Wir sind sogenannte Wiederholungstäter und waren schon im letzten Oktober hier. Es handelt sich beim Orient Palace um ein sehr großes Hotel, bestehend aus vier Häusern mit, ich glaube, jeweils vier Stockwerken. Ganz unten befindet sich das Haupthaus, in welchem wir dieses Jahr untergebracht waren und dann gehts quasi für jedes weitere Haus ein Stückchen höher. Zwischen den Häusern befinden sich drei Pools und diverse Treppen für diejenigen, die in den oberen Häusern untergebracht sind. Wer dazu, wieso auch immer, nicht in der Lage ist, kann sich von einem Golfwagen (ist bei Hochbetrieb mit immensen Wartezeiten verbunden) hoch und herunter befördern lassen. Die gesamte Anlage ist nicht behindertengerecht, und wenn man ein Kleinkind dabei hat sollte man wegen der steilen Treppen die Augen offen halten. Obwohl das Hotel erst drei Jahre alt ist, gibt es schon etliche Schäden zu bemängeln. Außen, am Mauerwerk sieht man riesige Risse und im Innenbereich bröckelt es auch hier und da. Im Haupthaus sind die Flure mit Teppichboden ausgelegt und die Zimmer ebenfalls. Unser Teppichboden war sehr versifft, so dass wir peinlichst darauf geachtet haben, nicht barfuß zu laufen. Auch hingen bei uns im Zimmer an einer Wandlampe diverse Kabel heraus und der Fußboden im Badezimmer war sehr schadhaft. Hinzufügen möchte ich noch, dass wir Allincl. gebucht hatten. Das Hotel war in unserem Reisezeitraum, obwohl in der Nebensaison, gerammelt voll. Und nun zur Gästestruktur. Den Hauptanteil der Gäste machten wohl unsere lieben holländischen Nachbarn aus (oder kam es einem so vor, weil diese sich nur lautstark verständigen?). Ansonsten liefen einem einige Engländer über den Weg, so wie wenige Polen und Russen, die bis auf ihr schreckliches Essverhalten nicht weiter unangenehm aufgefallen sind. Außerdem waren diesmal mehr deutsche Urlauber hier als letztes Jahr, überwiegend Familien mit Schulkindern, so wie wir. Wo wir auch schon beim Altersdurchschnitt sind. 80 Prozent der Gäste waren junge Familien und junge Paare, den Rest machten Rentnerehepaare aus. Abschließend kann man sagen, dass es uns letztes Jahr etwas besser gefallen hat. Bei so einem Hochbetrieb ist auch dieses Hotel leider nur ein Allinclusivebunker mit schlechter Massenabfertigung. Deshalb können wir das Hotel nur bedingt weiter empfehlen. Zum Glück hatten wir ein Superwetter, dass hat uns für vieles entschädigt. Einige Male waren wir natürlich auch in Alanya. Sehr schön ist auch die Ecke Cleopatrastrand. Hier sind die Verkäufer nicht aufdringlich, im Basarviertel jedoch wird man ständig belästigt. Wer starke Nerven hat, kann hier sicherlich das eine oder andere Schnäppchen machen, ansonsten lieber woanders hingehen. Sehr schön ist auch der Hafen mit den vielen Schiffen, und an der Promenade Richtung Keykubatstrand gibt es sogar ein Outdoorfitnessstudio. Zuletzt noch ein Ausflugstipp: Der Dimcayi ( Fluss in Kestel) und ganz oben im Taurus die Dimhöhle (zweitgrößte Tropfsteinhöhle der Türkei). Beide Ausflugsziele unbedingt mit den Stadtbussen vom Busbahnhof in Angriff nehmen und unbedingt vorher bezahlen (eine Tour ca. ein Euro).
Wir waren in einem ziemlich großen Doppelzimmer mit Zustellbett untergebracht und zwar im vierten Stock. Die Ausstattung war ok, es gab sogar einen Wasserkocher, sowie Instantkaffe und Teebeutel. Über den Fernsehen konnte man drei deutsche TV-Programme empfangen, was völlig ausreichend war. Im Badezimmer gab es glücklicherweise genug Ablageflächen, sowie eine Badewanne mit Sprudelfunktion. Leider konnte man im Badezimmer immer riechen, ob es beispielsweise Pfannkuchen oder Fisch gab.
Da das Hotel, wie schon erwähnt sehr gut besucht war, strahlte der Speisesaal den Charme einer Kantine aus. Es war sehr laut und wuselig, und abends wurde im Nichtraucherbereich das Rauchen gestattet, was ich umöglich fand. An manchen Abenden waren die Kellner aufmerksam und höflich und an manchen konnten wir uns die Getränke auch gleich selbst holen. Warscheinlich war das Personal hier auch völlig überlastet. Das Essen war soweit ok, allerdings habe ich typische türkische Gerichte vermisst. Hat uns letztes Jahr besser gefallen. An Sauberkeit und Hygiene hat es nicht gemangelt. Für Trinkgelder stehen diverse Tipboxen zur Verfügung.
Und nun zum Service. Einige waren freundlich, andere überhaupt nicht, vielleicht waren die auch überlasstet!? Das ging schon loß beim Check-In, die junge Frau an der Rezeption vermittelte uns nicht das Gefühl, willkommen zu sein. An anderen Tagen arbeiteten hier oft wesentlich freundlichere Personen. Von vielen Kellnern muss man auch sagen, dass diese ganz besonders bei jungen, am liebsten blonden Mädchen in Wallung gekommen sind. Das Gleiche gilt für das Animationsteam, welche aus fünf jungen Männern bestand, sowie einer jungen Frau. Einige, der männlichen Amateure kümmerten sich überwiegend ganz liebevoll um junge Mädchen, dafür ließen sie denn auch gerne mal die Kinder links liegen, welche ihnen zwecks Kinderanimation anvertraut worden sind. Die Zimmerreinigung war auch so lala. An einigen Tagen wurden die Mülleimer nicht ausgeleert oder man saß ohne Clopapier da. Wenn man der Putzfrau allerdings Trinkgeld zugesteckt hat, klappte es doch gleich viel besser. Die Betten wurden allerdings immer frischgemacht und die Bettwäsche sehr oft ausgewechselt. Auch gab es jeden Tag frische Handtücher und Badelaken. Am Strand arbeitete ein Mann, welcher für die Verteilung der Liegen und Auflagen zuständig ist. Zugegebener Maßen tat er mir manchmal leid und als wir ihm einmal Trinkgeld zugesteckt haben, hat uns uns am nächsten Tag sogar mit einem "Guten Morgen" begrüßt. An manchen Tagen reichten leider die Liegen nicht aus oder man bekam Liegen ohne Auflagen. Sehr viele Liegen waren auch defekt. An der Strandbar herrschte Mittags auch oft das Chaos. Hier war regelmäßig Stress angesagt. Entweder es gab kein Besteck oder keine Teller mehr oder diverse Speisen waren ausgegangen. Hier wäre eine bessere Organisation angebracht gewesen. die Verständigung klappte problemlos auf deutsch und englisch.
Das Orient Palace hat keine direkte Strandlage, deshalb fährt halbstündlich ein Shuttlebus zum Hotelstrand. Die Fahrt dauert maximal fünf Minuten. Da das Hotel in unserem Reisezeitraum sehr überlaufen war, kam es für uns täglich zu Stresssituationen, wenn wir an den Strand wollten. Da der Shuttlebus sehr klein ist, und jedes Mal Gott weiß wie viele Leute an den Strand wollten, kam es zu Gedränge und Rangeleien. Der Bus wurde immer so voll gestopft, dass einem Angst und Bange wurde, ich glaube auf einem vollen Schlachtviehtransporter ist mehr Platz. Ein Wunder, dass nicht irgendwer während der Fahrt herausgefallen ist, die Türen waren nämlich offen, und festhalten konnte man sich auch so gut wie nirgends. Obwohl der Bus öfter, als er sollte, gefahren ist und der Busfahrer wirklich immer gute Laune hatte, war der Shuttlebusverkehr eine echte Zumutung! Vielleicht sollte man einen größeren Bus einsetzen. Nun zur Lage: Das Hotel liegt in Alanya-Kestel, fünf Km östlich hinter Alanya Stadt. In der direkten Nachbarschaft liegt das ebenfalls sehr große Hotel Club Paradieso. In der näheren Umgebung gibt es einige Klamottengeschäfte und Läden mit den typisch türkischen Kinkerlitzchen, sowie eine Apotheke. Zum Hotel gehört so eine Art Kiosk mit unverschämten Preisen, ein Schmuckgeschäft, ein Internetcafe und ein Frisör. Unterhaltungsmöglichkeiten gibt es in Alanya oder man bleibt im Hotel. Die Preise für den Bus nach Alanya betragen pro Fahrt und Nase einen Euro. Ausflugsmöglichkeiten gibt es in Hülle und Fülle, diese sollte man allerdings nicht beim Reiseveranstalter buchen, sondern vor Ort, wegen der niedrigeren Preise. Die Transferzeit vom Flughafen betrug zweidreiviertel Stunden und zurück nur knappe zwei Stunden, was daran liegt, dass auf der Fahrt zum Hotel viele Urlauber vor uns abgeliefert worden sind. Die lange Transferzeit empfanden wir nicht als schlimm, weil man jede Menge auf der Fahrt zu sehen bekommt. Allerdings sind wir auch immer tagsüber gefahren.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Von Sportangeboten im Hotel ist mir nichts bekannt, und die Animation lief eher auf Sparflamme. Die Pools hat nur unser Sohn genutzt, da das Wasser eiskalt war. Ein Kinderpool und Rutschenpool sind vorhanden, leider wurden diese auch nicht beheizt, dafür machte das Wasser einen sauberen Eindruck. Der Strand hat uns gut gefallen und man konnte noch herrlich im Meerwasser schwimmen, welches warm und sauber war. Am Strand konnte man auch per Parasailing über Alanya schweben oder Bananaboat fahren. Diese beiden Sportarten, sowie Jetski konnte man über Fremdanbieter in Anspruch nehmen. Am Strand gab es auch eine Tennisplatz. Schläger und Ball gab es an der Strandbar gegen 20 Euro Kaution. Im Hotel gibt es auch ein mickeriges Hallenbad ohne Wasser.
- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marina |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 2 |