Hotel Zimmer des Westens

Zuerst das Gute: Verkehrsmäßig ideale Lage direkt am lebhaften Wittenbergplatz (gegenüber vom KaDeWe). Beeindruckende Architektur im Treppenhaus, saubere Teppichbeläge in der Pension. Gesehen habe ich zwei Einzel- und zwei Doppelzimmer sowie den Frühstücksraum und gewohnt in einem winzigen Einzelzimmer: Die Doppelzimmer sind ausreichend groß und harmonisch in freundlichen Pastellfarben gestaltet. Bis auf die vergrauten Stores machen sie deutlich mehr her, als man es in einer 2-Sterne-Pension erwarten würde, auch der Frühstücksraum hat Flair. Die Einzelzimmer sind untypisch für die Pension, eher für Puristen und nicht mehr als eine Notlösung für eine Nacht. In der winzigen Nr. 6 besteht das "Bett" aus vier übereinander gelegten Matratzen. Nun zur Kehrseite: Die Pension wirbt auf ihrer homepage damit, dass alle Zimmer zur ruhigen Hofseite gehen würden, was schlichtweg unwahr ist. Ruhebedürftigen Gästen können die straßenseitigen Zimmer direkt über einer bis weit nach Mitternacht geöffneten beliebten Gaststätte mit Terassenbetrieb und viel Musik keinesfalls empfohlen werden. Auf der Hofseite nervt ein Abluftgebläse des Restaurants mit Küchendünsten. Unerfreulich war der Service. Auf das sehr spartanische Frühstück (Tee z.B. nur auf Nachfrage) musste bis 8.45 Uhr gewartet werden. Ein Gast erzählte mir, er hätte am Vortag gar kein Frühstück bekommen, weil er am Vortag "zu spät" in der Pension eingetroffen sei und somit zum Frühstück nicht eingeplant war... Alles in allem: Eine in sich sehr widersprüchliche Pension mit guten und schlechten Seiten. Wenn man das richtige Zimmer findet, ein spartanisches Frühstück kein Problem ist, die (morgens) launische Art der Chefin als "Berliner Charme" hingenommen werden kann und eine verkehrsgünstige Startposition wichtiger als Service ist, mag es das Richtige sein, meine persönliche Empfehlung wäre es jedoch nicht.

Beliebte Aktivitäten

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