Jaz Lamaya Resort

Das relativ neue Hotel macht einen sauberen, aufgeräumten Eindruck. Die Leistungen enstprechen voll und ganz dem angegebenen Landesstandard, gehen sogar drüber hinaus. Wir waren als "all-inclusive" Gäste dort. Die Anlage ist für ein Resort mittelgroß und übersichtlich, war im März etwa zu zwei Dritteln belegt. Die meisten Gäste waren Familien mit Kindern, die Mehrheit der Gäste kam aus Deutschland und Russland, auch Engländer und Italiener waren dort. Deutsche Gäste waren beim Personal sehr beliebt, die Russen mochte man am wenigsten. Wir finden, das Lamaya ist im Vergleich mit den anderen das beste Hotel in dieser Bucht. Wer Wasser zum Zähneputzen oder Trinken braucht und "all inclusive" bucht, sollte sich eine Trinkflasche zum Selberfüllen einpacken. Eine Mini-Taschenlampe ist hilfreich bei Stromausfall (überall in Ägypten). Kleine Trinkgelder (Euro-Münzen mitnehmen oder kleine Scheine in Landeswährung mitnehmen!) verbessern den Service merklich, ebenso wie Höflichkeit und angemessene Kleidung: Wer in Ägypten barsch oder betrunken auftritt, einen Stringtanga trägt oder z.B. in Hot Pants zum Abendessen stöckelt, erwirbt sich damit nicht eben den Respekt der Angestellten. Selber schuld!

Endlich mal kein widerlicher Teppich, sondern saubere Fliesen! Größe und Ausstattung entsprechen den für diese Hotelkategorie zu erwartenden Standards. Auch wurde gottseidank auf die dämlichen Badewannen verzichtet zugunsten einer sehr geräumigen Dusche. Leider war deren Wasserdruck, vermutlich wegen der umliegenden Wüste, eher schwach. Klimaanlage, Föhn, Safe und TV mit vier deutschen Programmen (Vox, ZDF, RTL, RTL2) funktionierten anstandslos, Stromausfall hatten wir in einer Woche ein Mal für fünf Minuten. Der Kleinkühlschrank ist leer (gut für im Supermarkt über die Strasse eingekaufte Sachen). Die Betten waren uns zu hart, aber wir sind da kein Maßstab, weil uns das in den meisten Hotels so geht. Bettwäsche wurde nach 3 Tagen gewechselt, Handtücher jederzeit. Wir fanden unser Zimmer sehr geräumig (hatte zwei Sofa-artige Betten in einem Nebenraum) und konnten in den Schränken alles bequem verstauen incl. Tauchgepäck. Die Zimmer sind nicht hellhörig, aber direkt unter unserem Zimmer im 2. Stock waren der Tisch-Kicker und die Tischtennis-Platte. Da es Gäste gibt, die daran nachts um 00:15 Uhr ohne Licht noch meinen, Bälle kloppen zu müssen und manche Eltern ihre Kinder nicht daran hindern, um 06:10 Uhr am Morgen Kicker zu spielen und dabei zu kreischen, war das mitunter störend. Tipp ans Hotel: Nehmt um 22 Uhr den Ball weg und gebt ihn erst nach dem Frühstück wieder raus, man wird es Euch danken!!!

Das Buffet war in der einen Woche, in der wir dort waren, jeden Tag reichhaltig und abwechslungsreich. Es gibt sowohl fertige Speisen in der Warmhaltung, als auch "a la minute" Stationen mit Zubereitung vor den Augen der Gäste. Gespeist wird in einem großen Restaurant im maurischen Stil oder auf einer schönen, windgeschützten Terrasse. Der Küchenstil wechselt ab und bietet neben landestypischen Speisen auch für europäische Gaumen viel Abwechslung. Für Kinder gibt es eine eigene kleine, niedrige Station zur Selbstbedienung. Es herrscht auch bei den Getränken Self-Service, so dass auch die vorher in diesem Thread beanstandete "Schlechter-Behandlung" von AI-Gästen nicht mehr vorkommt. Qualität und Quantität der Speisen gaben wirklich keinerlei Anlass zu Beanstandung. Die Hygiene war einwandfrei, wir hatten auch zu keiner Zeit die "Rache des Pharao", obwohl wir auch offenes Speiseeis, Salate und Früchte nicht gemieden haben. Nur das Leitungswasser ist, wie überall in Ägypten, mit Vorsicht zu geniessen. Leider wird das Trinkwasser für AI-Gäste nicht gratis in Flaschen abgegeben, sodass man sich keines aufs Zimmer nehmen kann zum Zähneputzen oder für den Nacht-Durst. Wir umgingen dieses Problem, indem wir unsere mitgebrachte Trinkflasche kurzerhand an der Selbstbedienung füllten. Das machten zahlreiche Gäste und wurden dabei nicht beanstandet. Wer übrigens Frühstück oder Mittagessen verpasst, bekommt im Pool-Restaurant gute Alternativen in Form von Snacks. Die Bars haben wir nur selten frequentiert, das Angebot an Alkoholika ist landestypisch eher von mittelmässiger Qualität und begrenzter Auswahl. Die russischen Gäste produzierten hier durch ihren maßlosen Konsum der harten Spirituosen hin und wieder kurze Engpässe und lautstarke Irritationen an der Bar, ebenso bei den Erdbeeren im Früchte-Buffet, was bei den anderen Gästen zu Verwunderung führte. Das Plündern des Früchtebüffets durch die Russinnen mit zum Teil bergeweise auf den Teller getürmten Erdbeeren hat uns irritiert. Der Grund für dieses Erdbeer-Hamstern blieb uns verborgen...

Wir waren rundum zufrieden, obwohl wir als erfahrene Reise-Journalisten nicht ganz leicht in diesen Zustand zu versetzen sind. Der Service entspringt einem sehr guten Preis/Leistungsverhältnis, will meinen: Man bekommt mehr als den angegebenen Landesstandard für sein Geld. Natürlich ist das Lamaya kein deutsches Kempinsky, kann und will es aber auch gar nicht sein. Wir haben nur sehr sparsam die landesüblichen Trinkgelder gegeben und wurden trotzdem sehr zuvorkommend bedient. Höfliches und anständiges Auftreten als Gast (auch was die Bekleidung betrifft) produziert hier, wie fast überall auf der Welt, zuverlässigen Service. Wer noch ein oder zwei Worte Arabisch einstreut, wird sogar besonders aufmerksam bedient. Das Personal spricht durchweg Englisch, zum Teil auch etwas Deutsch und Italienisch. Wenn mal etwas nicht sofort klappt, reicht meist ein freundlicher kleiner Hinweis. Zimmerreinigung war okay, aber nicht penibel - immerhin aber besser als in den meisten deutschen Hotels (glauben Sie mir, ich weiß wovon ich rede). Check-In und Zuvorkommenheit waren vorbildlich.

Das Resort liegt an einer großen Bucht, um die sich mehrere Hotels gruppieren, darunter auch das Schwesterhotel Iberotel Coraya, sowie das Sol y Mar Solaya und das Sol y Mar Samaya. Zum Flughafen (den man wirklich kaum hört) sind es etwa 10 Minuten Transfer. For Taucher empfiehlt sich das Iberotel Lamaya, weil die Tauchschule der Extra Divers auf dieser Seite der Bucht liegt. Der Flughafen Marsa Alam ist klein, noch nicht überlaufen und für ägyptische Verhältnisse gut organisiert, man hat kaum Wartezeiten. Außen herum gibt es fast nichts außer Wüste. Wir kennen die Sehenswürdigkeiten Ägyptens bereits und haben daher gezielt darauf verzichtet, für Ausflüge bieten sich hier vergleichsweise wenig Möglichkeiten. Wer Pyramiden und Tempel sehen will, ist hier falsch. Es gibt einige kleine Shops mit Souvenir-Nippes und eine Hotel-Disco. Die Lage des Lamaya ist ruhig und etwas besser windgeschützt im Vergleich zu den anderen Häusern. Grösste Lärmbelästigung ist hin und wieder die nächtliche Animation für die hauptsächlich italienischen Gäste des Nachbarhotels, die wohl mehrheitlich aus Hörgeschädigten bestehen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die 6 Sonnen beziehen sich auf die ausgezeichnete Tauchbasis, andere Möglichkeiten haben wir nicht genutzt. Die "Extra Divers" sind hier in Monopolstellung, aber von exzellenter Qualität. Das Lamaya liegt für Taucher näher an der Basis, im Gegensatz zum Schwesterhotel Coraya auf der anderen Seite der Bucht. Das Hausriff ist auch für verwöhnte Taucher (und natürlich ebenso für Schnorchler) aussergewöhnlich beeindruckend! Wer gerne von Land aus taucht, ist hier bestens bedient: Wir haben sogar regelmässig Seeschildkröten angetroffen und andere, zum Teil seltene Unterwasser-Lebewesen. Fischreichtum und Artenvielfalt, sowie die meist etwa 10-20 Meter tiefen, steilen Riffwände sind großartig. Mit Sicherheit das spektakulärste Hausriff, das wir bei unseren bisher 7 Ägypten-Reisen erlebt haben und sicherlich eine der am besten organisierten Basen. Dafür darf es auch ein klein wenig mehr kosten, finden wir. Man darf ein solches Riff und eine solche Basis nicht mit den Dumping-Preisen von viel schlechteren Basen in Hurghada etc. vergleichen. Für uns findet die Abzocke eher bei den Billiganbietern statt, bei den Extra Divers bekommt man Leistung für sein Geld. Uns war es das wert, wir wurden nicht enttäuscht! Was das Hotel angeht: Natürlich gibt es auch hier die üblichen Liegestuhl-Reservierer (was für lächerliche Kleingeister Touristen doch sind). Wer freundlich fragt, bekommt von den Poolboys aber zumeist noch einen Platz geschaffen, der etwas Schatten bietet oder Windschutz. Die Animation ist angenehm unaufdringlich, bietet aber neben der dauernden Musik am Hauptpool auch Wasserpolo, Bauchtanz, Aerobic, Gymanstik, Beach Volleyball, Boule/Boccia und abedliche SHows, die wir aber nicht besucht haben. Strand- und Wassersauberkeit sind sehr gut, im Meer zu baden ist aber wegen der Korallen in der Lagune eher nicht möglich, wohl aber das Schnorcheln. Es gibt nach Aussagen der meisten deutschen Eltern eine sehr gute Kinder-Animation ("Baadingoo" von TUI).