Iberostar Selection Creta Marine

Das Iberostar Creta Marine ist ein 4 Sterne Hotel im Norden Kretas, in relativer Nähe von Rethymnon (ca. 18 km). In der direkten Umgebung befindet sich der kleine Ort Panormos. Das Creta Marine liegt fast alleine direkt am Meer, gleich daneben ist lediglich das Schwesterhotel Iberostar Creta Panorama angeschlossen. Die beiden Anlagen gehen nahtlos ineinander über. Die gesamte Hotelanlage ist wirklich schön, extrem weitläufig und sehr gepflegt. Sauberkeit ist in allen Bereichen sehr gut. Besonders beeindruckend ist die ausgedehnte Gartenanlage mit verschiedenen Pools, kleinen Badebuchten direkt am Meer und vielfältigen Liegemöglichkeiten.

Das Hotel verfügt über insgesamt 359 Zimmer. Die Zimmer im Haupthaus wurden neu renoviert. Zusätzlich gibt es noch eine ganze Anzahl von sog. „Bungalows“ auf dem Gelände. Ich habe das Wort „Bungalow“ in Anführungszeichen gesetzt, denn wenn man die übliche Definition eines Bungalows zugrunde legt (also ein ebenerdiges, freistehendes, einstöckiges Gebäude) wird man sich hier wundern. Nach Definition von Iberostar sind die „Bungalows“ überwiegend zweistöckige Wohnkomplexe mit je 6-8 Wohneinheiten. Sie unterscheiden sich damit also nicht wirklich von den üblichen Hotelzimmern, nur dass sie sich halt nicht im Hauptgebäude befinden. Allerdings sind sie nicht renoviert, was für einen eher rustikalen Charme sorgt. Wir hatten einen „Bungalow Gartenseite“ gebucht, der im zweiten Stock ganz links eines solchen Gebäudes lag. Anscheinend sind die ganz linken und ganz rechten Balkone beim Bau irgendwie falsch berechnet worden. In unserem Fall wäre er für eine schmale Person gerade so ausreichend, aber für 2 Durchschnittsmenschen nur, wenn man nicht viel atmet. Im Zimmer befindet sich auch ein (kostenfreier!) Safe. Der ist von der Größe sehr niedlich und wirklich nur für die Unterbringung von Geldbörsen, kleinen Schmuckschatullen o. ä. gedacht. Ein Tablet oder gar ein Notebook passt nicht hinein. Die Bungalows (und auch der Safe) sind überwiegend mit klassischen Schlüsseln anstelle der üblichen Checkkarten ausgestattet, die an einem rustikalen und schweren Anhänger befestigt sind. Dieser Anhänger muss im Zimmer dann ständig in einer dafür vorgesehenen Buchse stecken, damit die Stromzufuhr im Zimmer geschaltet wird. Dank dieser leicht vorsintflutlichen Schlüssel-Magnet-Anhänger Konstruktion sollte man sich vorher überlegen, ob man den Safe öffnen möchte oder lieber Licht im Zimmer hätte. Die Ausstattung der Zimmer ist wie schon gesagt eher rustikal, aber nicht unangenehm. Nennen wir es mal „traditionell“. Einzig das Bett ist absolut austauschwürdig, die Matratze komplett durchgelegen und nicht sehr erholsam. Das Bad ist geräumig, wobei die Toilettenspülung mit derart viel Druck arbeitet, dass man das Gefühl hat, die Hinterlassenschaften würden direkt in die tiefsten Tiefen von Mordor herabgeschossen. Es gibt auch einen Flachbildfernseher mit allen gängigen deutschen Programmen. Die Sauberkeit im Zimmer ist sehr gut, die Reinigungskräfte fleißig und freundlich.

Das Essen in Buffetform ist sehr vielfältig, schmackhaft und reichhaltig. Es wird schnell nachgelegt. Darüber hinaus gibt es wechselnde Themenabende. Hygienisch ist das Ganze jedoch fragwürdig. Während unseres Aufenthalts habe ich mir an einem Abendessen den Magen verdorben, wobei ich einen sehr robusten Magen habe. An einem anderen Abend erwischte es meine Frau, sie hatte jedoch gleich eine waschechte Lebensmittelvergiftung! Mit jeweils Ausfall von 2 Urlaubstagen. Als wir die Mitarbeiter am Empfang davon unterrichteten und nach Medikamenten fragten, waren sie nicht sehr kooperativ. Im Gegenteil waren sie eher bemüht, uns abzuwimmeln. Schoben die Symptome auf das späte Abendessen (wir waren um 18:30 Uhr zum Essen gegangen), auf eine Unverträglichkeit mit griechischem Essen (erstens gab es an diesem Abend asiatische Küche, zweitens ist meine Frau als Halbgriechin mit griechischem Essen aufgewachsen; wir fahren mindestens 1x jährlich nach Griechenland und haben jedes Essen an jedem Ort und zu jeder Uhrzeit immer gut vertragen) und wiesen nach langem Diskutieren daraufhin, dass man sich ja (auf eigene Kosten) ein Taxi rufen und im nächsten Ort eine Apotheke aufsuchen könne. Wenn im Abstand von wenigen Tagen bei zwei Personen (und weiteren, wie wir im Nachgang erfahren haben) solche Krankheitsbilder auftreten, sollte man doch davon ausgehen, dass das Hotel in irgendeiner Weise bemüht ist, die Sache zu klären, auch im Sinne der anderen Gäste. Das war leider nicht der Fall, was sehr enttäuschend war.

Das gesamte Hotelpersonal ist ausnahmslos freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Wir hatten lediglich ein eher negatives Erlebnis an der Rezeption, aber darauf gehe ich im Bereich "Gastronomie" genauer ein.

Das Hotel selbst liegt direkt am Meer. In der unmittelbaren Umgebung des Hotels gibt es … nichts. Also so GAR nichts. Doch, es gibt einen Supermarkt, der lt. Beschilderung „300 Meter“ entfernt ist. Dabei muss es sich um griechische Meter handeln, tatsächlich muss man dafür eine Strecke von ca. 800 Metern entlang einer Straße zurücklegen. Wenn man dann aber dort angekommen ist, findet man eine große Auswahl an Lebensmitteln, Getränken, Kosmetik und auch Mitbringseln zu durchweg fairen Preisen. Gleich neben dem Supermarkt hat sich ein lokaler Ausflugsanbieter niedergelassen, der Trips in die Umgebung zu wirklich günstigen Preisen anbietet. Wir haben dort mehrere Ausflüge gebucht und waren begeistert, sehr zu empfehlen. Buchen Sie nicht beim Reiseveranstalter im Hotel, der ist viel teurer! Direkt vor dem Hotel gibt es außerdem eine Bushaltestelle, an der man beispielsweise einen Bus nach Rethymnon nehmen kann. Hierbei ist zu beachten, dass man die Busfahrkarten ZWINGEND im kleinen Shop im Untergeschoss des Hotels kaufen muss. Der Busfahrer ist nicht in der Lage oder nicht willens, Bargeld anzunehmen. Das Gegenstück zur Bushaltestelle für die andere Richtung (also, wenn man aus Rethymnon zurückkommt) liegt interessanterweise NICHT einfach auf der gegenüberliegenden Straßenseite, sondern etwa 1 km entfernt in einer Senke, noch hinter dem Supermarkt. Man sollte sich also auf einen kleinen Fußmarsch einstellen, wenn man mit dem Bus zurückkehrt. Auch lustig: Es gibt in Griechenland offenbar keine Mengenbegrenzung für die Anzahl der Passagiere in einem Bus. An jeder, wirklich jeder, Haltestelle wurden weitere Leute aufgenommen. Völlig egal, wie brechend voll der Bus bereits war. Ich will hier nicht die berühmte Sardinenbüchse zitieren, aber wer schon mal Bilder der japanischen U-Bahn gesehen hat, weiß ungefähr, was ihn erwartet. Dafür ist Fahrt mit 2 Euro pro Strecke konkurrenzlos günstig.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Animation am Haupt-Pool (der übrigens mit Salzwasser befüllt ist) ist laut und häufig. Die Animateure sind sehr bemüht, akzeptieren aber auch sofort ein „Nein“, wenn man sich nicht beteiligen möchte. Das täglich wechselnde Abendprogramm findet zum Glück im räumlich ausgelagerten Theater statt. Samstag ist „Ruhetag“, da findet keinerlei Animation statt.