Landgasthof Ziegelstadel

Sind Montag Abend als eine Gruppe Monteure (4 Mann) angereist. Vom Büro waren ein Doppelzimmer und zwei Einzelzimmer gebucht, was vom Hotel auch so bestätigt wurde. Nach kurzer telefonischer Rückfrage am Abend, wie der Check-In ablaufen wurde, sagte man uns, dass um die Zeit dann keiner mehr da wäre; der Schlüssel würde aber stecken, man müsse "irgendwo ums Eck gehen" und da wäre dann die Ferienwohnung (?!). Also Eingang gefunden, erstmal Treppe rauf, da steckt ein Schlüsselbund mit gefühlten tausend Schlüsseln. Man betritt einen winzigen Gang und es schauen einen erstmal vier Türen an, wovon nur eine offen war. Nachdem wir also nochmals ewigst alles IN der FeWo aufgesperrt haben, haben wir letztlich drei "Zimmer" + Badezimmer vor uns. Mit drei Betten, im winzigsten Zimmer ist noch eine Couch. Aha? Naja, es ist spät und wir müssen die Nacht irgendwie rumbringen, also schnappe ich mir halt die Decke von der Couch (da drauf zu schlafen wäre eh unmöglich gewesen), verzichte notgedrungen auf ein Kopfkissen (meine Halswirbelsäule hatte Spaß) und teile mir mit einem Kollegen das 1,60m-Bett. Im Bad hatten wir zuvor übrigens noch eine Tür gefunden - Hoffnung auf ein weiteres Zimmer keimte auf -, bei Aufsperrversuchen mit den div. Schlüsseln sieht man durch die mattierte Verglasung irgendwen aufspringen und schon wird einem entgegengewettert. Also IM Bad eine Tür in eine andere Wohnung. Unterhaltsam. Sonst noch ein paar Takte zur Wohnung: Waschbecken im Bad gefühlt auf Kniehöhe, Dusche = Badewanne ohne Duschvorhang, überhaupt tolles Ambiente durch phantasievoll verlegte Rohre. Wenigstens warmes Wasser gibts. Im Zimmer daneben ist eine Miniküche drin wo der Wasserhahn fast abfällt. Es gab eine Nachttischlampe ohne Schalter (Ein/Aus gleich Stecker ziehen in der 2m vom Bett entfernten Dose) und eine mit Schalter, aber ohne Glühlampe. Kann man immerhin eine funktionsfähige Nachttischlampe draus bauen, so what. Im Zimmer mit der Couch fällt die Deckenlampe beim Anfassen fast runter, im dritten Zimmer gibt es einen "Kronleuchter" wo genau eine Lampe drin ist und einen kleinen Flachbildfernseher. Bei den Steckdosen fallen mindestens eingesteckte Stecker gleich wieder raus, manchmal kommt sogar die Abdeckung mit. Überhaupt gehen die meisten eh nicht, selbst WENN der Stecker Halt hat. Nacht überlebt, Tag zwei. Frühstück = ein paar läbbrige Brötchen, dazu ne winzige Platte Wurst + Käse, wo man schon genau sieht, dass das billigste abgepackte Zeug vom Discounter geholt wurde. Große Diskussionen sind nicht mehr möglich, denn die Chefin muss ihre Tochter in die Schule fahren und wir müssen auf die Baustelle. Da aber heute ein fünfter Mann dazustoßen wird, verspricht man uns ein Doppelzimmer dazu - dann hätte auch jeder mal sein eigenes Bett, hurra. Wir also abends zurück, erstmal zur FeWo rauf - es liegen vor der Eingangstür noch zwei Decken und zwei Kissen (Chefin hatte keinen weiteren Schlüssel für die Wohnung). Also zu fünft in der Hütte. Quetscht sich der andere halt noch ins andere Bett (1,40m) mit rein. Aufgebettet ist eh nix, konnte ja keiner rein, Klopapier geht zur Neige. Versuche, halb in der Nacht noch was zu ändern, enden damit, dass der Kollege irgendwo ins andere Gebäude zu nem Zimmer gelotst wird - blöd nur, dass da schon jemand drin und grade am Duschen ist. Also Nacht zwei und diesmal zu fünft in der FeWo. Am nächsten Tag ändert sich endlich mal was. Wir bekommen zwei abgeranzte Doppelzimmer (eins davon die "Suite") und ich bekomme ein Zimmer im anderen Gebäude unterhalb der FeWo. Sieht halt aus wie das klassische Kinderzimmer (Bett, zwei Schränke und 'n Schreibtisch), dazu gibt es einen Fernseher und irgendwo hinter ner Tür, wo das Kabel von der EINZIGEN Steckdose im Raum reingeht versteckt sich noch ein Kühlschrank, den ich erstmal ausmache - es ist halb zwölf und ich möchte in RUHE schlafen. Geht aber eh nicht, weil man eh jeden Schritt hört, besonders von der Treppe, die quasi halb durch mein Zimmer durchgeht. Bad ist eiskalt; der 50x50cm Flach-Heizkörper kann das Bad mit ungedämmtem Fußboden und Einfachverglasung halt einfach nicht richtig füttern, zum Ausgleich gibts einen Durchlauferhitzer mit stolzen 18kW (reicht normal ca. zum Spülen) der für eine nette lauwarme Dusche sorgt. Immerhin, denn am Waschbecken springt der aufgrund mangelnden Durchflusses nicht mal auf Stufe zwei und man bekommt angenehme ca. 20° geliefert. Interessant auch der 25kg-Sack vom guten ROTBAND Haftputzgips unterm Waschtisch (alter Tisch, wo ein Waschbecken eingebaut wurde). Von drei Steckdosen im Bad geht immerhin eine, ich kann mir die Haare also doch noch föhnen, um mir in dem Eiskeller von Bad nicht direkt den Tod zu holen. Freitag Morgen können wir das Hotel endlich zum letzten Mal fluchtartig in Richtung Arbeit verlassen. Fazit: Hätte ichs nicht selber gesehen, würde ich nicht glauben, dass man Leute derart verarschen kann und damit irgendwie durchkommt. Sowohl im Voraus, als auch während das Aufenthaltes. Das gibts normal nur als gestellte Szene in den diversen nachmittäglichen Volksverdummungsshows. Als unser Büro dann am Donnerstag irgendwann nochmal nachgefragt hat, meinte die Chefin nur, dass jetzt ja eh alle so zufrieden wären, weil jetzt ja alles super ist. Ja, SUPER. An Tag drei hat mans also endlich gepackt, dass fünf Leute nicht mehr auf drei Betten und ein Badezimmer angewiesen sind und selbst dann war noch nicht alles so, wie es ursprünglich mal bestellt wurde. Kann wirklich nur jeden warnen - nur wenn keiner mehr da bucht, wachen die vielleicht mal auf. Denn die Lage an sich wäre ja wirklich fast schon traumhaft idyllisch, wie bereits mehrfach geschrieben wurde, man müsste die Hütte halt nur mal GRÜNDLICH auf Vordermann bringen. Am besten das Ding an jemanden mit Ahnung vom "Hotel"business verkaufen.

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