Lazy Finca Son Valls

In den letzten beiden Septemberwochen 2005 haben wir unseren Urlaub in der Finca Son Valls in der Nähe von Felanitx verbracht. Nachdem wir eine sehr positive Hotelbewertung und ein schönes Foto der Gartenanlage im Internet entdeckt hatten, buchten wir das Pauschalangebot für 14 Tage Ü/F inkl. Mietwagen über Bucher Reisen. Wir hatten uns auf einen entspannten Urlaub in einer schönen Gegend gefreut, doch wie sich schnell herausstellen sollte, hatten wir das falsche Ziel ausgesucht: Die Finca liegt an einer T-Kreuzung, die Autos fahren direkt an der Finca vorbei, und wem das noch nicht reicht, wird sich darüber freuen, dass der Hahn im angrenzenden Garten mit schöner Regelmäßigkeit nachts gegen 03:00 kräht, um dann von den schnatternden Gänsen, den blökenden Schafen und den bellenden Hunden abgelöst zu werden. Es ist sehr häufig vorgekommen, dass wir mitten in der Nacht dadurch geweckt wurden. Neue Kraft am Frühstückstisch zu schöpfen, gestaltete sich eher schwierig, da man angesichts eines kleinen Baguettes, zwei Scheiben Salami und künstlich schmeckendem Orangensaft nicht gerade von einem umfangreichen Frühstück sprechen konnte. Nachdem wir im ersten Zimmer - das zwar größer als die meisten der 12 Doppelzimmer war - in einem zu kurzen Bett auf einer extrem durchgelegenen Matratze sehr schlecht schliefen, zogen wir nach drei Nächten in ein viel kleineres Zimmer um. Dort waren die Matratzen zwar OK, jedoch flackerte das Licht konstant, begleitet vom klackenden Geräusch des Stromgenerators. Beim Duschen setzte man das kleine Bad grundsätzlich unter Wasser (es sei denn, es floss gerade gar keins, was auch ein paar Mal vorkam). Leider gab es am späteren Abend bzw. am frühen Morgen kein Warmwasser, da die Hausherren den Brenner über Nacht ausschalteten. Diese Sparsamkeit ging sogar mal soweit, dass man uns mal nach elf Uhr abends fragte, wie lange wir denn noch mit den anderen Gästen auf der Terrasse sitzen wollten, denn schließlich müssten sie ja den Strom bezahlen ... Obgleich wir die Landessprache beherrschen (und dies im Grunde in der Finca sehr hilfreich war, da die Hausherren nur Spanisch sprechen), waren wir dann in solchen Situationen doch eher etwas sprachlos. In der nächsten Umgebung waren Restaurants/Tapas-Bars mit mallorquinischer Küche sehr rar, internationale Küche zu Höchstpreisen war eher die Regel. Resümierend müssen wir leider sagen, dass das Preis-/Leistungsverhältnis im Endeffekt äußerst unbefriedigend war. Wer die reizvolle Natur Mallorcas sucht, ist außerdem im Nordosten besser aufgehoben als im landschaftlich eher unspektakulären Südosten der Insel. Hätten wir nicht nur eine einzige Hotelbewertung im Netz gefunden, sondern auch weitere Meinungen kritisch in die Entscheidung miteinbeziehen können, wir hätten uns wahrscheinlich gegen die Finca Son Valls entschieden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand