Liberty Lykia

Die Anlage ist immer noch wunderschön und wird gut in Schuss gehalten (ich hatte sie mir schon mal vor 14 Jahren angeschaut). Der Oasis-Pool ist ein Traum, leider wird die lauschige Idylle etwas getrübt durch das angrenzende Fitnesscenter (das Gepiepse, wenn jemand sein Programm auf den einzelnen Geräten einstellt, kann echt nerven) sowie das "fliegende Schlauchboot". An meinem ersten Tag musste ich (bekennender Robinsongänger) feststellen, dass es sich mit der Kontaktaufnahme hier etwas schwierig gestaltet. Beim Frühstück wollte ich mich gleich an einem größeren Tisch (es gibt nur wenig Achtertische) mit dazu setzen, wurde aber abgewiesen. Gleiches passierte mir mittags; obwohl es immer Deutsche waren, wie ich später feststellte. Für mich als kommunikativer Typ brach erst mal eine Welt zusammen. Auch in den nächsten Tagen änderte sich hieran nicht sehr viel. Ich saß also immer mittags und abends stundenlang allein am Tisch, nachdem ich keine Lust mehr hatte, mir weiterhin eine Abfuhr zu kassieren. Selbst die Leute, die ich bis dahin kannte, setzten sich an einen anderen Tisch. Scheinbar wollen hier alle Pärchen unter sich bleiben und Stammgastgrüppchen dulden kaum jemand Neues ihrer Mitte. Erst nach 7-10 Tagen besserte es sich und man konnte fast schon von Robinsonverhältnissen sprechen. Das Essen ist reichhaltig und selbst ich als verwöhnte Maus, fand eigentlich immer was. Das Frühstück fand ich persönlich im Residence angenehmer, ruhiger und schöner fürs Auge. Dieses ständige Deckel auf / Deckel zu im Village und die ohnehin vorhandene Mensaatmosphäre ist nicht jedermanns Sache. Abends war es zum Essen in der Marina einfach am schönsten und romantischsten, auch wenn mir leider der passende Partner fürs gemeinsame Erleben fehlte. Schade fand ich nur, dass man nicht mehr Live-Cooking anbot und auch an den Galaabenden merkte man nichts von diesem besonderen Abend. Weder vom Essen, der Deko u. ä. her. Auch das Motto schwarz/weiß oder rot/schwarz wird nur noch von wenigen Gästen eingehalten. Feuerwerk ließ man ebenfalls ausfallen. Die Shows sind gut und ich als Liebhaber von Tanzshows kam ich voll auf meine Kosten. Sie haben einige Akteure dabei, die was drauf haben. An der großen Village-Bar findet man selbstverliebte Jongleure als Kellner vor, die lieber die Gläser durch die Luft wirbeln, als mal nach dem Gästewunsch zu fragen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn der Club komplett ausgebucht ist, dann bekommt man wahrscheinlich eher noch in der Sahara etwas zu trinken. Hat man sich erst mal einen Kellner seines Vertrauens ausgeguckt, klappt's besser. Die Preise sind heftig. Ich wollte zwar keinen Don Perignon für 850 Euro trinken, aber für einen Feld-/Wald- und Wiesenwein (der auch beim Essen ausgeschenkt wurde) muss man 3,75 Euro berappen. Dies sind immerhin über 2 Euro mehr als in meiner Heimat! Der Zimmerservice ließ sehr zu wünschen übrig, es wurde tagelang nicht über die Badezimmerablage gewischt (erst nach 3-4 Tagen wurden meine Zahnpastaspritzer entfernt). Das Haarspray klebte an der Spiegeltür. Auf der Fläche neben dem Fernseher hätte man "Sau" schreiben können. Mir kam es immer so vor, als würde man das Bett richten, das Klopapier falten und das war es dann aber auch schon. FAZIT: Ich könnte mir vorstellen, noch mal (auch als Single) hinzufahren, allerdings nur unter der Prämisse, zu dem günstigen Preis, den ich zahlen musste. Habe einige Leute getroffen, die haben für den gleichen Zeitraum 400 bis 700 Euro mehr hinblättern müssen. Da stimmt meines Erachtens nach das Preis-/Leistungsverhältnis dann nicht mehr.

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