iH Hotels Milano Gioia

Ich war in Mailand für eine Fachmesse. Das Hotel war (leider) von meinen Gastgebern ausgesucht. Warum, was ich bis jetzt nie. Freiwillig würde ich nie dort bleiben. Es liegt sehr weit weg vom historischen Standzentrum und auch weit weg vom Kongresszentrum. Vielleicht eignet es sich für Schulgruppen, die per Bus anreisen und sich nicht alleine in die Stadt trauen bzw dürfen und auch sonst nicht viele Ansprüche haben. Oder wenn man mit dem Auto durch Italien reist, übernachtet man hier, wenn einen Mailand gar nicht interessiert und das eigentliche Reiseziel woanders ist. Touristen oder Geschäftsreisende haben im Standviertel absolut nichts zu suchen. Hoffentlich muss ich nie wieder dorthin. Mehrere Monate lang konnte ich sogar das Word "gioia" nicht mehr hören, ohne zu zittern, obwohl es ja auf Italienisch "Freude" bedeutet und etwa in der Oper oft vorkommt (das Hotel ist aber nach einem Ingenieur namens Gioa benannt).

Das Zimmer war okay. Ein normales 3-Sterne-Zimmer. Es gab aber keine Extras--z.B. keinen Bademantel. Zimmerreinigung ehe eine Glückssache--mal so, mal anders. Keine Schreckgeschichten aber.

Ich habe im Hotel jeden Tag gefrühstückt (bzw versucht -verlockend war das Essen nicht) sowohl einmal zu Abend gegessen (es war ein Empfang für unsere Gruppe am Anreisetag). Die Qualität war sehr mittelmäßig. Kaffee war kaum trinkbar (wie in vielen Hotels in Italien, außer Edelhotels, für den Preis aber hätte man etwas besseres erwarten können). Das Frühstück war auch sonst karg und kaum appetitlich. Darum wollte ich auch in den nächsten Tagen darauf verzichten, im hoteleigenen Restaurant essen, obwohl es in der Umgebung absolut keine Ausgehmöglichkeiten gibt, keine Restaurants nicht einmal Fast Food. Sogar ein Kettenpizza-Restaurant schließt schon früh.

Das Personal ist am besten gleichgültig. Ich war im Hotel 8 Uhr angekommen (nach einem langen transatlantischen Flug), mir wurde aber gesagt dass ich bis 15 Uhr auf mein Zimmer warten muss (normalerweise muss man ja vielleicht eine Stunde lang warten und in manchen Hotels kriegt man wenigstes ein gratis Getränk)--"weil es ja so viele von euch für die Veranstaltung gekommen sind). Genau die hatten es ja im vorher gewusst. Da es in der Umgebung absolut nichts zu sehen gibt, und sogar keine Restaurants, musste ich ins Zentrum fahren. Meine Kollegen mussten dann in einigen Fällen bis 17 Uhr warten eh sie einchecken durften. Man kann zwar an der Rezeption eine Buskarte kaufen aber keine Tageskarte. Das bedeutet das man erst dafür bezahlen muss das Hotel überhaupt erst verlassen zu dürfen und erst später als man wieder auf die Zivilisation trifft (z..B in einer U-Bahn Station nach einer 20-minutigen Busfahrt) kann man dann fuer diesen Tag auch eine Tageskarte kaufen.

Die Lage ist sehr ungünstig. Vom Hauptbahnhof dauert es ebenso lange wie aus der "richtigen" Stadt bis zum Linate Flughafen, in einer anderen Richtung aber. Es haette ein grauer, liebloser Vorort überall auf der Welt sein können. Das Hotel ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer zu erreichen: es gibt keine U-bahn in der Nähe, auch die Bushaltestelle ist nicht gerade gleich bei dem Hotel. Als allein reisende Frau fühlte ich mich unsicher, am Abend 10 Minuten von der Bushaltestelle in der Dunkelheit zu laufen. Ab 21:30 oder so-für lokale Verhältnisse noch ziemlich früh-- gibt es den Bus vom Hauptbahnhof auch nicht mehr (was natürlich an der Webseite des Hotels nicht erwähnt ist), man kann nur einen einzigen Bus von einer angelegenen U-Bahn-station nehmen). Da hätte das Management wenigstens um einen Pendelbus zur U-Bahn sorgen sollen.

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