Iberostar Selection Fuerteventura Palace

Das in vielen Katalogen angepriesene „Premiumhotel“ ist diese Bezeichnung nicht wert. Ich würde es als gutes klassisches 3*-Hotel bezeichnen. Die Architektur ist gelungen, die Anlage ist ansprechend aber etwas unübersichtlich, vor allem in den ersten Tagen. Hier kann man Halbpension und All Inklusive buchen, was wohl auch die meisten Gäste tun. Vielleicht ist deshalb in vielen Dingen die Aufmerksamkeit und die Sauberkeit ins Hintertreffen geraten. Die Gäste sind zu ca. 95 % deutsch, vereinzelt sind Niederländer, Österreicher, Italiener, Spanier und Russen anzutreffen. Der Altersdurchschnitt ist sehr hoch, Rentner und Pensionäre sind in der Überzahl. Die meisten davon sind Stammgäste. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt überhaupt nicht. Unseren Freunden können wir dieses Hotel mit gutem Gewissen nicht weiterempfehlen, dafür überwiegen die Mängel zu sehr. Die Stammgäste, die zum Teil älteren Semesters sind, stören die „Kleinigkeiten“ vielleicht nicht. Aber für Gäste bis 50 Jahren gibt es auf Fuerteventura wesentlich bessere Hotels der gleichen Kategorie. Da dies unser erster Aufenthalt in einem Iberostar Hotel war, sind wir für die Zukunft etwas skeptisch gegenüber dieser Hotelgruppe.

Wir hatten ein V.I.P.-Zimmer gebucht, dass ausgestattet war wie jedes andere Zimmer auch. Nur die Farbe der Möbel war anders. Hier hat man das altbackene Braun nur weiß überstrichen. Von den angepriesenen Designermöbeln keine Spur. Das Zimmer war zwar sauber jedoch renovierungsbedürftig. Die Malertruppe versuchte Abhilfe zu schaffen und malte mal eben in einigen Zimmern die Möbel. Glücklicherweise ist der Lackdunst schnell verzogen. Im Badezimmer roch es morgens extrem aus den Abflüssen. Hier haben wir uns beholfen, indem wir die Stöpsel abends immer eingestöpselt haben. Die Aussenbeleuchtung auf dem Balkon funktionierte nicht, was auch bei ¾ aller anderen Zimmer so war. So haben wir halt im Dunkeln den Abend ausklingen lassen. Das beste am V.I.P.-Zimmer war die bevorzugte Lage mit grandiosem Meerblick und die absolute Ruhe. Auch die Türöffner, die durch Magnetkarten zu öffnen waren, haben nicht nur bei uns öfters nicht funktioniert. Öfter mussten sich die Gäste untereinander für den VIP-Poolbereich oder den Eingängen zum Strand Eintritt gewähren.

Bemerkung: Die vergebenen 4 Sonnen sind lediglich für das Essen. Das Hotel verfügt nur über ein einziges Restaurant. Die Auswahl der Speisen, sei es zum Frühstück oder zum Abendessen, war enorm. Man hatte die Qual der Wahl. Wenn man wie wir alles isst und auch probiert, so wusste man nie so recht was man zuerst essen sollte. Erwähnenswert ist die Espresso- bzw. Cappucinomaschine, auch die Auswahl an frisch hergestellten Säften zum Frühstück und die vielen kleinen süßen Sachen. Fast jeden Morgen war auch Sekt zu bekommen. Am Abendbuffet war für jeden Gaumen etwas dabei. Es gab immer zwei Kochstellen (morgens und auch abends) wo frisch gegrillt bzw. Essen zubereitet wurde. Mottoabende gab es zwar nicht, doch die täglich wechselnden Speisen, konnten manchmal einem bestimmten Land zugeordnet werden. Die Atmosphäre war aufgrund der großen Anzahl an Gästen und der dementsprechenden Lautstärke nicht berauschend. Zur Auflockerung hätte der Außenbereich viel größer gestaltet werden können (Platz war genug da). Auch die Positionierung des Buffets war undurchdacht. Täglich musste man irgendetwas suchen. Die Sauberkeit an den Tischen ließ zu wünschen übrig. Tischdecken wurden nur getauscht, wenn vorher Kinder am Tisch gesessen hatten und die Anzahl der Flecken unübersichtlich wurde. Wir hatten fast täglich eine dreckige Tischdecke. Sogar am frühen Morgen, wenn wir die ersten waren, die den Tisch besetzt hatten. Auch die Auflagen der Stühle waren ziemlich verschmutzt. Die Kellner waren unaufmerksam und räumten die Tische nur zu langsam ab (morgens zum Teil überhaupt nicht). Entschuldigt haben sie sich aber immer, das muss man ihnen lassen. Eigentlich setzen wir uns abends immer gerne in die Bar, vor Allem wenn es eine Piano-Bar ist. Diese Piano-Bar jedoch hat ihren Namen wahrscheinlich von dem Piano was dort steht aber nie benutzt wurde. Die abendliche musikalische Unterhaltung entsprach nach unserem Empfinden eher der Altersklasse 60+. Der Musiker, der jeden Abend der gleiche war, hatte eine elektrische Orgel die so klang, wie seine erste Orgel aus Kindertagen.

Das Personal ist sehr freundlich, das muss man deutlich sagen. Aber das war es dann auch schon. Der Empfang war, obwohl nur 3 Paare eintrafen, chaotisch und undiszipliniert. Das Personal war total überfordert. Sowohl das Ausfüllen der obligatorischen Hotelunterlagen sowie der Begrüßungstrunk wurden vergessen. Unser Kofferträger organisierte uns zum Trost eine Flasche Sekt. Die Zimmerreinigung war akzeptabel, nur der Spiegel hätte ohne Streifen noch besser ausgesehen. Die Handtücher wurden besonders ideenreich gefaltet und mit ein paar Süßigkeiten auf dem Bett positioniert.

Erstklassige Strandlage und nur durch eine Spaziergängerpromenade vom wunderschönen Strand getrennt. Nach Jandia sind es 2 km und nach Morro Jable 3,5 km. Beides ist zu Fuß oder mit dem Bus sehr gut zu erreichen. Shoppingmöglichkeiten (z.B. Spar-Markt) sind ca. 500 m entfernt. Die beiden Nachbarhotels gehören ebenfalls der Iberostar-Kette an. Die Transferzeit beträgt rund 1 Stunde. Ausflugsmöglichkeiten können über die Reiseanbieter vor Ort gebucht werden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animateure hatten das übliche Angebot an Unterhaltung. Auch gab es eine Wochenübersicht an Sport- und Wellnesseinheiten, die man nutzen konnte. Wir haben täglich den Fitnessraum genutzt, der aber sehr spartanisch ausgerüstet war. Von den sechs elektrischen Cardiogeräten funktionierten nur zwei. Der Crosstrainer und das Laufband. Die Ergometer waren alle vier defekt. Weiterhin standen noch drei Spinningbikes dort, die ebenfalls einwandfrei waren. Die Langhantelbank war viel zu klein und nur mit Vorsicht zu genießen. Die Scheiben waren für maximal 65 kg ausgelegt. Kurzhanteln waren genug vorhanden, leider waren die Gewichtsunterschiede viel zu groß und für den Fitnesssportler ungeeignet. Die Gewichte waren wie folgt gestaffelt: 7,5 / 10 / 15 / 20 und noch größer. Bodybuilder und Extremsportler hätten sich hier eher austoben können. Im Fitnessraum war keine Aufsicht und so konnte jeder tun und lassen was er wollte. Hygiene gleich null, denn es gab auch kein Desinfektionsmittel um den Schweiß nach dem Nutzen der Geräte wegzuwischen. Internetzugang war vorhanden aber viel zu teuer, ebenso der Minimarkt. Es gab zwei Poolbereiche, den normalen und den separaten V.I.P.-Bereich. Dieser wurde sporadisch gereinigt aber zu Zeiten wo die Gäste sich dort aufhielten. So etwas gehört sich nicht. Zum exklusiven Gästeservice im V.I.P.-Bereich ist zu erwähnen, dass es täglich eine kleine Aufmerksamkeit gab wie z.B. Obst, Eis oder ein Getränk. Aschenbecher musste man sich übrigens selber organisieren.