LABRANDA Bahía y Villas Fañabé

Zu diesem Hotel sind ja schon zahlreiche sehr nützliche Kritiken abgegeben worden, und ich muss sagen, dass ich die Tendenz der Mehrzahl der abgegebenen Bewertungen nur teilen kann und mich deshalb aufs Wesentliche beschränken will. - Das "Castalia Park" bildet seit kurzem mit dem "Los Brezos" das "Castalia Resort". Die beiden Anlagen bestehen jeweils aus zweistöckigen Apartmenthäusern. Der Zustand der beiden mittlerweile vereinten Anlagen ist auf dem ersten Blick recht freundlich (z. B. durch die zahlreichen durchaus gepflegten Grünflächen mit Pflanzen und die schön angelegten Pools), auf dem zweiten Blick entgeht aber wohl kaum einem Besucher der an fast allen Stellen bröckelnde Putz. Kurzum: Die Anlage ist - wie bereits mehrfach angemerkt - auch nach meiner Einschätzung stark renovierungsbedürfig. Zur Zeit meines Besuchs war an den zur Straße gelegenen Häusern jedoch zu erkennen, dass offenbar mit den Renovierungsarbeiten begonnen worden ist. - Die Gäste kamen etwa zur Hälfte aus den Niederlanden (und/oder Belgien?), zu einem Drittel aus Deutschland, daneben ein paar Franzosen, Festlandsspanier und ganz wenige Briten. Vertreten waren alle Altersgruppen, wobei insbesondere bei den Niederländern Familien mit Kindern dominierten - offensichtlich waren dort Schulferien. Die Anlage kann durchaus als familienfreundlich bezeichnet werden, es geht recht entspannt zu, leider sogar so entspannt, dass "kurzbehoste" Männer beim Abendessen toleriert wurden. Da meine Frau in der ersten Jahreshälfte aus beruflichen Gründen keinen Urlaub nehmen kann, verbringe ich schon seit einigen Jahren jeweils im Frühjahr eine Woche alleine auf den Kanaren. Teneriffa gefällt mir (mit Gran Canaria und La Gomera) mit am besten - La Palma ist eher im Sommer zu empfehlen (zu kühl im Winter). Ich hatte auf Teneriffa im Februar eine ganze Woche lang strahlenden Sonnenschein, nur ab und zu mal ein paar Wolken, dazu Temperaturen von ca. 22 Grad - absolut traumhaft. Ein absolutes Muss, um die Insel zu erkunden, ist meines Erachtens ein Mietwagen. Das Busnetz ist aber durchaus auch recht gut ausgebaut. Teneriffas Landschaft ist wunderschön und überaus abwechlungsreich. Die Wechsel der Vegetationszonen auf engstem Raum sind schon sehr beeindruckend. Für Wanderfreunde ist die Insel sicher eine wahre Freude - ich habe jedenfalls die täglich unternommenen Wanderungen sehr genossen. Man kann morgens zum Teil stundenlang laufen, ohne einen Menschen zu treffen, und am Nachmittag geht man an einen der gut besuchten Strände und genießt die Sonne und das Meer - welch ein (schöner) Kontrast!

Die Größe der Apartments ist gut: jeweils ein Wohnzimmer, eine Küche bzw. Küchenzeile (mit gut funktionierendem Kühlschrank und einer Kaffeemaschine), ein Schlafzimmer (mit Mietsafe, 10, 50 Euro pro Woche) und ein Bad. Die Möblierung ist zweckmäßig, wie man so schön sagt, aber ähnlich wie die gesamte Anlage dringend sanierungsbedürftig. Beim ersten Öffnen der Schränke hatte ich schon gleich mal zwei Griffe bzw. Knöpfe in der Hand. Klimaanlage gibt es keine. In meinem Apartment im Erdgeschoss hatte ich auch keine Fenster, sondern nur Türen. Im Februar kann man ohne Weiteres bei geschlossenen Türen schlafen, aber wie ist das im Hochsommer? Da hat man dann die Wahl: entweder Türen offen lassen oder schwitzen... Die Zimmer sind zudem sehr hellhörig, "Aktivitäten" jeglicher Art aus den Apartments darüber oder daneben sind mitzubekommen, egal, ob man das will oder nicht. Außerdem: TV mit fünf deutschsprachigen Programmen (ZDF, SAT 1, RTL, PRO 7, Eurosport), aber sehr schlechter Empfang (Ton und/oder Bild). Auch das Badezimmer entspricht dem allgemeinen Erscheinungbild der Anlage: Die Ausstattung ist ok, der Zustand leider weniger (z. B. tropftender Abfluss am Waschbecken, ein Duschkopf, der beim Duschen kaum an einer Position bleibt, usw.). Die Handtücher wurden täglich, die Bettwäsche wurde 2 x pro Woche gewechselt. Die Zimmerreinigung lässt jedoch absolut zu wünschen übrig: Sie beschränkt sich auf das Bettenmachen, das Leeren der Mülleimer und das Austauschen der Handtücher. Dazu werden Tonnen vom Raumspray versprüht. Weder die Spiegel noch das Waschbecken, weder der Boden noch der Wohnzimmertisch wurden während der Zeit meines Aufenthalts auch nur ein einziges Mal gereinigt. Überall kommen einem Staubflusen entgegen, von wirklicher Sauberkeit kann leider keine Rede sein. Trotzdem kann ich nicht sagen, dass das Apartment so dreckig war, dass es schon eklig gewesen wäre, d. h. ich gehe einfach mal davon aus, dass zumindest ab und zu schon mal halbwegs ordentlich sauber gemacht wird.

Die Mahlzeiten wurden im Restaurant des "Los Brezos" eingenommen. Das Positive vorweg: Sauberkeit und Atmosphäre (leger, wie oben beschrieben) sind in Ordnung. Auch die Preise für Getränke sind sehr moderat (z. B. für ein großes Bier 2, 50 Euro). Die Qualität der Speisen entspricht aber dem, was man von einem 3-Sterne-Hotel erwarten darf, um es mal freundlich zu formulieren. Morgens gab es den immer gleichen Käse, die immer gleiche Wurst, Müsli, Brötchen, sehr süße Teilchen, Brotaufstriche, ziemlich viel fettige Würstchen, mit irgendeiner Paste bestrichene Baguette-Stückchen, bei denen mal gute Zähne haben sollte, 2 x pro Woche Spiegeleier, 1 x Rühreier, sonst hartgekoche Eier und als "Krönung" eine überbackene Kreation aus dem immer gleichen Käse, der immer gleichen Wurst und einem hartgekochten Ei. Der Kaffee aus dem Automaten war für mich gerade so erträglich - ich habe aber einige Leute gesehen, die sich ihren eigenen löslichen Bohnenkaffee mitbrachten und mit heißem Wasser anrührten. Die "Fruchtsäfte" aus dem Automaten trafen vor allem den Geschmack von Kindern, die auch sonst sehr gerne möglichst Zuckerhaltiges futtern. - Zum Abendessen gab es ein Salatbuffet und jeweils drei Hauptgerichte (Fisch, Schwein, Hähnchen oder Rind) - alles ebenfalls in Buffetform, dazu Beilagen (immer Pommes, aber auch mal Bohnen, Erbsen, Reis, Nudeln und Ähnliches), sowie Eis, Kuchen usw. als Nachtisch. Die Qualität der Speisen war insgesamt ok, aber nicht überwältigend, eben sehr durchschnittlich. Für mich war aber eigentlich immer etwas dabei, was ganz ordentlich geschmeckt hat. Eine Warnung allerdings, wenn Sie Vegetarier/-in sein sollten: Sie werden sich wohl auf das Salatbuffet beschränken müssen! Das, was bei den Hauptgerichten als "vegetarisch" angeboten wurde, ist in meinen Augen schon ziemlich frech: z. B. Reis mit trockenen Bohnen oder eine Linsenpampe mit Nudeln - nicht viel besser die sahen die völlig verkochten Auberginen aus. Die "vegetarischen Gerichte" verdienen in meinen Augen eher den Namen "Beilagen". Fazit: Für Vegetarier/-innen ist das Abendessen nicht zu empfehlen, alle anderen werden sicher etwas finden, das ganz ordentlich schmeckt, ohne dass sie dabei aber hohe Ansprüche haben sollten, denn ansonsten sind Enttäuschungen vorprogrammiert.

Geht so. Man wird nicht gerade mit Freundlichkeit überschüttet, aber von Unfreudlichkeit kann auch keine Rede sein. Insgesamt hatte ich wohl zu wenig Servicelesistungen in Anspruch genommen, um diesen Punkt wirklich kompetent beurteilen zu können.

Die Lage der Anlage ist ausgezeichnet. Zum Strand sind es weniger als zehn Minuten, Einkaufsmöglichkeiten gibt es um die Ecke. Den Tipp in einem vorangegangenen Beitrag, den Supermarkt im Einkaufszentrum hinter dem Hotel "La Isla Bonita" zu nutzen (er gehört zur "Mercadona"-Kette), kann ich nur bestätigen - Auswahl und Preise sind hervorragend. Unterhaltungsmöglichkeiten gibt es ebenfalls in der Nähe, das Nachtleben tobt aber eher in Richtung "Playa de las Americas" - wer auf "Abfeiern" steht, ist dort vermutlich besser aufgehoben. In der Anlage ist es recht ruhig, Lärm von der Straße, die an den vorderen Apartments vorbeiführt, hört man eigentlich nur morgens etwas (bei geschlossenen Fenstern und Türen aber kaum störend). Taxi und Bushaltestellen in unmittelbarer Nähe.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt in den beiden vereinten Anlagen drei Pools (einer davon für Kleinkinder) und kostenfreie Liegestühle. Mehr kann ich zu diesem Punkt leider nicht sagen.