Iberostar Selection Fuerteventura Palace

Nachdem wir vor etlichen Jahren schon einmal in diesem noch immer top bewerteten Hotel zu Gast waren und es selbst auch in allerbester Erinnerung hatten, wurden wir diesmal leider völlig enttäuscht. Viele kleine Mangementfehler führten zu einem leider negativen Gesamtbild und als absolute Krönung und unbedingtes "no go" empfanden wir die Zwei-Klassengesellschaft unter einem Dach. Wie kann man nur einen Premiumbereich durch Eisengitter vom übrigen allgemeinen Bereich getrennt unter einem Dach einrichten? Der Eindruck hier Premium, dort der restliche Pöbel entstand nicht nur durch im Aussenbereich, sondern es waren auch Eisengitter in den Treppenhäusern, die nur von den Premiumgästen geöffnet werden konnten und die "Normalos" zur Umkehr zwangen. Das geht doch gar nicht. Die Premium-Liegen auf der Sonnenterasse wurde regelmäßig mit Hochdruckreinigern gesäubert, die Liegen der anderen Gäste wurden in 2 Wochen nicht ein einziges mal auch nur mit einem Tuch oder ähnlichem abgewischt. Es bleibt mir ein Rätsel, wie nach alledem das Hotel zu den Tophotels 2013 gehören kann, zumal noch weiter Dinge wie die Qualität der Mahlzeiten etc. mangelhaft sind. Ich empfand es als Frechheit, dass ich bereits bei der Ankunft fast 100 Euro für Handtücher, Safe und Wifi in bar bezahlen musste, bevor ich auf dem Zimmer war. Freier Wlan gehört heutzutage in ordentlich geführten Häusern zur kostenloser Serviceleistung. Ok, für die Benutzung des Safes kann eine Gebühr verlangt werden, aber für die Handtücher sollte man Karten ausgeben und nur bei Verlust Geld verlangen. Ärgerlich war, dass bei der Ankunft das Lesegerät für die Kreditkarten nicht funktionierte und ich deshalb in bar zahlen musste, was ich eigentlich nicht wollte.

Zur Lage des Zimmers habe ich weiter oben schon was gesagt, die Größe von Zimmer und Bad waren ausreichend, der Zustand war leicht renovierungsbedürftig. Die Wannenabtrennung im Bad erfolgte durch einen nicht mehr zeitgemäßen Vorhang, was aber nicht besonders störend war. Dagegen hat es im Bad aber leider ständig und im Tagesverlauf zunehmend nach Fäkalien gestunken. Wir haben versucht, diesen Gestank durch das Verstopfen aller Öffnungen und Ritzen einigermaßen erträglich zu gestalten, was uns aber nicht immer gelungen ist. Das Doppelbett bestand aus zwei einzelnen zusammen geschobenen und durchgelegenen Metallbetten. Die Schränke und Kommoden boten ausreichend Stauraum. Der Fernseher entsprach einem älteren Jahrgang in der damals typischen Würfelform mit einer Diagonale von ca. 40 cm.

Wir haben ausschließlich unsere Mahlzeiten im Hauptrestaurant eingenommen und können von daher kein Urteil über das Poolrestaurant abgeben. Das Frühstück entsprach qualitativ und von der Angebotsvielfalt durchaus dem 4*-Sternestandard. Eier in allen Varianten, verschiedene Wurst- und Käsesorten, frisch gepresste Säfte, Sonntags Sekt, Joghurts, diverse Obstsorten und Gebäck so wie man es in einem ordentlichen Hotel erwarten darf, waren ausreichend vorhanden. Es gab aber nie etwas qualitativ Gehobenes wie z. B. Lachs oder Rostbeaf. Das Urteil fürs Frühstück also: ganz ok Dagegen können wir uns den Lobpreisungen hier im Forum für das Abendessen nicht anschliessen. Ausser den Suppen, dem Salatbuffet und dem Dessert, was man als ordentlich bezeichnen konnte, war das sonstige Essen zwar von der Angebotsvielfalt her ausreichend, aber nie schmackhaft zubereitet. Die Präsentation von verkohltem Fleisch, Hähnchen- oder Kanichenchenteile, extrem knoblauchlastigen Gemüsevarianten, unappetitliche Pizzen und Pasta, um nur mal Beispiele zu nennen, konnten nicht annähernd der Klassifizierung genügen. Dazu führten lange Warteschlangen bedingt durch organisatorische Mängel an den Show-Cooking-Stationen häufig zu Frust. Wir haben in 14 Tagen 4mal auf das Abendessen verzichtet. Dazu war der Lärmpegel im Saal meistens unerträglich, selbst in Kantinen ist der Lärmpegel für gewöhnlich angenehmer. Nur bei den wenigen und begehrten Plätzen im Freien war es atmosphärisch einigermaßen auszuhalten. Abends wurde über eine braune Tischdecke, die an unserem Tisch in 2 Wochen nicht einmal gewechselt wurde, eine frische weiße Decke gelegt. Schmutziges Geschirr wurde bei einer Reklamation vom Kellner mit dem Geschirr des Nachbartisches getauscht.

Die Serviceleistungen insgesamt waren bis auf eine Ausnahme das Highlight des 2-wöchigen Aufenthalts. Nur bei der Abreise sind wir ziemlich unfreundlich und ohne Gruß von dem Mitarbeiter an der Rezeption behandelt und verabschiedet worden. Ansonsten war das Personal vom Gärtner bis zum Kellner ausnahmslos freundlich. Deutsch versteht hier ziemlich jeder. Mein Zimmer lag dunkel hinter Bäumen direkt an der viel befahrenen Hauptstrasse mit Blick auf Geröllhalden, an Schlaf war hier nicht zu denken und der Balkon war nicht zu nutzen. Ich hatte vorab als Reisebüro-Expedient um ein schönes und ruhig gelegenes Zimmer gebeten, was branchenüblich auch gewährt wird, um meinen Kunden die Vorzüge des Hotels weiterempfehlen zu können. Mir wurde ziemlich arrogant mitgeteilt, dass ich mit dem günstigsten Zimmerkontingent volieb nehmen müßte oder bei Ankunft gegen Aufpreis auf ein qualitativ besseres Zimmer umbuchen könnte. Ich muss sagen, das mir das in meiner bisherigen Zeit als Touristiker so noch nicht wiederfahren ist.

Das Hotel liegt am Ortseingang von Jandia in unmittelbarer Nähe zum Strand. Die Fahrzeit vom Flughafen beträgt ohne Umwege ca. 70 Minuten. Die Ortsmitte von Jandia ist fussläufig gut über eine ausgebaute Promenade oder am Strand entlang zu erreichen. In die andere Richtung ( Esquinzo ) geht es dagegen nur mit dem Fahrzeug oder bestenfalls bei Ebbe zu Fuss sehr mühselig über Geröll und Steine entlang des Strandes. Durch eine Unterführung ist das Einkaufszentrum Ventura auf der anderen Strassenseite zu erreichen, allerdings für Gehbehinderte nicht geeignet. Die nächste Bushaltestelle erreicht man nach ca. 15 Minuten Fussweg.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das sehr junge Animationsteam war zwar durchweg freundlich, aber sicher besser für Kinderanimation geeignet. Ziemlich nervig waren die Versuche, die vowiegend älteren Leute zum Mitmachen zu bewegen. Da nutz es auch nichts, wenn einige Mitglieder des Teams z. B. sich vor dem Bogen- oder Luftgewehrschiessen als Indianer verkleiden. Hier hätte ich mir eine gezielte, dem Alter des Publikums angemessene Ansprache gewünscht. Die Darbietungen des Animationsteams empfand ich sehr laienhaft. Neben einem spartanischen Fitnessraum habe ich weitere Sportmöglichkeiten wie z. B. Tennisplätze vermisst. Liegen und Sonnenschirme im Poolbereich waren ausreichend vorhanden. Den Pool habe ich nicht benutzt, da sich kaum ein Gast vor der Benutzung der dafür vorgesehenen Dusche bediente.