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Albert (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Januar 2020 • 2 Wochen • Strand
Hurawalhi vs. Meeru - ein Vergleich!
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Nach acht Maledivenurlauben, die letzten drei davon auf Meeru, sollte Hurawalhi die Krönung aller bisherigen Maledivenurlaube sein, und wurde es leider nicht. Deshalb sei hier ein Vergleich mit Meeru erlaubt, bei dem ich mich auf die Dinge reduziere, die nicht schon unzählige Male in anderen Bewertungen geschrieben wurden. Fazit vorab: Hurawalhi kostet rund 50 % mehr als Meeru und erfüllte die damit einhergehenden hohen Erwartungen leider nicht, weil Meeru in der Summe aller Eigenschaften schon nah am Ende der Fahnenstange dran ist, oder zumindest die geringsten Kompromisse abverlangt. Die Mehrleistung Hurawalhis ggü. Meeru kann die vergleichbaren Defizite aus meiner Sicht nicht kompensieren. Die detaillierten Unterschiede, Stärken und Schwächen beider Inseln folgen in den entsprechenden Kategorien.


Zimmer
  • Sehr gut
  • Maximale Punktzahl hier für Hurawalhi. Die erst drei Jahre alten Villen sind 5-Sterne entsprechend eingerichtet und in vorbildlichem Zustand. Die Klimaanlage arbeitet hoch effizient, aber ohne Luftzug oder Lüftungsgeräusch, also wirklich absolut top. Die Terrasse unserer "Romantic Ocean-Villa" war überaus großzügig und bot viel Bewegungsfreiheit. Lediglich die Beschattung war durch den winzigen Sonnenschirm zu gering und durch den gefühlt tonnenschweren Standfuß kaum verschiebbar. Dafür gibt es unter dem Terrassendach einen wirklich effizienten und sehr hilfreichen Ventilator. Hier ist Hurawalhi ggü. Meeru entschieden im Vorteil. Ebenso hervorragend war der Badebereich in der Lagune vor den Wasservillen. Hier kann man - mit ein bisschen Vorsicht - problemlos ohne Badeschuhe einsteigen und schwimmen oder schnorcheln und seinen Urlaub maximal genießen. Auch die Treppe zum Einstieg in die Lagune war beschichtet und im unteren Bereich mit Matten ausgestattet, was die üblichen Rutschpartien enorm reduzierte. Auch hier geht der Punkt an Hurawalhi ggü. Meeru. Die Zimmerreinigung durch unseren Room-Boy war so diskret wie vorbildlich und verdient höchstes Lob. Der Austausch der (mir) zu weichen Matratze gegen eine härtere funktionierte ohne das geringste Aufheben. Hier herrscht Gleichstand zwischen Meeru und Hurawalhi. Nicht gefallen hat uns hingegen vor allem vormittags der enorme Verkehr mit Caddies auf dem Steg der Wasservillen. Jede einzelne Vorbeifahrt wirkt innert der Villa und selbst auf der Terrasse wie ein Donnerhall und machte Ausschlafen unmöglich. Auf Meeru fahren keine Caddies auf dem Steg. Trotz dieser Einschränkung geht diese Kategorie deutlich an Hurawalhi! Nicht, dass all diese Dinge auf Meeru schlecht wären, aber der Altersunterschied zwischen beiden Inseln ist nicht wegzudiskutieren.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Die unzähligen Top-Bewertungen hinsichtlich der Gastronomie sind mir ein Rätsel, denn an objektiven Kritikpunkten mangelt es nicht. Das Essen war immer gut, manchmal sehr gut, selten aber ein Erlebnis. Das täglich sowohl mittags als auch abends angebotene Sushi bestand immer aus denselben drei verschiedenen Outside-Makis und Thunfisch-Sashimi. Nicht eine einzige Abwechslung. Es fehlte generell an Würze im Essen, selbst bei Bestellung "very spicy". Die optische Darbietung des Buffets war zwar überragend, sogar mit Blattgold auf dem Dessert etc., aber es ist bezeichnend, wenn vom so ansehnlichen Dessert kaum etwas weggenommen wird. Allein in Sachen Abwechslung und Geschmack des Essens ist Meeru ggü. Hurawalhi um Lichtjahre voraus. Darüber hinaus empfanden wir die musikalische Untermalung als grenzwertig: Permanent Clubhouse im 80er bis 100er BPM-Bereich hat mit Entspannung nicht das Geringste zu tun, die viel zu hohe Lautstärke ebenfalls nicht. Hinzu kommt die abendliche Live-Musik, die ebenfalls meist entschieden zu laut war und sich beim Dinner mit der Musik aus den Lautsprechern des Restaurants überlappte. Das Unangenehmste daran: Man kan dem mangels Alternativen nicht entrinnen. Das ist auf Meeru ebenfalls wesentlich angenehmer. Desweiteren ist das Canneli-Restaurant und die Coco-Bar zum Nordosten hin ausgerichtet. Wer Malediven-Erfahrung hat, weiß, woher zur Hauptsaision der Wind kommt: Aus Nordosten! Demzufolge sind nur ganz wenige Tische auf der malerischen Terrasse nutzbar. Und wenn ich etwas nicht will, dann auf den Malediven DRINNEN essen müssen, weil mir der Wind das Essen vom Tisch bläst. Auf Meeru befinden sich die Restaurants alle auf der windgeschützten Westseite. (ACHTUNG hierbei: Zur Monsunzeit kommt der Wind aus Westen!) Auch die Bestuhlung auf der Terrasse der Coco-Bar erntet Kritik: Ausschließlich hoch-stylische, aber eher unbequeme Einzelsessel mit Armlehnen auf Schulterhöhe. Kein einziger Couple-Chair, keine Couch o. Ä., um mit seiner/m Liebsten zusammenzusitzen, sie/ihn im Arm zu halten und den Abend zu genießen. Im Vergleich dazu ist das Mobiliar auf Meeru zwar nicht ganz so modern, dafür aber gemütlich und chillig, vor allem zu zweit. Das 5.8 Underwater-Restaurant ist einzigartig, das Essen auch auf verdientem Sterne-Niveau und die Weine erlesen. Rames, der Sommelier der Insel, macht hier ebenfalls vorbildliche Arbeit und bietet sogar Profi-Fertigkeiten beim Foto-Shooting. Allerdings sollte man sich mit den Preisen genau auseinandersetzen: Ein Dinner mit ein bisschen Wein kostet zu zweit rund $ 700,-. Ein einziges Mal haben wir das Kashibo-Restaurant aufgesucht und möglicherweise schlicht das Falsche bestellt. Jedenfalls wollten meine Partnerin und ich kein zweites Mal dorthin gehen, obwohl wir in der Heimat gerne Sterneköche besuchen, auf Essen sehr hohen Wert legen und gerne bereit sind, viel Geld dafür zu bezahlen. Das JFK-Essen (Junk-Food) war hingegen spitze und damit stellenweise besser, als das Essen in den Restaurants. Auch Meeru hat eine exzellente Junk-Food-Küche. In Summe geht der Sieg in dieser Kategorie haushoch an Meeru, auch ohne 5.8..


    Service
  • Sehr gut
  • Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Kritikfähigkeit und Lösungsorientierung verdienen auf Hurawalhi mehr Sterne, als zu vergeben möglich sind. Unser Inselhost Ali machte einen Wahnsinnsjob und war 100 % zuverlässig. Auch der sehr sympathische Resort-Manager Dustin nahm sich stets Zeit, mit den Gästen zu plaudern und war für Anregungen immer offen. Das gesamte Personal glänzte mit unerschütterlicher Höflichkeit und Freundlichkeit. Mehr geht nicht und ist vermutlich repräsentativ für alle Crown & Champa Inseln. Denn das haben wir genauso auch auf Meeru erfahren. Was Sina Schwebler dort für die Gäste tut, ist absolut ebenbürtig, obschon Meeru aufgrund der 4,5-Sterne-Ausrichtung nicht so viel Personal zur Verfügung und nicht ganz so viele Möglichkeiten hat, auf individuelle Kundenwünsche einzugehen, zumal die Gästekapazität auf Meeru das Vierfache von Hurawalhi beträgt. Deshalb geht hier der Sieg mit minimalem Vorsprung an Hurawalhi.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Die Zeit zwischen Verlassen des Flughafens mit Koffern bis zum Bezug der Villa dauert aufgrund der üblichen Wartezeiten auf das Wassertaxi rund vier Stunden, auf Meeru mit Speedboat nur anderthalb - dasselbe bei Rückreise. Das Lhaviyani-Atoll wiederum ist eines der besten Tauchspots auf den Malediven. Dafür ist ein Umrunden Hurawalhis derzeit aufgrund der Strandabspülung im Süden nicht möglich. Auf Hurawalhi gibt es leider viele Beton-Wellenbrecher am Strand oder in Strandnähe, auf Meeru keine. Vermisst haben wir Getier auf Hurwalhi. In der Lagune der Wasservillen sieht man nachts, trotz intensiver Beleuchtung, so gut wie keinen einzigen Fisch. Auf Meeru bietet sich an vergleichbarer Stelle jede Nacht ein Spektakel aus Haien, Riesen-Makrelen, Schildkröten, Rochen etc.. Selbst Einsiedlerkrebse mussten wir auf Hurawalhi suchen, ein einsamer Flughund wurde allseits bestaunt wie ein Wesen aus dem All. Hier schlägt Meeru in seiner Naturbelassenheit Hurawalhi um Längen. Nicht gefallen hat uns auf Hurawalhi die nächtliche Rauchentwicklung aus dem Schornstein in der Mitte der Insel und den dazugehörigen Gestank, die/den wir nicht zweifelsfrei zuordnen konnten, ob es Diesel zur Stromerzeugung oder Müll-Recycling war (Letzteres wäre löblich). Der Wind aber trug den Rauch und den Gestank über die 100 - 110er Beach-Villen und sogar bis zu uns auf die Wasservillen und war stellenweise unerträglich. Etwas Vergleichbares habe ich auf Meeru nie erlebt. Die Gästestruktur ist sehr international und kann keiner Nation übermäßig zugeordnet werden, wenngleich der Anteil asiatischer Smombies überwog. Auf Meeru ist der überwiegende Gästeanteil deutsch, ohne das als Vor- oder Nachteil zu werten. Obwohl Hurawalhi alles versucht, ein Malediven-Idyll herzustellen, erhält Meeru in der Summe aller Eigenschaften dieser Kategorie glasklar den Vorzug.


    Aktivitäten
  • Sehr gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Das Freizeitangebot auf Hurawalhi ist so üppig wie extraklasse. Besonders hervorzuheben ist, als AI-Gäste diverse Aktivitäten kostenlos angeboten bekommen zu haben, die aufpreispflichtig gewesen wären. Lediglich der Ausflug auf Dream-Island hielt nicht ganz, was er versprach. Ganz nett, aber kein bleibendes Erlebnis. Die Angebote auf Meeru sind ähnlich, wenngleich nicht auf dem exklusiven 5-Sterne-Niveau wie auf Hurawalhi. Der Pool ist toll designed, aber leider recht klein und gereicht zum Baden, aber nicht zum Schwimmen. Zudem befindet sich auch dieser zur windigen Nord-Ost-Seite, weshalb wir ihn nicht nutzten. Da sind beide Pools auf Meeru deutlich im Vorteil, denn der Adults-Pool auf Meeru liegt zwar auch auf der Ostseite der Insel, ist aber durch üppige Vegetation windgeschützt. Die Tauchbasis steht bei mir als Divemaster generell unter Beobachtung, verdient aber, wie das gesamte Personal auf Hurawalhi, Höchstnoten. Außergewöhnlich freundlich und hilfsbereit, auch bei kleineren Wehwehchen wie einer deformatierten SD-Karte für die Go-Pro oder einem störrischen Drucksender an der ersten Stufe. Auch die Durchführung der Tauchgänge war maximal professionell und dauerte, bei ausreichend Luft, generell 60 Minuten. Die Preise der Tauchbasis sind horrend, dafür wird einem alles, aber wirklich alles abgenommen, einschließlich der Reinigung des eigenen Equipments. In der Regel gehen auch maximal zwei Taucher mit einem Instructor runter, so dass man sich wirklich rundum umsorgt und sicher fühlt. Auch die Verpflegung an Bord der Boote hat klares 5-Sterne-Niveau. Schnorcheln auf Hurawalhi ist eine Schau mit allem, was man sich zu sehen wünscht, egal auf welcher der beiden Seiten, und Meeru damit klar voraus, denn Schnorcheln ist Meerus größter Schwachpunkt: Es geht, aber ein Highlight ist es nicht. Den Rest bietet Meeru auf vergleichbarem Niveau, weshalb Hurawalhi in dieser Kategorie, allein des Schnorchelns wegen schon, der Sieg zugesprochen werden muss. Wer allerdings eh lieber taucht wie ich, der sollte wissen, dass die Tauchspots um Meeru herum keinen Deut weniger spektakulär sind als die um Kuredu und Hurawalhi. Lediglich die Anfahrt zu den Tauchspots kann auf Meeru etwas weiter sein, hält sich aber stets in Grenzen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Januar 2020
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Albert
    Alter:51-55
    Bewertungen:10