Hotel Winzer Wellness & Kuscheln

Kann man machen, kann man sich aber auch sparen. Weniger wäre oft mehr – man hat sich hier mit den Zu- An- und Umbauten ziemlich verzettelt, was sehr schade ist. Für uns kommt das Winzer für einen Urlaub nicht mehr in Frage. Aufgrund unserer Erfahrung können wir das Hotel nicht weiterempfehlen - die Empfindung jedes Einzelnen ist ja immer eine andere, wie man auch an den vielen positiven Bewertungen sieht. Unserem Umfeld würden wir nicht zu einem Urlaub im Winzer raten.

Das Zimmer war für uns eine Katastrophe. Wir hatten uns für ein „billiges“ Zimmer (etwas über 300 Euro pro Nacht ohne Angebot) entschieden. Beim Betreten des Zimmers knallt schon mal mit voller Wucht die Tür gegen die Wand, weil es keine Türschließer gibt. Im Zimmer gibt es auch keine Klimaanlage, im Sommer ist das unerträglich heiß. Das Bad ist ein dunkler Verschlag, die Lüftung macht nur Lärm, bringt aber nichts. Dieses Bad kann nicht mal vor 20 Jahren modern gewesen sein. Ich bin nur 1,60m groß und konnte mit der Hand die Decke erreichen. Die Dusche wurde ins Eck geklemmt, und man muss umständlich hineinsteigen, es gibt keine Ablagefläche in der Dusche, der Duschschlauch rinnt. Das Zimmer an sich ist von der Größe her angenehm, allerdings knarrt das Bett und der Boden, somit hat man keine Chance sich nachts geräuschlos umzudrehen oder das Bett zu verlassen, ohne jemanden zu wecken. Die Matratze war in Ordnung. Der Holzbalken um das Bett ist leicht morsch, es besteht auch Verletzungsgefahr, da man sich leicht einen Schiefer einziehen kann, wenn Teile abgebrochen sind. Der Fernseher hat alle paar Sekunden „kein Signal“ – schwarzer Bildschirm, dann geht es wieder kurz, dann wieder das gleiche. Beim Einschalten des TV ertönt der Hotel-Sender in einer ungeheuren Lautstärke, egal wie leise man das Gerät beim Ausschalten hatte. Die Balkontüre gehört aufgrund des Lärms auch neu eingestellt, das sollte spätestens den Reinigungskräften auffallen. Die Reinigung war ebenfalls so lala, die ersten zwei Tage hat es gepasst, dann nicht mehr wirklich.

In dieser Hotelkategorie sind wir auch hinsichtlich Tischwäsche und Gedeck etwas anderes gewöhnt. Die Tischwäsche kommt einer Seersucker-Bettwäsche gleich, darauf ein Gummiplatzset und das Besteck kann man sich aus einer Holzbox selbst zusammensuchen. Das mache ich in einem Imbiss, aber nicht in einem 4-Sterne-Hotel! Weiters sollte sichergestellt sein, dass auch Personal im Restaurant zur Verfügung steht, wenn dieses öffnet. Am ersten Abend kam die längste Zeit niemand für die Getränkebestellung, am nächsten Tag mussten wir fast eine halbe Stunde für die Frühstücksbestellung warten. Das hat sich zum Glück die nächsten Tage gebessert. Die Qualität der Speisen war absolut in Ordnung. Das was auf der Karte stand hat man bekommen – nicht mehr, aber auch nicht weniger, es waren keine Überraschungen dabei. Wie hier öfter von Haubenküche oder Hauben-Niveau gesprochen werden kann, ist uns allerdings ein Rätsel (wir kennen die Haubenküche), nachwürzen musste man zum Beispiel immer. Die Suppe und das Dessert musste man sich zusätzlich selbst vom Buffet holen, hier hat man es sich einfach gemacht – ist wohl auch dem Personalmangel geschuldet, aber ein vernünftiges, serviertes Dessert ist für uns etwas Besonderes und macht auch viel aus. Hier hat man sich alle 4 Abende auf Strudel, Knödel und Cremen in Gläsern beschränkt. Das Dessertbuffet war schon da bevor man überhaupt den Salat geholt hatte, mehr Kühlung hätte den Cremen zumindest nicht geschadet. Das Hotel kann zwar für das Publikum nichts – wer diesen Preis zahlt kann auch kommen, aber es wäre angebracht, wie auch in anderen Hotels, dass man die Kleiderordnung auch durchsetzt. Herren mit Adiletten, kurzen Hosen und teilweise Badehosen haben am Buffet bzw. im Restaurant (beim Frühstück und Abendessen) nichts verloren. Das Frühstück startet erst um 08:00 Uhr, dementsprechend ist auch der Andrang, aber so etwas wie im Winzer haben wir noch nie erlebt. Teilweise laufen die Gäste zum Buffet, wir haben nur noch darauf gewartet, dass wir weggeschubbst werden.

Der Service im Hotel war durchwachsen. Das Einchecken bestand darin, dass man ein Tablet in die Hand gedrückt bekommt, um seine Daten einzugeben, eine etwas detailliertere Einführung ins Hotelgeschehen wäre wünschenswert gewesen (man bekommt ein Booklet und eine kurze Richtungsangabe), da der Komplex sehr verwirrend ist. In jedem Fall sollte beim Ankommen darauf hingewiesen werden, dass man sich bezüglich des Tisches im Restaurant melden muss. Wir wurden im Restaurantteil Rossini platziert – ein Tisch in einer SB-Autobahnraststätte könnte nicht gemütlicher sein. Dieser Bereich des Restaurants ist direkt am Buffet und am Eingang. Dort stauen sich die gesamten Gäste, da im engsten Teil des Restaurants 3 Kaffeemaschinen und die Teestation platziert sind. Man kommt teilweise beim Betreten gar nicht durch, weil schon 4 Schlangen den Weg versperren. Das Geschrei aus der Küche, der Trubel am Buffet und das Kommen und Gehen lassen weder eine romantische noch eine gemütliche Stimmung aufkommen. Wir haben teilweise Gänge beim Essen ausgelassen, um schneller wieder rauszukommen – auch weil es sich wie in einer Sauna angefühlt hat – es gibt auch hier keine Klimaanlage und die Wärme der Rechauds am Buffet machen ihr Übriges. Wir hatten bereits beim Ankommen um einen anderen Tisch in einer anderen Lage gebeten, das war allerdings nicht möglich.

Das Hotel liegt etwas erhöht mit einem netten Blick über die Landschaft (wenn man die viel befahrene Straße unterhalb ausblendet, hört man auch nicht wirklich). Die Garage ist verplant – trotz grüner Lichter kein Parkplatz, man kann in der Garage nicht mal umdrehen.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Für uns einer der größten Kritikpunkte sind die Temperaturen der Pools. Mit Wellness und Wohlfühlen hat das für uns wenig zu tun. Nicht einmal die Whirlpools sind so geheizt, dass man gerne hinein geht. Bei jedem Pool musste man sich überwinden hineinzugehen und hat sich dann eigentlich schon wieder überlegt rauszugehen. Wir hatten sehr großes Glück mit dem Wetter und konnten immer draußen sein, drinnen wäre es für uns eine Katastrophe geworden. Bei all den Umbauten hätte man sich um eine vernünftige Lüftung in den Innenräumen kümmern sollen. Die Ruheräume sind muffig und stickig, größtenteils keine Fenster. Positiv hervorzuheben ist das Sole-Spa im Obergeschoss. Das FKK-Deck und darunter das Sonnendeck mit Bar ist wirklich gelungen, dort hat man sich auch wohlgefühlt. Allerdings liegt der Teufel im Detail, das ist uns überall aufgefallen. Zum Beispiel das neue WC im Bereich des Sonnendecks - die Türe lässt sich nur schwer öffnen und man muss sich zum Schließen dagegenlehnen. Warm- und Kaltwasser beim Waschbecken sind falsch herum angeschlossen. Auch die Menükarten waren nie fehlerfrei - das mag meinen Urlaub nicht schlechter machen, aber es zeigt auch ein bisschen wie gearbeitet wird.