- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Besonders erwähnen möchten wir hier die Gänge des Hotels, man fühlte sich so sehr an die Volksschulzeit erinnert, da man gezwungen war im Gänsemarsch hintereinander zu gehen. Da auch der Lift viel zu eng war, ist das Hotel alles andere als behindertengerecht. Nach der schwierigen Aufgabe unseren Koffer ins Zimmer/zur Rezeption zu tragen hatten manche von uns das Bedürfnis nach einem Besuch beim Chiropraktiker. Auch ohne koffer waren diese Treppen sehr schwer zu bewältigen. Wäre man bösartig, könnte man sie als Klettersteig anmelden. Fluchtwege waren uns keine bekannt. Sollte es Grund zum Flüchten geben, viel Spaß! Überhaupt fühlte man sich wie in die 60er zurückversetzt, die letzte Renovierung fand wohl um diese Zeit statt. Zur "Sauberkeit" möchten wir sagen, dass die äußerst professionellen Reinigungskräfte sehr interessante Methoden anwendeten. Wahrscheinlich wollten sie sowieso nur ihr schlechtes Gewissen beruhigen, indem sie einmal über alles "drüberwischten". Im Nachhinein wissen wir, dass bei jeder Reise Raumspray Putzmittel, Tücher, sowie Desinfektionsmittel einzupacken ist. Empfehlen würden wir dieses Hotel denjenigen die keine hohen Ansprüche, aber genug bares hahen, eventuell ist es auch für survival-training geeignet. Wenn man nicht vorhat in diesem Hotel viel Zeit zu verbringen, ist der Aufenthalt gerade noch erträglich. Außerdem bleibt immer noch der Lichtblick auf zuhause.
Ein Drittel unserer Zimmer befand sich im äußerst wohnlichen Keller. Verschiedenen Schätzungen zufolge hausten in auf 9m² 5 Menschen. Der Boden war mit ungefähr 30 Jahre altem Teppichboden ausgelegt, da der Empfang des Fernsehers im Keller logischerweiße sehr gestört war, mussten wir unseren Bedarf an VIPs durch lustiges Prominentenraten anhand der undefiniebaren, und vielfältigen Flecken des Bodens, decken. Zu unserem Unglück war zur Zeit unseres Besuchs gerade das Live8-Konzert, deshalb hatte sich wohl der Hotelbetreiber für die "Aus Drei mach Fünf"-Methode entschieden, und so wurde grundsätzlich der wenige Platz in jedem Zimmer durch wackelige Klappbetten ersetzt. Wären wir nicht so tierfreundlich/hundefreundlich, hätte uns der Geruch der Decken sicher gestört, nachdem wir diese auf dem Kasten untergebracht hatten, froren wir uns jede Nacht zu Tode da sich das 0,6x0,4 "große" Fenster nicht vollständig schließen ließ. Weiters konnte man nur einen Flügel öffnen, schaffte man es doch mit Gewalt es zu öffnen, hatte man Ausblick auf die duftreiche Vielfalt einer Müllhalde. Gottseidank stellten wir erst relativ spät fest dass wir mehrere tage auf einer Kondomverpackung genächtigt hatten. Das ganze Zimmer war so dreckig, dass man sich am liebsten jeden Tag geduscht hätte, was aber bei den Zuständen der Dusche nicht empfehlenswert war. Das Bad war so kompakt eingerichtet dass man Zeit sparen konnte und sich die Zähne putzen konnte, während man auf der Toilette saß, von der man einen gute Vorstellung der Gerüche in der Kanalisation Londons bekam. Überhaupt war unser Zimmer ein Paradies für begeisterte Biologen, die Schimmelkulturen in der Dusche und an der Decke boten große Erweiterungsmöglichkeiten des biologischen Wissens. Wer wollte nicht schon immer einen Fußpilz haben?! Hier bekommt man ihn gratis! Übrigens würden wir nicht empfehlen den Föhn zu benutzen, außer man strebt den Feuertod an. Interessant wäre gewesen wo wir unser Gepäck inklusive Inhalt unterbringen hätten sollen. Keiner von uns wollte es in den "kasten" räumen, da von ihm ein übler Geruch ausging. Da die Koffer auf dem ohnehin schon begrenzten Raum herumstanden kam man sich während des Aufenthalts noch näher.
Der Frühstücksraum des Wedgewood Hotels war im Keller untergebracht, und wurde einzig und allein durch einen Schlitz an der Decke mit Frischluft versorgt. Man muss den Hotelbetreibern zugute halten, dass sie nur Frühstück anbieten und ihren Gästen nicht öfter als einmal täglich zumuten diesen Raum betreten zu müssen. Zu unserer Überraschung war das Personal freundlich und reagierte sogar auf die Bitte eines Reiseteilnehmrers, mehr Toast zu bekommen. Es scheint als wären wir erzieherisch tätig geworden, denn danach wurde jedem Gast ein Toast mehr "liebevoll" vor die Nase geknallt. Das Angebot an Lebensmittel war auch äußerst begrenzt. Es setzte sich aus den Grundnahrungsmitten zusammen, der Obstbedarf wurde durch Marmelade und künstlichen O-Saft gedeckt, Cerealien bekam man durch die Cornflakes, und Fett wurde in Form von Butter zu sich genommen. Außerdem konnte man zwischen Tee und Kaffee wählen, allerdings waren außer der Farbe nahezu keine Unterschiede festzustellen. Daher war ich nach dem ersten Tag nicht mehr mutig genug, eines dieser Getränke zu trinken.
Entgegen der Ansicht unserer "Reiseleitung" waren wir mit der Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Kompetenz der Hotelmitarbeiter überhaupt nicht zufrieden. Es zählte zu den Wundern wenn man an der Rezeption zur Abwechlung mal eine Person antraf, die einem den Schlüssel für das Zimmer aushändigte. Um nicht kriminell zu werden und uns den Zimmerschlüssel selbt zu besorgen, mussten wir in beträchtlicher Lautstärke unsere Anwesenheit demonstrieren. ("Hello!" "Excuse me!" "Is there anybody?") Es war uns schon vor der Anreise nach London klar, dass kaum jemand unsere Muttersprache sprechen wird. Diesen Eindruck behielten wir auch in unserem Hotel und wurden nicht positiv überrascht. An unserer Beschwerde bezüglich des "Zimmers" zeigte niemand Interesse. Auch unser Anliegen, in dem bestimmt nicht ausgebuchten Hotel, ein anderes Zimmer zu beziehen, wurde ohne Nachfragen und ohne die Angabe von Gründen einfach abgeschmettert. Sonstige Serviceleistungen waren nicht im "vielfältigen Programm" des Hotels vertreten.
Die Lage war unserer Meinung nach, schon das beste am Hotel. Es war nicht weit entfernt von der U-Bahn (Station Bayswater), trotzdem war es schwierig zu seinem "Zuhause" zurückzufinden, da alle Straßen und Hotels gleich aussahen. Von Wegweisern konnte man in diesem Stadtteil sowieso nur träumen. Für alljene die mit Burger King, Mc Donalds und Pizza Hut, ihre Essensbedürfnisse decken wollen ist diese Region allerdings wie gemacht.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Keine Angaben
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 3-5 Tage im Juli 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Regina & Jochen. |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 1 |