- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Die Appartementanlage liegt etwa 10 (Fuß-)Minuten außerhalb der kleinen Ortschaft Ireon an einer wenig befahrenen Straße. Die Ruhe wurde gelegentlich nur von kläffenden Hunden in der Ferne und einem nimmermüde krähenden Hahn gestört. Obwohl Ireon in der Einflugschneise des Flughafens liegt, ist die Lärmbelästigung wegen der sehr übersichtlichen Zahl der auf Samos landenden Flugzeuge gering (es war allerdings Ende der Nebensaison). Zuweilen ist es ganz interessant die Richtung des Karvouni Berges anfliegenden Maschinen zu beobachten, die kurz vor dem Berg eine 90° Rechtskurve nehmen, um den Flughafen bei Pythagorion anzusteuern. Statt des von uns gebuchten Appartements mit zwei Schlafmöglichkeiten im Wohnraum und einem zusätzlichen Schlafzimmer für unsere beiden Töchter wurden uns von der freundlichen (aber nur Griechisch sprechenden) Putzdame zwei nebeneinanderliegende Studios im ersten Stock des Nachbargebäudes zugewiesen. Damit hatten wir Platz bis zum Abwinken. Möglich wurde dies natürlich auch dadurch, dass nur etwa 5-6 Parteien in der ganzen Anlage wohnten. Ireon machte sich schon langsam aber sicher für die ruhige Zeit nach den Touristenströmen fertig. Homepage: http://www.samos-travel.com/zeus/index.html Ireon hat keinen Sand-, sondern einen Grobkieselstrand. Das Betreten des Meeres macht ohne Badeschuhe keine Laune. Nach ca. zwei Metern wird es sehr rasch tief. Strandliegen mit Sonnenschirm gab es für 4 € das Paar. Das Insel-Highlight Heraion ist von Ireon aus in ca. 20 Minuten zu Fuß erreichen. Wenn man danach noch Kräfte hat, kann man am Strand entlang in ca. 1,5 Stunden nach Pythagorion wandern (Wasserflasche mitnehmen!). Pythagorion erreicht man aber auch mit dem Bus, der über diesen Ort nach Samos-Stadt weiterfährt (ca. 35 Minuten für die Strecke Ireon-Samos). Katzenliebhaber kommen in Ireon voll auf ihre Kosten. Im „Zeus“ hatten wir oft Besuch von zwei äußerst lieben Kätzchen, die sich sowohl in unseren Studios als auch unter unseren Pool-Liegen sehr wohl fühlten. In den Tavernen streichen die Stubentiger auch immer um die Beine und sind für einen gelegentlich abfallenden Fischkopf dankbar. Also: alle Katzenhaarallergiker sollten Samos weiträumig umfliegen. In Ireon kann man sich bestens verpflegen (Tavernen und Geschäfte). Ireon ist kein Kleinkinderparadies. Ireon ist eher etwas für Urlauber, die noch einen etwas ursprünglicheren Aufenthalt suchen und ohne Bars, Discos, Großleinwände und täglich durchgehend besoffene Nord- und Mitteleuropäer auskommen können. Ireon ist kein Ort für 5-Sterne-all-inclusive-Traumstrand-Animations-Urlauber. Und schließlich: „Zeus“ können wir uneingeschränkt empfehlen.
Wir hatten die Studios Nr. 5 und 6 im Nebengebäude und waren rundherum zufrieden. Als „Wandschmuck“ gab es allerdings nur einen Spiegel, was bei hellen Fliesen, weiß gestrichenen Wänden und Decken, sowie weißen Schränken für den deutschen Wohngeschmack ein wenig nüchtern wirkt. Hinzu kommt das ausgefallene Design der Deckenlampen, die aus jeweils einer Energiesparbirne, einer Fassung sowie einem Kabel bestehen. Die Küchenausrüstung war gewohnt spartanisch, aber zum Zubereiten eines 5-Gang Menüs für 12 Personen fährt man besser nicht auf eine griechische Insel. Da wir morgens ohne Kaffee keine Menschen sind, hatten wir uns eine eigene Kaffeemaschine mitgebracht: eine 1-Liter Weinkanne aus kupferfarbenem Blech (kennt man aus den griechischen Lokalen hierzulande) sowie ein normales Kunststoff-Küchensieb zur Aufnahme der mitgebrachten Papierfilter. Das funktionierte prima.
Es gibt zwar eine Poolbar mit einem begrenzten Speiseangebot, die hatte in der Nebensaison aber geschlossen. Aus dem Getränkekühlschrank konnte man sich aber jederzeit selbst bedienen, und danach das Geld auf den Schreibtisch in der Rezeption legen.
Zimmer wurden entsprechend der Katalogbeschreibung gereinigt. Auch Handtücher und frische Bettwäsche gab es pünktlich. Von den an anderer Stelle beschriebenen Kopfkissen mit Stockflecken lag in unserem Zimmer nur eines als Ersatzkissen auf dem Kleiderschrank, die in unseren Betten waren einwandfrei. Obwohl unschön, ist die Stockfleckenbildung verständlich, da es in der Anlage keine Heizung gibt und die Winter mit ca. 10 - 15° C zwar mild, aber regnerisch und windig sind. Doppelglasfenster und –Türen sind auch nicht verbaut, so dass die klamme Feuchte sich durch Ritzen in die Zimmer fressen kann. Unsere Töchter hatten ein Problem mit der Toilettenspülung (ein Teil des Spülwassers floss nicht in die Toilette, sondern aus dem Spülkasten direkt auf den Boden), was nach dolmetscherischer Unterstützung des Reiseleiters kurzfristig behoben wurde (nach etlichen Griechenland-Urlauben vermuten wir, dass ein Nichteingehen auf Gästewünsche nicht auf genereller Unfreundlichkeit beruht, sondern eher auf Schwierigkeiten mit dem Sprachverständnis – als stolzer Grieche würde man das natürlich nie zugeben. Und wenn der Gast dann noch fordernd auf seinem Recht besteht....).
Ireon ist ein kleines, freundliches Dorf mit einigen Tavernen, ein paar Lädchen und einer kleinen „Fußgängerzone“. Die Straße von der Appartementanlage aus endet direkt am neu gestalteten Hauptplatz mit Taxistand, Bushaltestelle und Geldautomat. Etwas abseits vom Hauptplatz an der Straße nach Pythagorion gibt es sogar ein kleines Weinlädchen mit einer Deutsch sprechenden Inhaberin. Außer gutem Wein kann man dort auch andere Kleinigkeiten des täglichen Bedarfs erstehen (aber nicht die braune Katze, die es sich gelegentlich auf einem Regal zwischen den Weinflaschen gemütlich macht). Ein paar Häuser daneben liegt einer der drei „Supermärkte“ des Ortes. Von den Tavernen des Ortes haben wir fast alle ausprobiert; uns schmeckte es bei allen. Hervorzuheben aus unserer Sicht sind „Rena“, „Venetia“ und das kurz vor der Mole liegende „Vouros“ (hier gibt es guten Fisch – der eigene Fischkutter ankert direkt vor der Taverne).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das „Zeus“ schien uns die einzige Anlage am Ort zu sein, die einen Pool hat. Ein Kinderbecken ist vorhanden. Kleinere Kinder sollten aber nicht unbeaufsichtigt gelassen werden, da der große Pool an seiner tiefsten Stelle immerhin 2,80 m aufweist. Allerdings ist Ireon auch nicht der geeignetste Ort für Urlaub mit Kleinkindern. Eine vom Pool aus zugängliche Toilette/Dusche gibt es auch. Sie befindet sich im hinteren Teil des Rezeptionshäuschens (gleich neben der Waschmaschine). Die hintere Tür zum Garten stand immer offen. Wenn man also noch länger auf den Rückreisebus am Pool warten muss, gibt es trotz geräumter Zimmer immer noch eine Möglichkeit zur Erledigung dringender Geschäfte.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ralph |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 3 |