- Preis-Leistungs-VerhältnisEher schlecht
Wir haben lange überlegt, ob wir eine Bewertung schreiben sollen aber es kann auch hilfreich sein, negative Dinge zu benennen. Insgesamt ist unser erster Urlaub auf Mallorca gelungen, wir hatten uns gezielt für Colonia Sant Jordi aufgrund der kilometerlangen Strände nach beiden Seiten entschieden, aber das Hotel enttäuschte leider in vielen Bereichen, dabei klangen die Bewertungen vorher sehr ansprechend. Das Äußere des Hotels kann abschreckend sein aber gerade solche „Betonbunker“ haben sich oftmals als sehr schön erwiesen, hier leider weniger. Anfangs setzten sich die Gäste vor allem aus deutschen und einigen Spaniern zusammen aber dies änderte sich im Juni, es kamen deutlich mehr Engländer (welche aber fast nicht auffielen) aber vor allem auch viele Spanier – die überraschender Weise sich negativ bemerkbar machten (sehr laut, am Pool extrem rücksichtslos). Wer eine günstiges Hotel mit HP sucht, dem ein Pool zum Schwimmen sowie der Meerblick wichtig sind und gut zu Fuß ist - für denjenigen kann dieses Hotel etwas sein.
Auf dem ersten Bick machten die Zimmer einen guten Eindruck. Auf dem Zweiten sah man die übliche billige Renovierung aber dies findet man in 90% der Hotels und störte uns nicht. Die Bettmatratzen sind recht hart, damit für uns optimal. Und wer Fernsehen im Urlaub braucht, über 10 deutsche Sender wurden empfangen. Dazu kein schnelles aber zuverlässiges W-LAN auf dem Zimmer und im gesamten Hotel, auch am Pool. Sehr gut waren die Fenster in den Bädern von einigen Zimmern. Beim Buchen mit seitlichen Meerblick sollte man wissen, dass in Richtung Süden dieser deutlich kleiner ausfällt und darunter der Parkplatz liegt. Aber dies ist deutlich leiser als nach Norden zum Es Trenc – dort befindet sich die Anlieferzone unterhalb der Zimmer, wo auch Gastro und Zimmerreinigung nachts mit ihren Rollwagen unterwegs sind – auch bei geschlossener Balkontür kann das Geräusch Tote zum Leben erwecken. Wirklich negativ viel nur die Klimaanlage auf, zum einen nicht frei regulierbar (sobald man unter 24 Grad einstellen wollte, schaltete sie ab) aber vor allem hang das Paneel nur noch an einem Kabel oder ähnlichem an der Wand, so dass es beinahe herunterzufallen schien. Es gibt ja den Spruch, die Wände seien aus Pappe, bei hellhörigen Hotelzimmern. In diesem Hotel sind sie allerdings aus Papier, man hörte nicht nur die Gespräche in den Nachbarzimmern, sondern noch die beiden dahinter bzw. auch alle schräg darüber. Der Balkon war recht groß aber leider ohne Wäscheständer, da machte ein Fenster im Bad Sinn aber wehe man erwischt ein Zimmer ohne. Die Zimmerreinigung war durchwachsen. Wir möchten nicht jeden Tag neue Handtücher und finden das Konzept nur Tücher, welche auf dem Boden liegen, zu wechseln gut. Aber einmal in der Woche sollte ein Komplettwechsel stattfinden aber Pustekuchen, es wurden nicht einmal die Handtücher wieder ordentlich hingehangen, sondern sie blieben wie hinterlassen – so fiel der fehlende Wechsel auf. Bereits am dritten Tag wurde dagegen das Bettlaken gewechselt, allerdings war es das einzige Mal – dass die Bettwäsche gewechselt wurde. Der Grund dafür erfuhren wir Zuhause beim Hausarzt bzw. Dermatologen, bei uns beiden entzündeten sich Stiche. Wir dachten von irgendwelchen Insekten am Strand aber eindeutig Bettwanzen Stiche – man ließ also die kleinen Blutflecke auf dem Laken verschwinden. Und ein Haus mit knapp 200 Zimmern aber nur 2 Fahrstühle, dies ist schon knapp bemessen. Wenn man aufgrund Corona den Fahrstuhl mit anderen nicht teilen möchte/darf, wird es sehr eng. Aber dann war der eine auch ständig defekt, dann ist es eine halbe Katastrophe – ab der 5. Etage überlegt man schon, ob man hinunterläuft (das der Fahrstuhl grundsätzlich nach ganz oben fuhr und damit ständig besetzt war), hinauf war zum Glück kein Problem.
Beginnen wir mit dem Positiven und dies war das Abendbrot. Es war sehr vielfältig, auch typisch spanisch/ mallorquinische Speisen, verschiedener Fisch, unterschiedliche Fleischsorten und auch vegetarische Gerichte. Dazu auch teilweise Live Cooking. Das Abendbrot war damit das kulinarische Highlight, dass komplette Gegenteil dagegen das Mittagessen. Es ist normal, dass bei AI das Mittagsangebot am schwächsten ist aber dies war beinahe eine Frechheit. Natürlich muss die Auswahl nicht groß sein aber die Qualität sollte stimmen und dies war eine Katastrophe. Vieles war vom Vorabend, nun einfach als irgendwelche Salate oder Pfannen dazu halbrohes Gemüse (und ich meine damit nicht bissfest, sondern innen sogar noch gefroren) oder Speisen vom Frühstück einfach wieder hingestellt. Das Geld für AI sollte man sich also sparen, wenn man eh selten zum Mittagessen im Hotel ist und da in der Nähe mehrere Supermärkte sind, kann man sich dort billig Getränke holen und im Kühlschrank des Zimmers kühlen (naja eher lauwarm statt kalt). Die defekte Eismaschine im Restaurant fiel kaum noch ins Gewicht, dafür gab es Markeneis an der Bar, bei AI mit 50% Rabatt. Das Restaurant selbst wird bei voller Hotelbelegung sicherlich eher wie eine Kantine wirken aber bei uns war das Hotel nur zu rund 60% gebucht und damit völlig in Ordnung. Fragwürdig, warum man sich an dem Büfett alleine bedienen konnte aber nicht bei den Getränken – das Risiko dadurch Corona zu verbreiten ist gleich hoch! Davon abgesehen, dass oftmals zum Frühstück eine Dame alles machen sollte – Abräumen, neu Eindecken, Getränke ausgeben, Büffet kontrollieren … Was aber gar nicht ging – es fehlte jegliche Beschriftung am Buffet! Man braucht Pommes, Brokkoli oder Tomaten nicht beschriften aber bei jeder „gemischten“ Speise – sprich Suppen, fertige Salate, Pfannengerichte, gefüllte Teigtaschen etc. ist es in meinen Augen ein MUSS. Für uns schränkte dies die Auswahl extrem ein, da selbst auf Nachfrage selten angegeben werden konnte, was wo enthalten war. Für Vegetarier oder Allergiker, wie wir, ist dies ein absolutes No-Go!
Alle Bediensteten waren sehr freundlich, was man hervorheben muss. Man wurde immer mit einem Lächeln empfangen und sehr viele Angestellte sprechen auch ein gutes Deutsch. Aber ansonsten eher eine Servicewüste. Das Hotel wirbt zum Beispiel mit einer Leiter, durch die man direkten Meerzugang hat, aber diese war nicht vorhanden. Mehrere Gäste fragten nach, man reagierte in der Rezeption schon leicht genervt und Aussage war, irgendwann wird es eine neue Leiter geben, wenn die Hotelbetreiber dafür Geld ausgeben wollen. Dies klang nach Monaten aber zum Glück waren es nur zwei Wochen, leider für uns zu spät. Zudem gab es nirgends offen eine Information, was Snacks zwischendurch angelangte. Wir fragten daher zu Beginn unseres Urlaubes an der Poolbar nach, man verwies auf die QR Codes auf den Tischen mit dem Angebot aber teilte uns gleich mit, dies gäbe es momentan nicht. Erst als die Reiseleiterin eines anderen Gastes sich einschaltete, gab es ein eingeschränktes Angebot. Aber auch zur Kaffeezeit ein seltsames Verhalten, als AI Gast bekam man nur einen eingeschweißten Keks, wenn man etwas dazu haben wollte aber andere Gäste einen Teller mit verschiedenen Gebäck. Dabei hätten wir dafür auch bezahlt aber es hätte ausgeschrieben sein müssen. Eine Getränkekarte lag ja an der Poolbar (die gleichzeitig die Lobbybar darstellt) also hätte auch eine Snackkarte etc. daliegen können. Richtig ärgerlich wurde es im Punkto PCR Test für Heimreise. Bei verschiedenen Reiseanbietern sollte es über die Rezeption laufen, welche dann einen telefonischen Kontakt zu einem Arzt vor Ort herstellen sollten. Stattdessen wurde nur darauf verwiesen, dass ein Arzt in Hotel kommen würde – natürlich weitaus teurer als der deutschsprechende Arzt in 10 min Fußweg Entfernung.
Das Hotel liegt auf einem Felsvorsprung, damit ist ein Meerblick von fast allen Zimmern möglich, und eher mittig an der Küste von Colonia Sant Jordi und damit der Weg an die Strände im Norden sowie Süden fast gleich lang (zu deren Beginn rund 20 min zu Fuß) – was man sowohl positiv wie auch negativ sehen kann. Man gelangt recht schnell in die Ortsmitte, mit verschiedenen Shoppingmöglichkeiten und zum Hafen mit vielen Restaurants, Bars sowie Cafés in 15 bis 20 min.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es fand keinerlei Animation statt, als wir vor Ort waren also können wir dazu nichts sagen. Ein Grund für die Buchung war der Pool mit Süßwasser und lang genug für vernünftige Bahnen. Doch auch hier ein negativer Punkt – eine der Poolleitern war extrem locker und dies zum Saisonanfang. Der Liegebereich ist sehr schön angelegt, mit den freien Blick auf das Meer aber natürlich kann man von außen dann auch prima hineinschauen. Allerdings gab es dort für Kinder nur einen kleinen flachen Bereich ohne jegliche Spielelemente. Die kleine Tür am Pool zu der Aussichtsplattform und der Leiter zum Meer ist eine sehr schöne Idee, dass man sie von außen aus Sicherheitsgründen nicht öffnen kann, völlig verständlich. Unverständlich aber wenn der Rettungsschwimmer diese grinsend von Innen abschließt, während die Leute draußen den Sonnenuntergang genießen und extra jemand innen blieb, um dann die Tür zum hereingehen zu öffnen. Wobei man den Rettungsschwimmer eh vergessen konnte, er war nur mit seinem Handy beschäftigt bei einer brenzligen Situation mit einem Kind, schaute er nur zu und ging dann auf die Toilette (obwohl das Kind immer noch alleine mit Schwimmreifen im tiefen Wasser trieb und nach seiner Mama schrie)! Ein Spielplatz befand sich auf dem Gelände der Bar nebenan aber nicht im Hotelgelände und eine Straße musste überquert werden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2021 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jana |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 19 |