Hotel Zum Bären

Der Zustand dieses vermeintlichen 3-Sterne-Hotels ist einfach nur erbärmlich. Schon im Eingangsbereich wird man von einem ekelhaft verdreckten und verschlissenen Teppich geschockt, die Fenster sind staubblind vor Schmutz, die Möbel haben die Wende leider überlebt.

Ich hatte ein Einzelzimmer gebucht, bekam aber ein Doppelzimmer. Ist ja nicht weiter schlimm. Doch es war nur ein Bett gemacht, auch logisch. Doch eben an diesem Bett war kein Nachtschrank, keine Lampe, keine Steckdose. Das wiederum fand ich unlogisch. Unter dem Tisch tummelten sich die Wollmäuse, Flecken auf der Tapete wurden hilflos durch "lustige" Aufkleber überdeckt. Das Wasser im Waschbecken wurde nicht warm, das in der Dusche wenigstens nach ca. 5 Minuten, hielt die Temperatur aber nicht. Es wurde abwechselnd heiß und kalt. Die zwei Handtücher waren fadenscheinig, von den über Putz verlegten Kabeln im Bad mag ich gar nicht erzählen. Erfreulicherweise ging die Heizung im Schlafzimmer, doch leider ging sie nicht mehr aus. Ich schlief also bei offenem Fenster und heizte den Innenhof. Das versprochene WLAN funktionierte nicht. Man hätte sich bei einem städtischen Anbieter anmelden müssen, der aber einen Facebook-Account verlangte. Alternativ hätte man ihm alle irrelevanten Daten nennen sollen. Das ließ ich dann aus.

Immer unter der Maßgabe, dass es sich hier um ein 3-Sterne-Hotel handeln sollte, darf ich das Frühstück als mies bezeichnen. In einer kleinen, einfachen Pension hätte ich mich darüber nicht beschwert. Aber hartgekochte Eier, verfettetes Rührei und Plastikmarmelade sind einfach eine Unverschämtheit bei dem Preis. Der Kaffee war auch nicht zu genießen, in Berlin sagen wir "Plörre" dazu.

Man kann wirklich nicht sagen, dass das Personal unfreundlich war. Aber sie waren allesamt nicht in der Lage, Beschwerden ernstzunehmen und zu ändern. Meine Zimmernachbarin beklagte am ersten Tag, dass die Klobrille nicht befestigt sei und abfiele. Dieser Zustand wurde bis zum Schluss nicht behoben. Auf meine Frage, was mit dem zugesicherten WLAN los sei, antwortete man mir, man hätte Probleme mit dem WLAN aufgrund des schlechten Wetters... Die Hauptausrede für alles war, der Chef wisse Bescheid, mehr könnten sie leider nicht machen.

Zum Domplatz sind es nur wenige Minuten zu Fuß, von da aus kann man mit der Tram in alle Richtungen fahren. Allerdings ist es noch viel schöner, zu Fuß durch die Altstadt zu bummeln. Restaurants und Bars sind in direkter Umgebung in Hülle und Fülle.

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