Hotel Yunak Evleri

Kompliziert, verwinkelt, schlecht ausgestattet. Wer allerdings auf quietschende Türen, Möbel, an denen die Farbe abblättert usw. steht, ist hier richtig. Tipp: Ein anderes Hotel buchen. Zwar lag im Hotel ein Gästebuch mit unglaublich lobenden Beiträgen aus, doch die Gäste, auch zu unserer Zeit, kamen hauptsächlich aus Übersee (USA, Australien, Ostasien, usw.) und ich weiß nicht, mich welchen Erwartungen sie angereist sind und welche Maßstäbe sie anlegen. Uns kommt das Hotel für 120 Dollar pro Nacht jedoch reichlich überteuert vor. Die Hälfte wäre eigentlich auch noch zu viel!

Auf den ersten Blick urig und gemütlich, auf den zweiten Blick alt und heruntergekommen. Das antike Mobiliar, das wohl stilvoll sein soll, riecht muffig uns ist zusammengewürfelt. Der Parkettboden ist stark verkratzt und schreit nach einer professionellen Pflege. Die Türen, vor allem die zum Bad, quietschen stark. Das Fenster ließ sich nur öffnen, wenn man halsbrecherisch auf einen Stuhl stieg und mit dem anderen Fuß auf der Heizung balancierte. Von der Decke, besonders im Bad, bröckelten permanent Sand und größere "Körner" herunter, so dass es, wenn man abends herumlief, schon gewaltig unter den Füßen knirschte. Die Zimmerreinigung konnte so schnell und viel gar nicht wischen. Daran, dass man kein TV auf dem Zimmer hatte, musste man sich auch erst mal gewöhnen. Die beiden vorhandenen Fernsehzimmer waren immer von Kindern belegt - also keine Chance, Neuigkeiten aus der Heimat zu erfahren. Es gibt allerdings noch einen Internetanschluss, der aber auch meistens belegt war. Das Zimmer war leider sehr hellhörig. Glücklicherweise hatten wir zivilisierte Nachbarn, aber die Zimmermädchen, die wohl oft auch Kinder dabei hatten, unterhielten sich in einer dermaßenen Lautstärke untereinander, dass es oft an Lärmbelästigung grenzte. Außerdem schallt Musik von außen herein, da das Hotel seine Gäste über Außenlautsprecher mit klassischer Musik beschallt.

Für einen Abend ließen wir uns vom Manager überreden, im Hotel zu essen. Angekündigt wurden uns Linsensuppe, eine Auberginensalat, Forelle und eine türkische Süßspeise zum Nachtisch. Wir meldeten uns an. Auf die Nachfrage, wann wir dort sein sollten, sagte man uns beim Frühstück: Halb acht. Da mein Mann Vegetarier ist, bestellten wir für ihn statt Forelle etwas anderes. Als wir noch einmal zufällig den Manager trafen, hieß es plötzlich, dass wir um sieben kommen sollten. Später am Tag sahen wir ihn noch einmal und er bestellte uns für halb acht, kündigte gleichzeitig aber an, dass es nun doch keine Forelle, sondern gefüllte Paprika geben solle. Wir fühlten uns langsam verarscht. Nun ja, um halb acht hingegangen, die Suppe war ganz okay, das dazu gereichte Brot allerdings steinhart. Der Auberginensalat schmeckte verbrannt und war ungenießbar. Für 20 Dollar pro Person einfach eine Frechheit. Wenigstens schafften sie es, für meinen Mann ein vegetarisches Gericht zu bringen. Der Raum selbst übrigens, in dem auch das Frühstück eingenommen wurde, ist insgesamt zu dunkel. Düstere klassische Musik tat ihr übriges für eine gedrückte Stimmung. Zum Frühstück wurde übrigens, kein Witz, Kirchenorgelmusik gespielt!

Freundlich war eigentlich nur der Manager, alle anderen Angestellten ignorierten einen geflissentlich. Bei unserer Ankunft sollten wir die Koffer neben unserem Auto stehen lassen, sie würden uns gebracht. Nach einer halben Stunde Warten im Zimmer waren sie immer noch nicht da, sondern standen noch an Ort und Stelle (inzwischen hätte wer weiß wer damit abhauen können), also haben wir sie uns selbst geholt. In unserem Zimmer funktionierte der Safe nicht. Also sagten wir dem Manager Bescheid, der versprach, ihn noch am gleichen Tag reparieren zu lassen. Als wir abends vom Ausflug wiederkamen, war er natürlich nicht repariert. Also legten wir morgens, bevor wir das Zimmer verließen, einen Zettel mit der erneuten Bitte, den Safe zu reparieren, aufs Bett. Abends war er immer noch nicht repariert. Also riefen wir bei der "Rezeption" (die eigentlich nicht als solche zu bezeichnen ist) an, und unglaubliche 30 Minuten später kam dann tatsächlich mal einer.

Guter Ausgangspunkt für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Kappadokien, allerdings schlecht ausgeschildert und mit dem Auto nur durch enge Gassen und holprige Steine zu erreichen. Jeep mieten!

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