Jaz Lamaya Resort

Wie bereits in anderen Bewertungen mehrfach geschildert, handelt es sich um ein ansprechend gestaltetes und sehr sauberes Hotel. Beeindruckt hat uns, dass öffentliche Toiletten (z. B. beim Restaurant, am Strand, am Pool) alle 45 Minuten gesäubert werden. Auch der Service im Hotel ist wirklich gut: Angestellte sind durchweg sehr freundlich, bemüht und arbeitswillig. Man fühlt sich als Tourist nicht nur geduldet, sondern wirklich willkommen. Etwaige Reklamationen werden schnell bearbeitet: So war unsere Dusche zwischendurch defekt, und bereits kurz nachdem wir es gemeldet hatten, stand schon der Mechaniker vor der Tür. Später kam dann noch ein Anruf von der Rezeption, ob nun alles ok sei. Die Verständigung läuft auf englisch problemslos, auf deutsch meist auch. Im Zweifel hilft ein "denglisches" Kauderwelsch. Insgesamt scheint die Organisation des Hotels sehr professionell abzulaufen. Die Zimmer sind groß, die Einrichtung ist in Ordnung. Auf den Balkonen oder Terrassen gibt es Stühle und einen Tisch. Lediglich die Beleuchtung im Bad und im Flur ist recht diffus, könnte also heller sein. Während unserer Zeit waren keine von den gefürchteten Russen im Hotel. Es waren hauptsächlich Deutsche da, ansonsten Holländer, Engländer, ein paar Franzosen, Schweizer und einige Polen. Übers Wochenende auch einige ägyptische Gäste. Das Essen im Restaurant ist sehr schmackhaft. Außer Schweinefleisch (was man ja nicht braucht) war alles zu haben. Sobald sich ein Gericht dem Ende neigte, wurde sofort nachgelegt. Machmal waren einige Speisen nur noch lauwarm, aber bei weitem nicht so oft, wie wir es in anderen Hotels schon erlebt haben. Im Restaurant halten sich immer auch diverse Köche auf, die sich erkundigen, ob alles ok ist und die auch bestimmte Speisen erklären (z. B. die orientalischen). Beeindruckt hat uns das Süßspeisenbuffet: sehr reichhaltig und durchweg extrem lecker. Wer hier nicht irgendwann aufpasst, hat nach dem Urlaub ein paar mehr Pfunde auf den Hüften! :-) Im Strandrestaurant ist das Angebot nicht so reichhaltig, es gibt Pizza, Burger, Nudeln und gemischten Salat. Aber es besteht ja jederzeit die Möglichkeit, stattdesssen ins Hauptrestaurant zu gehen. Was es nicht gibt, sind à la carte - Restaurants, wie wir es aus anderen AI-Hotels kennen. Allerdings besteht die Möglichkeit, gegen einen Betrag von 30 bis 40 Euros pro Person im Strandrestaurant ein Fischmenü zu buchen (es standen drei verschiedene Menüs zur Auswahl). Wir haben diese Möglichkeit nicht wahrgenommen, unserem Eindruck nach auch die meisten anderen Gäste nicht, was evtl. daran liegen könnte, dass im Restaurant auch immer reichlich Fisch angeboten wurde. Wir hatten keinerlei Last mit Durchfall. Verzichtet haben wir lediglich auf Eiswürfel. Das Kranwasser sollte man nicht trinken, zum Zähneputzen haben wir es aber benutzt. In den Restaurants und an der Lobby-Bar gibt es Möglichkeiten, sich selbst Wasser zu zapfen (mit oder ohne Kohlensäure). Wir haben als Willkommensgruß Plastikwasserflaschen bekommen, die wir dann immer wieder aufgefüllt haben. Da nicht alle Gäste Wasserflaschen bekommen haben, ist es empfehlenswert, eine leere Plastikflasche aus Deutschland mitzunehmen. Natürlich kann man am Hotel aber auch Wasserflaschen kaufen. Etwas enttäuscht hat uns der Strand, der an die Strände Südeuropas oder der Karibik nicht im entferntesten heranreicht. Der Sand ist braun und grob. Wie in den anderen Bewertungen schon geschildert, ist der Zugang zu Strand wegen der zu schützenden Korallenriffe begrenzt - und zwar so richtig! Direkt vor dem Lamaya gibt es einen Steg, von dem aus man direkt ins tiefe Wasser einsteigen kann. In Richtung Hotel Coraya gibt es dann noch die Möglichkeit, vom Strand direkt ins Wasser zu gehen. Wenn man das tut, muss man einige Zeit im Wasser waten, bevor der "schwimmfähige" Bereich erreicht wird (günstig für Kinder, da flach abfallend). Ich fand den Teil, der für Schwimmer vorgesehen ist, zu klein, weil der Bereich, der aus der Bucht heraus führt, durch Bojen für die Motorboote reserviert ist, die die Taucher rausbringen. Wer also gerne weit (heraus) schwimmt, wird enttäuscht werden: Vorne ist das Wasser flach, weiter hinten wimmelt es von Schnorchlern, noch weiter hinten ist es für Motorboote abgesperrt. Das Schnorcheln lohnt sich allerdings! In unserer letzten Urlaubswoche gab es starken Seegang, der ordenlich Teer herangespült hat, eine ziemliche Sauerei für Füße oder Schuhe. Gewundert hat mich, dass das sonst so vorbildlich organisierte Hotel etwas träge im Beseitigen des Teers am Strand war. Ab und zu haben die Liegenwarte ein bisschen was eingesammelt und anschließend direkt am Strand in einem Loch vergraben, naja. Im Hotel wird Animation angeboten, z. B. Wasserball im beheizten Pool, Volleyball am Strand, Streching oder Aerobic. Abends finden Shows statt, die eher albern bis geschmacklos sind. Lediglich freitags gibt es Bauchtanz, das ist sehenswert, vor allem der Derwisch-Tanz. In der Lobby-Bar gibt es abends außerdem einen Sänger, der romantische Popsongs covert, eher peinlich. Wir als TUI-Gäste hatten die Möglichkeit, auch das Sportangebot im Nachbarhotel Samaya (TUI-Familienhotel) wahrzunehmen. Dort fanden bis auf dienstags jeden Tag vier Fitnesskurse (Rückenfit, Step Aerobic, Bauch-Beine-Po, Flexibar, Bodybalance etc.) statt, die wirklich gut waren. Im Samaya gibt es auch eine kleine Bücherei, wo man Zeitschriften und Bücher findet, die andere Touristen dort hinterlassen haben. Die Möglichkeit, als TUI-Gast die Angebote des Samaya zu nutzen, besteht allerdings wohl nur in der Nebensaison, in der die Hotels nicht voll ausgelastet sind. Im Lamaya gibt es einen sogenannten Health-Club mit kleinem Fitnessraum (Geräte, gut in Schuss), einer Dampfsauna, Jacuzzi und der Möglichkeit, gegen Gebühr Massagen zu buchen. Von der Buchung einer Massage hat mich lediglich abgehalten, dass diese lediglich von jungen Männern durchgeführt wurde, was mir als Frau unangenehm war. Es arbeiten keine Frauen im Hotel, nicht mal an der Rezeption, weil es in Ägypten wohl als unschicklich gilt, sich als Frau außerhalb der Familie alleine zu zeigen. Gleiches gilt für den Friseurladen vor dem Hotel, der auch Kosmetikbehandlungen anbietet: durchaus interessant, wird aber ebenfalls nur von Männern gemacht. Kam für mich daher nicht in Frage. Vor den Hotels an der Bucht in Marsa Alam gibt es nahezu nichts, keinen Ort, in dem man sich umsehen könnte. Vor dem Hotel gibt es einige Geschäfte (lauernde Verkäufer), und etwas weiter draußen noch ein winziges Einkaufszentrum, wo sich auch die Apotheke befindet. Jeder Reiseveranstalter bietet diverse Ausflüge an, z. B. Luxor, Kairo, Safari- und Schnorchel-Touren. Bis auf die letzten beiden genannten Spaß-Ausflüge sind alle anderen mit erheblichem Aufwand (mehrstündige Busfahrten, teils über Nacht, verbunden). Selbst eine Flugreise nach Kairo startet vom Flughafen in Hurgada, ist also auch mit einer mehrstündigen Busfahrt verbunden. Für Leute, die etwas von Ägypten sehen wollen, ist Marsa Alam also eher nicht geeignet. Hier empfiehlt sich evtl. eher Hurgada oder gleich eine Nilkreuzfahrt. Apropos Hurgada: Es ist unbedingt empfehlenswert, direkt nach Marsa Alam zu fliegen, da der Transfer ab/bis Hurgada so ca. vier Stunden dauert. Mit dem Taxi ist es auch nicht viel schneller, da sind es drei Stunden. Während unserer Reisezeit Februar/März schien zwar drei Wochen von morgens bis abends die Sonne, es gab aber auch immer relativ heftigen, kalten Wind. Wer nicht darauf verzichten möchte, auch abends draußen zu essen, sollte den ein oder anderen Pullover und ein Tuch für den Hals mitnehmen. Viele Gäste waren mehr oder weniger stark erkältet.

Beliebte Aktivitäten

• Strand