ibis Styles Trier

Dieser Hotelaufenthalt war ein kompletter Reinfall. Der Herr an der Rezeption, der uns begrüßte, wirkte leicht konfus und musste selbst für Basisinformationen (Frühstück, Öffnungszeiten Fitnessraum) bei einer anderen Angestellten nachfragen. Im Fitnessraum hängt ein TV, das sich der Benutzung tapfer verweigerte. Eine Fernbedienung wurde auch auf Nachfrage nicht bereitgestellt, ein Bedienpanel am Gerät funktionierte nicht. Schließlich sahen wir, dass der Stecker herausgezogen war, der natürlich so am Gerät angebracht war, das man ihn ohne es von der Wand zu entfernen unmöglich einstecken konnte. Einen Sammelbehälter für dreckige Handtücher fehlt ebenfalls im Fitnessraum; dafür wartete am nächsten Tag mein benutztes Handtuch, das ich auf der Fensterbank abgelegt hatte, noch treu auf mich. Die wegen der Sicherheitsbestimmungen geschlossenen Fenster konnte man übrigens trotzdem öffnen, gleiches galt für das Fenster im Dachgeschoss in unserem Doppelzimmer. Freie Fallhöhe gute 9 Meter. Im Zimmer sucht man einen Kleiderschrank vergeblich. Frische wie gebrauchte Kleidung, auch Unterwäsche, liegen und hängen notgedrungen offen im Zimmer. Die Antworten auf diesbezügliche Beschwerden hier bei booking.com zeigen, dass das Hotel keine Anstalten macht, auf Wünsche der Kundschaft einzugehen, sondern versucht, das Problem umzudeuten und zu entrealisieren, indem vermeintliches Unverständnis suggeriert wird: man könne zusätzliche Kleiderbügel an der Rezeption erbitten. Gespart wurde zudem an den Zahnputzbechern (keine vorhanden – auch sie muss man sich selbst an der Rezeption abholen), am Mobiliar (nur ein Sessel in einem Doppelzimmer) und der Beleuchtung (eine Nachtischlampe an der Seite muss für das Doppelbett reichen!). Der Tresor leidet auch unter dem neuen „Style“. Zwei Portemonnaies haben Platz, Notebooks lassen sich hier nicht verstauen. Als wäre all dies nicht genug, werden die Zimmer nicht regelmäßig gereinigt und die Betten nicht gemacht! Ein Aushang neben der Rezeption, den wir auf der Suche nach Erklärungen entdeckten, versucht diesen eklatanten Mangel den Gästen sogar auf perfide Weise als Vorteil zu verkaufen: „wir verstehen, wenn Sie sich gerade jetzt bei dem Gedanken unwohl fühlen, dass eine fremde Person Ihren privaten Raum betritt“. Nun haben wir Hotels in vielen Ländern dieser Welt besucht und uns, wie auch all die anderen Gäste, nie unwohl gefühlt, wenn das Zimmer gereinigt wurde. Im Gegenteil ist dies ein wesentlicher Grund, ein Hotel als Unterkunft zu wählen. Das Zimmer, so der Aushang weiter, würde daher nur einmal pro Woche gereinigt, auf Wunsch allerdings auch öfter. Dieser Wunsch, am nächsten Morgen von uns geäußert, wurde nur an einem von fünf Tagen erfüllt. Auch im Treppenhaus wird anscheinend nur selten saubergemacht: so war der Schmutz vom ersten Tag auch am letzten Tag noch vorhanden, angereichert durch weitere Dreckklümpchen. Abgerundet wurde das Bild bei der Abreise durch die Dame an der Rezeption: wir hätten noch nicht bezahlt. Unsere Kreditkarte sei wohl nicht belastet worden. Ein Blick auf die online abgerufenen Kontoauszüge überzeugte sie schließlich. Insgesamt ist uns ein solcher ‚Service‘ in dieser Preisklasse (142€ pro Nacht inkl. Kurtaxe) noch nicht untergekommen – wenn wir so etwas erleben wollen, gehen wir für 19,50 Euro in die Trierer Jugendherberge.

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