LIFESTYLE Resort Zum Kurfürsten

Am besten lässt sich der Aufenthalt mit passabel Licht und viel Schatten beschreiben. Insgesamt waren Kommunikation und Service im "ohkey" Bereich (schon teilweise bemüht, aber insgesamt deutlich Luft nach oben), das Zimmer war vor 20 Jahren wahrscheinlich modern, die Einrichtung wirkt oft schon so ein bisschen abgewohnt. Das Frühstücksbuffet war super! Das Abendessen hingegen eher mittelprächtig bis nicht so toll. Der Wellnessbereich ist verschachtelt wie eine Villa Kunterbunt und der ausgehändigte Plan nur streckenweise hilfreich (da hat man täglich ver(w)irrte Menschen durch die Gänge laufen sehen). Wenn man sich dann aber mal einen Überblick verschafft hat, ist das Angebot an Saunen und Ruhezonen absolut konkurrenzfähig. Warum es schlussendlich keine Weiterempfehlung von uns gibt, liegt am Preis-Leistungs-Verhältnis. Für das gewünschte Entgelt gibt es z.B. im Süden der Republik (z.B. Allgäu, Bayerischer Wald) einfach die insgesamt qualitativ besseren Angebote. Tatsächlich hat man das Gefühl, dass in dem Unternehmen immer noch der Geist der Busreisen weht, auf die das Hotel sich früher einmal spezialisiert hatte. Das ist schade, denn die Lage an der Mosel ist super und wir hätten uns das sehr gerne anders gewünscht.

Die Zimmer sind im Design der späten 90er Jahre gehalten (zwischen Versace und Glööckler - so ein bisschen Millenium Gelsenkirchener Barock). Alles schon etwas abgewohnt, das Vinyl an den Ecken leicht angenagt, der "Flokati"-Teppich in schmutzfreundlichem Dunkelbraun. Die Technik ist tatsächlich aus dem letzten Jahrhundert (DVD-Verleih) und der TV ist seitlich so angebracht, dass man vom Bett aus nicht schauen kann. Die Matratzen sind selbst für dezidierte "Weichschläfer" so weich, dass Kreuzschmerzen vorprogrammiert sind. Die Kopfkissen (ein ansonsten immer schwieriger Punkt) sind tadellos.

Top: das Frühstücksbuffet Flop: das Abendmenü Das Buffet am Morgen ist vielfältig, umfangreich und bietet neben den Frühstücksklassikern auch regionale, vegetarische und vegane Produkte an. Sehr gefreut haben wir uns über die 7 und 10 Minuten Eier, denn ein weichgekochtes Frühstücksei ist eine so positive Ausnahme, dass das unbedingt erwähnt werden muss. Zum Abendmenü gab' es ebenfalls Auswahl (Fleisch & vegetarisch / vegan), die Qualität war eher durchschnittlich. Vorspeisen kamen teilweise direkt aus der Kühlung, Hauptgänge wurden erst nach mehrmaligem Nachfragen abgerufen und waren dann auch nur mäßig warm. Optisch waren die Teller gut angerichtet, geschmacklich war das Essen ok, aber Nachschlag hätte man auch eher nicht haben wollen. Man wurde satt (spätestens die Käseauswahl hat das am Ende geregelt).

Da ist - auch bei teilweise durchaus vorhandenem Bemühen - leider so viel Luft nach oben, dass wir nicht mehr als zwei Sterne vergeben können. Angefangen von der Buchungskommunikation (wenn ich schon am Telefon bin, dann hätte ich gerne auch eine Antwort anstatt immer wieder auf das online Buchungssystem hingewiesen zu werden), über die befremdlich anmutende Schichteinteilung für das Abendmenü (nein, die Zeiten, in denen ich um 18:00 Uhr essen möchte liegen noch 30 Jahre in der Zukunft), bis hin zu überforderten Servicekräften (was mit kurzfristigen Krankheitsausfällen begründet wurde) - da läuft leider so viel unrund, dass man sich hier mehr Augenmerk wünscht.

Das Hotel liegt auf dem Hochplateau bei den Rehakliniken. Das ist insgesamt etwas an vom Schuß, aber es gibt ein kostenloses Taxishuttle, das 3 x am Tag in den Ort fährt. Für Spaziergänge und Nordic Walking liegt das Hotel sehr gut, da man fast direkt in der Natur ist.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Es gibt einen Fahrradausleih, geführte Nordic Walking Touren und Wandervorschläge. Wir haben davon jetzt nichts genutzt, sondern waren eigen organisiert unterwegs.