Jugendpension Niederegg

Wir waren in den vergangenen Weihnachtsferien mit Freunden in einem Vierbettzimmer in der Jugendpension Niederegg zu Gast und waren unheimlich positiv überrascht. Aber der Reihe nach: Wir haben die Pension zunächst recht kurzfristig Ende November gebucht, haben erst später diese Horror-Rezensionen auf HolidayCheck gelesen und waren dann entsprechend nervös, was wir bei unserer Ankunft vorfinden würden. Als wir aber vor Ort ankamen, waren wir durchweg positiv überrascht und konnten die Rezensionen nicht einmal im Ansatz nachvollziehen. Es scheint fast, als würden hier ausschließlich diejenigen ihre Rezensionen hier hinterlassen, die etwas zu motzen haben, während alle zufriedenen Gäste sich nicht bemüßigt fühlen, ihre Erfahrungen hier zu berichten. Daher möchte ich nun etwas gegen diese Diffamierungen unternehmen und für die etwas ältere Dame, die die Inhaberin der Pension ist und die wir als sehr zuvorkommend und freundlich erlebt haben, und ihre Belegschaft unsere positiven Erfahrungen hier darstellen. Unser Vierbettzimmer war sehr sauber, die Betten waren frisch mit sauberer Bettwäsche bezogen und auch Handtücher lagen bereit. Im Zimmer befanden sich zudem für jede Person ein Spint mit Kleiderbügeln, um dort seine Wäsche einzulagern. Der Platz ist für vier Personen etwas knapp aber dennoch ausreichend bemessen. Da wir zu dritt das Vierbettzimmer belegt haben, hatten wir jedoch mehr als genug Platz für unsere Sachen. Auch das Bad war sehr sauber und modern und hatte eine angemessene Größe sowie ein Regal, um dort die Kulturtaschen aller Mitreisender unterzubringen. Nachdem wir uns im Zimmer eingerichtet haben, machten wir einen Erkundungsgang durch das Haus: Im Erdgeschoss findet sich ein großzügig bemessener Skikeller, der, obwohl das Haus vollständig belegt war, genug Platz für alle Schuhe und Skier bzw. Snowboards bietet. Für Schuhe stehen Skischuhhalter bereit. Der Skikeller war immer sehr sauber und hatte eine ausreichende Heizung, um die Schuhe bis zum nächsten Tag wieder zu trocknen. Sehr gute Freizeitmöglichkeiten für die Abende nach dem Skifahren finden sich im Keller: Hier befindet sich ein Partyraum mit Tischtennisplatte und Kicker, eine weitere Tischtennisplatte in einem weiteren Raum, ein kleiner Boulderraum (eher für Kinder) sowie eine Turnhalle (Ja wirklich, eine Turnhalle!). Für Tischtennisspiele können bei der Inhaberin Tischtennisschläger und -bälle von guter Qualität ausgeliehen werden. Auf dem Flur findet sich ein Getränkeautomat für warme Getränke (Kaffee, Kakao), an dem man sich für einen Euro ein Getränk bestellen kann. Die Pension liegt einen kurzen Fußweg (8min) vom Schönleitenlift entfernt. Nach ca. 3 min Fußweg kommt man aber zu einer Haltestelle, an der in kurzen regelmäßigen Abständen ein Skibus fährt, sodass man damit eine Station fahren kann, um sich den weiteren Weg dadurch zu sparen. Zum Schönleitenlift führt zudem eine Talabfahrt, sodass man nach einem Skitag auch wieder "zu Hause" direkt ankommen kann. Ansonsten kann man nach einem Skitag kostenlos den Skibus nutzen, um aus Saalbach oder Hinterglemm wieder nach Vorderglemm zur Pension zu kommen. Das Essen wird im 1.OG in räumlich vom Treppenhaus und dem Schlafbereich abgetrennten Speiseräumen eingenommen. Die Speiseräume dienen abends ebenfalls als Gesellschaftsräume und sind mit Fernseher und Gesellschaftsspielen ausgestattet. Die Türen zu den Speiseräumen sind sehr robust und schallisolierend, sodass wir, die ein Zimmer im 1. OG hatten, nichts von den Gruppen mitbekommen haben. Das Frühstück gestaltet sich folgendermaßen: Auf dem Tisch stehen das Frühstücksgedeck sowie Orangennektar, Marmelade, Nuss-Nougat-Creme, Butter, Salami, Fleischwurst und Käse. Falls etwas aufgebraucht war, haben wir freundlich darum gebeten, etwas nachzubekommen. Diesem Wunsch wurde immer gerne entsprochen. Dazu kann man sich am Buffet bedienen, das Folgendes bereithält: Tee (Pfefferminze, Kräuter, Earl-Grey und grüner Tee von Teekanne), Kaffee, Milch, Honig, Leberwurst, Joghurt, Himbeerjogurt, Cornflakes, Müsli oder Schokomüsli und Äpfel. Nach dem Frühstück wurde von den Servicekräften abgeräumt. Zum Abendessen bekamen wir jeden Abend ein 4-Gänge-Menü, das sich wie folgt zusammenstellte: 1. Salat vom Büffet, 2. wechselnde Suppen, 3. ein Hauptgericht (ich erinnere mich noch an Hähnchenschenkel mit Wedges, Fondue mit Rind- und Schweinefleisch, Schnitzel mit Pommes) und 4. einem Dessert (hier erinnere ich mich noch an Kaiserschmarrn und Mousse au Chocolat). Das Abendessen wurde von den Servicekräften serviert und abgeräumt. Wir haben an einem größeren Tisch zusammen mit einer anderen 3er-Gruppe gegessen, die Vegetarier und Allergiker dabei hatte. Für diese wurden besondere Gerichte gekocht und serviert. Wir waren mit dem Frühstück sowie dem Abendessen sehr zufrieden und hatten keinerlei Grund zur Beanstandung. Dass wir zusammen an einem Tisch mit einer anderen Gruppe saßen, hat uns nicht gestört. Wir haben uns sehr gut miteinander verstanden. Dies ist aber nicht die Regel. Wie ich bei den anderen Gruppen sehen konnte, waren diese in aller Regel unter sich. Erwähnenswert ist, dass das Personal die Jugendpension nach dem Abendessen verlässt und danach die Rezeption auch nicht mehr besetzt ist. Wir kamen am ersten Abend etwas später an, da wir noch im Stau standen. Da wir aber zuvor angerufen haben, wurde uns gesagt, wo wir den Schlüssel für unser Zimmer finden, sodass dies dann kein Problem darstellte. Man muss es eben nur vorher wissen. Insgesamt kann ich nur ein positives Fazit ziehen. Man sollte kein Hotel im klassischen Sinne erwarten, sondern sich wirklich auf eine "Jugendpension" einstellen. Da der Preis für eine Übernachtung aber fast die Hälfte von vergleichbaren Halbpension-Angeboten im Skigebiet beträgt, sollte diese Erwartungshaltung meiner Meinung nach selbstverständlich sein.

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