Landhotel Hauzenberger Hof

Ein Familienhotel mit 45 Zimmern in zwei Gebäuden, welches allerdings schon leicht in die Jahre gekommen ist. Das Personal bemüht sich, die etwas verwinkelten Räumlichkeiten sauber zu halten. Was mir leider sofort negativ aufgefallen ist: Im Hauptgebäude riecht der ganze Treppenraum sehr unangenehm nach einer Mischung zwischen Schwimmbad (Chlor) und Küche (Zwiebeln). Das sollte sich auch bis Sonntag nicht besonders ändern, verschob sich höchstens ein wenig in Richtung Chlor. Wir hatten "all inclusive" gebucht, zwei Übernachtungen von Freitag bis Sonntag für 79 Euronen pro Person, Schwimmbad und Sauna auch included. Sicherlich ein Schnäppchenpreis; allerdings muss man die Jahreszeit bedenken (die Sommersaison ist vorbei, aber Skifahren ist noch nicht möglich), und den Umstand, dass wir das "all inclusive" nur an einem einzigen Tag voll nutzen konnten. Am Freitag bei unserer Ankunft (ca. 15:20 Uhr) wurden wir an der Lobby sehr professionell begrüßt und auch darauf hingewiesen, dass wir noch am Nachmittagskaffee (bis 16 Uhr) teilnehmen könnten. Ich hatte zuerst jedoch ein anderes Bedürfnis und suchte die Herrentoilette in der Lobby auf. Dabei stellte ich fest, dass in der linken vorderen Ecke der Sitztoilette ein Blatt Toilettenpapier lag, mit einem braunen Punkt am linken Rande versehen. Dies sei nur erwähnt, weil es später noch eine Rolle spielen sollte. Nicht, um Ihnen den Appetit zu verderben -- die Biskuit-Rouladen beim Nachmittags-Kaffee schmeckten köstlich. Bei unserer Abreise am Sonntag konnten wir von dem "all inclusive" natürlich auch nur noch das Frühstück und die alkoholfreien Getränke nützen, weil wir um 10 Uhr auschecken mussten. Beim Auschecken suchte ich noch einmal die Toilette in der Lobby auf. Und was sah ich? Das bekannte Stück Toilettenpaper in der linken vorderen Ecke, am linken Rand mit einem braunen Punkt versehen. Seit Freitagnachmittag unversehrt. Honi soit qui mal y pense. Ansonsten: Das Publikum ist gemischt, von Familien bis hin zu älteren Paaren. Junge Paare und Singles waren nicht zu finden, insofern ist der Flirtfaktor bei Null. Ausländische Gäste konnten wir keine feststellen, die Zahl der kleinen Kinder hielt sich in Grenzen. Wenn man, wie wir, einfach nur ein Wochenende zum Abschalten verbringen will, sicher eine gute Wahl. Für diesen Zweck würden wir das Hotel auch weiterempfehlen. Wenn man eine gewisse Toleranz bei der Sauberkeit mitbringt, wird man durch das freundliche Personal, das im Durchschnitt doch gute Essen und den sehr verbraucherfreundlichen Preis insgesamt bestimmt nicht enttäuscht.

Ich habe schon im Vorfeld einige Kommentare über das Hotel gelesen, welche die Größe der Zimmer lobten. Das kann ich leider für unser Zimmer (324) nicht bestätigen. Es war zwar ausreichend, erfüllte aber keineswegs ein Drei-Sterne-Niveau, ebenso wenig wie die Lobby, in welcher sich nicht einmal eine Sitzgelegenheit findet. Die Ausstattung liegt an der unteren Grenze eines ***-Hotels. Ein Badezimmer mit Dusche, ein Telefon mit einer Gebühr von 30 Eurocent pro Einheit, ein kleiner alter Röhrenfernseher, der zu nahe ist, wenn man vom Bett aus fernsieht, und zu weit weg, wenn man auf einem Stuhl sitzt. Den Stuhl anderswo zu platzieren bringt auch nichts, weil man dann nicht mehr ins Bad kommt. Positiv zu erwähnen seien noch der Balkon, sowie die Zahnputzbecher aus Glas, welche wesentlich hygienischer sind als solche aus Plastik. Und natürlich der Föhn im Bad. Auf der negativen Seite: Kein Shampoo im Bad, kein Duschgel. Keine Informationsbroschüren im Zimmer. Von wann bis wann gibts Frühstück? Kann ich Wäsche waschen oder bügeln lassen? Usw. usw. Zum Thema Sauberkeit: Wie schon oben erwähnt: Das Personal bemüht sich. Und dass sich bei der Enge unseres Zimmers Schmutzstreifen an der Wand neben dem Bett befinden (siehe Foto), kann vorkommen. Dreckspritzer allerdings sollten nicht sein.

Das Restaurant, gleichzeitig Frühstücksraum, besteht aus dem Hauptraum und einem Nebenraum. Beide sind großzügig geschnitten, so dass man an allen Tischen und Durchgängen reichlich Platz hat. Das Frühstücksbuffet war reichlich und bot eine große Vielfalt, beispiels- weise 8 Wurst- und 4 Käsesorten, aber auch eine schöne Auswahl an Broten und Brötchen. Das Mittagessen haben wir nicht probiert, wir wählten die Alternative, ein Lunchpaket vom Frühstücksbuffet mitzunehmen. Nachmittags gab es freitags zwei Sorten von Biskuitrouladen, samstags einen Nusszopf. Zum Abendessen fanden wir neben der Suppe und einem Salatbuffet jeweils drei Hauptgerichte, davon eines vegetarisch. Letztere (Frühlingsrolle am Freitag, mit Frischkäse gefüllte Kartoffeltaschen am Samstag) waren aus der Tiefkühltruhe, ebenso wie der Backfisch am Freitag. Aber trotzdem waren die Abendmenüs durchaus in Ordnung, und bei den Suppen scheint die Küche über sich hinauszuwachsen: War schon die Tomatensuppe am Freitag ein kulinarischer Genuß, so waren wir überrascht, am Samstag bei der Leberknödelsuppe anstatt eines Fertigprodukts eine hausgemachte Suppenbrühe zu finden. Die Desserts passten sich dem Küchenstandard an, wobei die Auswahl aus drei verschiedenen Eissorten am Samstag auch eine positive Überraschung waren. Nicht nur für die Kinder, auch für mich (all you can eat!). Das Restaurant wurde tiptop sauber gehalten, obwohl sich den ganzen Tag über (all inclusive!) Gäste darin aufhielten. Das Personal, wie schon erwähnt, sehr freundlich: Obwohl es ein SB-Restaurant ist, gibt es Personal zum Saubermachen und Nachfüllen der Speisen. Eine dieser Damen hat sich bedankt, dass wir die Teller zurückgebracht haben, anstatt sie am Tisch stehen zu lassen. Und am Samstag ging der Küchenchef persönlich von Tisch zu Tisch und fragte, ob es schmecke. Die leicht drohende Haltung, die er dabei einnahm, wäre überhaupt nicht nötig gewesen ;)

Das Personal war sehr freundlich, spezielle Wünsche wurden im Rahmen des Möglichen sofort erfüllt. Am Zimmerservice konnte nichts beanstandet werden. Die Fremdsprachenkenntnisse konnten wir nicht testen, zusätzliche Serviceleistungen nahmen wir nicht in Anspruch.

Das Hotel liegt etwa vier Kilometer außerhalb von Hauzenberg, in herrlicher Hanglage und dementsprechend tollem Ausblick aus den vorderen Zimmern. Die Umstände gebieten es, dass man aus den hinteren Zimmern nur den Hang sieht, eine Zementmischmaschine sowie etliche ungenutzte Kabel auf den Dächern diverser Nebengebäude. In Hauzenberg kann man gut einkaufen, es gibt sogar ein "Kaufland" und einen "Penny". Weitere Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Tschechien, welches allerdings je nach Grenzübergang durchaus noch 40 Kilometer entfernt sein kann. Des weiteren findet man in der näheren oder weiteren Umgebung die üblichen Bayerwald-Ausflüge: Schnapsbrennereien, Glasmanufakturen, Baumwipfelpfade, ein Granitwerk, den Nationalpark etc.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Meine Frau hat den Pool und die Sauna benützt (ich durfte nach einer erst kürzlich erfolgten Operation noch nicht) und konnte nichts aussetzen. Die Sauna wurde sogar extra für sie eingeschaltet, obwohl sie eigentlich zu dieser Tageszeit noch gar nicht in Betrieb war.