- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Seit 2011 betreibt die Jumeirah Gruppe ihr erstes deutsches Hotel mitten in Frankfurt, ein hoher Glaspalast, der optisch nach „Mainhattan“ passt. Die Jumeirah Gruppe gehört der Herrscherfamilie aus Dubai. Geographisch expandiert man seit einigen Jahren weltweit, zuvor galt der Fokus den Emiraten. Durch „hoch“ bleibt in der Lobby relativ wenig Platz. Das pompöse Empfangsgefühl, welches man sonst aus arabisch geprägten Hotels kennt, das bleibt aus. Eine kleine Erledigung im Raum Frankfurt liess uns entscheiden den Neujahrswechsel im Jumeirah zu verbringen, daher buchte ich ein Grand Deluxe Zimmer mit satten 46 m² - nicht günstig, aber zum Jahreswechsel aus einem hohen Glaspalast das Frankfurter Neujahrsfeuerwerk zu schauen – für mich ein guter Plan, der aber nicht aufging – weshalb alles eben auch enttäuschend war. WiFi funktioniert ohne Zugangscodes. Valet-Parking wird empfohlen, ich mag es auch nicht, aber an Silvester möchte ich mit meinem Auto auch nicht mehr viel anstellen – also Schlüssel abgeben und Sorglosparken für 32,--€ pro Nacht.
Das Zimmer: Etwas verschachtelt, aber originell geschnitten. Insgesamt aber raumvernichtende Architektur. Dadurch ist das Bad mit Dusche, Badewanne und separatem WC zwar üppig geschnitten, aber dem Rest fehlt der Platz. Der Flat TV Bildschirm steht auf einem die Sicht versperrenden und schlanken Sockel, aber etwas durchdachter könnte er von der Decke hängen. Der Blick aus dem Fenster geht nach Westen über das Palais Quartier. Nach acht Jahren Hotelbetrieb sieht man deutliche Gebrauchsspuren im Zimmer. Das Parkett hat ordentliche Kratzspuren, die Möbel wirken auch nicht mehr fünfsternig. Ein Plus verdienen die Badetücher, dick und flauschig. Die Bettdecke ist sehr dünn, wen es leicht fröstelt, der muss vorsorgen. Ansonsten ist das Bett aber bequem.
Gastronomisch ganz nett ist die kleine Bar bei der Lobby, die aber etwas überfüllt war am Nachmittag wegen des CheckIn-Durcheinanders. Auch hier wird vom allerdings freundlichen Service mehr vergessen, als umgesetzt. Preise sind üppig, aber grösstenteils angemessen – zwar nicht für unseren Caesar´s Salad mit Shrimps, aber sei es drum. Mein Husarentatar ist lecker aromatisiert und ganz gut gemacht. Ernüchterung dann wieder beim Frühstück am nächsten Morgen: Aufgrund der Buchungslage schleust man die angeblich 300 Breakfast-Paxe durch den Eventbereich. Wir sitzen also alle in einem eher kantinösen Meetingraum mit dem Buffet in der Mitte. Das wiederum hat alles das zu bieten, was es in dreikommafünf bis vier Sterne Hotels auch gibt: Standard. Der O-Saft könnte frisch gewesen sein, mehr Besonderheiten aber gibt es nicht. Der starke beworbene auf dem Dach selbst geimkerte Honig schmeckt als einzige Besonderheit nur süss und nicht natürlich. Ich fühle mich nicht wohl und will deshalb auch bald wieder weg.
Ein echter Schwachpunkt ist für mich der Service, unglaublich für ein 5-Sterne-Hotel dieser Preis- und Anspruchsliga. Es geht damit los, dass nachmittags um 15 Uhr (offizielle CheckIn-Zeit) unser Zimmer nicht fertig ist – OK, kann passieren. Stattdessen werden wir „für zehn Minuten“ zu einem Drink in die gut besetzte Bar eingeladen – scheinbar war nicht nur unser Zimmer nicht fertig. Das ist schon überraschend. Nach einer guten Stunde (!) bekommen wir dann unsere Zimmerschlüssel für ein schönes „Panoramazimmer“. Bei näherem Betrachten stellt sich dieses Zimmer als Deluxe Zimmer (Grösse 33m²) heraus. Ich bin ohne jede Information downgegradet worden ! Als wir es realisieren und uns erkundigen ist dann unsere Zimmerkategorie ausgebucht. Und nun sagt der Frontdesk, er habe ebenso keine Idee, warum wir downgegradet wurden, denn zu dem Zeitpunkt unseres CheckIns war unsere Kategorie noch verfügbar. Tolle Info, die die entsprechende Kollegin auch noch blossstellt. Ja, wir bekommen 40,- € von der Rechnung genommen, aber es war anders geplant, nicht lustig. Der Service beim Frühstück am nächsten Morgen dann kämpft abwechselnd mit Vergessenslücken, Ratlosigkeit oder Arroganz.
Mitten in Frankfurt heisst auch mitten in Frankfurt. Direkt an der Zeil und in Fussläufigkeit der Edelshoppingzonen gelegen ist dies sicher ein guter Startpunkt zu Konsumtouren. Da Jumeirah in der arabischen und asisatischen Welt wohl besser bekannt ist, als in den USA oder Europa scheint das Hotel von vielen Reisenden aus diesen Regionen als erster/letzter Stay einer Europareise gewählt zu werden, der Flughafen Frankfurt ist die bekannten Kilometer entfernt. Wir hatten noch einen anderen Antrieb: Die Burger von Five Guys sind die derzeit besten in Europa und so kann ein Picknick im Hotelzimmer mit Champagner, Kaviar und Burger den Jahreswechsel thematisch begleiten.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2019 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 367 |
Sehr geehrter Herr Hausmann, Zuerst einmal möchte ich mich bei Ihnen bedanken, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Ihre Erfahrungen in unserem Hause mitzuteilen. Ich bedauere sehr zu lesen, dass Ihr Besuch nicht zu Ihrer Zufriedenheit verlaufen ist. Zufriedene Gäste sind uns sehr wichtig und somit danke ich Ihnen für Ihre Stellungnahme. Sie helfen uns Schwachstellen im Hause aufzuzeigen und zum Wohl unserer Gäste zu beseitigen. Selbstverständlich entsprechen Ihre Erlebnisse nicht unserer Auffassung von Servicequalität! Für die entstandenen Unannehmlichkeiten und Umstände möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen. Ihre Anmerkung über den nicht kompetenten Service an der Rezeption haben wir dankend zur Kenntnis genommen und werden diesbezüglich ein Gespräch führen, um Situationen dieser Art zukünftig zu vermeiden. Auch werden sich unsere Mitarbeiter einem erneuten Training unterziehen, um besser auf das Wohl unserer Gäste einzugehen. Das gleiche gilt auch für unsere Kollegen im Frühstück. Herr Hausmann, seien Sie versichert, das wir alles dafür tun beschriebene Umstände nicht wieder aufkommen zu lassen. Ich möchte Sie bitten, diesen Zwischenfall als einmaliges Vorkommnis zu betrachten. Wenn Sie ihr Weg wieder einmal nach Frankfurt führt, würde ich mich über eine Nachricht von Ihnen freuen. In der Zwischenzeit verbleibe ich, mit freundlichen Grüßen Daniela Fette-Rakowski General Manager