoffer wird DRINGEND empfohlen.


Zimmer
  • Sehr schlecht
  • Größe und Möblierung des Zimmers war in Ordnung. Es fanden sich neben einem Tisch und zwei Sesseln ein Sideboard, ein Schrank und das Bett in dem Zimmer. Kein Balkon, keine Terrasse, keine Minibar, keine Kaffeemaschine, kein Safe, allerdings ein Telefon (Vorsicht: kostet 0,40 € pro Einheit!). Das Zimmer ist nichts für Hausstauballergiker. Das Bett ist zudem viel zu weich (für meinen persönlichen Geschmack), so dass ich kaum eine Nacht dort durchgeschlafen habe. Der Hammer ist allerdings das Badezimmer gewesen. Die Dusche war so eng, dass man sich kaum darin umdrehen konnte - zudem hing einem ständig der Duschvorhang am Körper. Im gesamten Bad befand sich zudem nicht eine einzige Steckdose (dafür aber ein Fön, den ich weder dort noch am einzigen Platz im Zimmer, an dem sich ein Spiegel befindet, nutzen konnte). Der Hammer ist aber die Tatsache, dass das ganze Badezimmer wie ein Campingklo aussieht und auch danach riecht: alles aus Plastik. Der Boden, die Wände, die Armatur, es ist ALLES Plastik. Der Geruch hängt einem stundenlang in der Nase (sorgte bei meiner Co-Referentin sogar für Übelkeit). Glücklicherweise übernachteten unsere Teilnehmenden zuhause.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Puh, ja. Also im Haus gibt es eine erst kürzlich renovierte Kneipe, die "Sol-Bar". Dort waren aber während der gesamten Woche keine Gäste, wir haben nur an einem Abend zwei Flaschen Bier dort gekauft (2 Euro je Flasche). Die Mahlzeiten werden im Herrenhaus eingenommen, wo diverse Speisezimmer für die Gäste hergerichtet worden sind. Das Ambiente ist schon beeindruckend, vor allem die dunkel vertäfelten Wände und Decken, die Buntglasfenster etc. sind sehr charmant und auch in gutem Zustand. Zum Frühstück gab es eine kleine Auswahl an Cerealien und Müsli, Brötchen und Brot, diverse Sorten an Aufschnitt und Aufstrichen - insgesamt bis auf das Rührei (damit konnte man Menschen erschlagen, so hart war's) und den Speck (kaum angebraten und dementsprechend viel zu fettig) ganz okay. Kaffee stand in Kannen auf dem Tisch. Das Mittagessen wurde auch von unseren Teilnehmern eingenommen. Trotz montags geäußerter Wünsche (z.B. kein Schweinefleisch, kein Fisch, kein rohes Fleisch) wurden diese Wünsche nicht erfüllt, so gab es bspw. mittags nur Schnitzel (als "Ersatz" lediglich Spaghetti mit Tomatensoße), was unseren Teilnehmern sauer aufstieß. Ansonsten aber schmackhaft, auch wenn die Qualität des Essens eher an Kantine als an Hotel erinnerte (mag ggf. auch an der Buffetform gelegen haben). Gewitzt: das Dessert wurde in kleinen Weckgläsern und hübsch dekoriert serviert, hier gibt man sich Mühe. Abends war das Essen ebenfalls eher gewöhnungsbedürftig, wobei neben Salaten auch warmes Essen vorgehalten wurde. Das Schweinegeschnetzelte erinnerte mich vom Duft her eher an Chappi, geschmacklich kann ich's zwar nicht vergleichen, halte das aber ebenfalls für möglich. Befremdlich: der Kommentar, dass man halt eben keine Diätküche habe. Ich war froh, dass wir keine Teilnehmenden mit Lebensmittelallergien etc. dabei hatten. Von einem Tagungshotel erwarte ich eigenlich, dass so etwas vorgehalten wird.


    Service
  • Eher gut
  • Das Personal an der Rezeption war freundlich und hilfsbereit. Auch im Service waren die Damen (keine Herren) zuvorkommend. Das Küchenpersonal machte hingegen eher einen muffeligen Eindruck. Die Reinigungskräfte waren sehr freundlich und haben die Zimmer ordentlich gereinigt. Auch der Aufbau unserer Seminarpausen war sehr in Ordnung.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das Hotel liegt in direkter Nähe zur Innenstadt (etwa 5-10 Minuten zu Fuß bergab). Zum Bahnhof empfiehlt sich ein Taxi (auch etwa 5 Minuten). Ansonsten befinden sich in der Innenstadt Einkaufsmöglichkeiten - und Bad Salzuflen als Kurstadt hat natürlich entsprechende Kur- und Wellnessangebote, die sich zu nutzen lohnen.


    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Geschäftsreise

    Das Hotel verfügt über einen Fitnessraum, der SEHR in die Jahre gekommen ist. Ein Rudergerät, zwei Ergometer, eine Sprossenbank mit Liege für Situps. Das war's dann auch schon. Ansonsten gibt es im Haus eine physiotherapeutische Abteilung, wo man gegen Aufpreis auch Massagen etc. buchen kann - dieses Angebot haben wir aber nicht wahrgenommen. Auch beim Internet gab es leider Probleme. Wir wollten unseren Teilnehmenden einen zentralen WLAN-Zugang zur Verfügung stellen, was technisch nicht möglich ist. So mussten wir jeden Tag mehrere WLAN-Codes an der Rezeption anfordern - umständlich und auch für uns aus Tagungshotels ungewohnt.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:3-5 Tage im September 2012
    Reisegrund:Arbeit
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Mathias
    Alter:31-35
    Bewertungen:4
    Kommentar des Hoteliers

    Sehr geehrter Gast, zunächst möchten wir uns bedanken, dass Sie Gast in unserem BSW-Hotel Villa Dürkopp waren. Leider verlief der Aufenthalt Ihrer Schilderung nach nicht zu Ihrer Zufriedenheit. Dies bedauern wir sehr. Wir möchten Ihnen versichern, dass wir Ihre Kritik ernst nehmen und daran einen Anlass sehen, Verbesserungen einzuleiten. Gerne möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir bei dem Hotel Villa Dürkopp auch nicht mit behindert gerechten Zimmern werben. Aufgrund des unter Denkmalschutz gestellten Haupthauses bietet sich auch keine Möglichkeit dies zu ändern. Hätten wir bei Buchung von diesem Problem gewusst, hätten wir entsprechend darauf hingewiesen. Wir bedauern, dass Ihnen die Küche nicht zugesagt hat. Das Essen ist in der Tat ein häufiger Diskussionsgegenstand, vor allem auch deshalb, weil der Geschmack individuell sehr unterschiedlich ist. Unser Speiseplan bietet ein täglich wechselndes Fleisch- und/oder Fischangebot. Wir nehmen nicht für uns in Anspruch eine sogenannte „Spitzengastronomie“ sicherstellen zu können, werden aber auf Grund Ihrer Kritik dennoch prüfen was in Zukunft besser gemacht werden kann. Tagungen und Seminare werden generell gebeten, sich 2 Wochen vor der Veranstaltung mit dem Hotel in Verbindung zu setzen, gerade um besondere Wünsche abzusprechen (Lage der Zimmer, Wünsche bzgl. Essen etc.) Es ist leider technisch nicht machbar mit einem W-LAN Code mehrere PC online zu bringen. Hierfür benötigt jeder Teilnehmer mit PC einen separaten Code. Dieser wird für die Dauer des Aufenthaltes kostenfrei zur Verfügung gestellt. Bezüglich des Fitnessraumes und einigen Gästezimmern haben auch wir den Modernisierungsbedarf erkannt und werden hier sicherlich in nächster Zeit entsprechende Maßnahmen ergreifen. Über Ihre lobenden Worte bezüglich der Rezeption freuen wir uns besonders, was für uns auch Ansporn ist mindestens so weiterzumachen.