Lili Hotel

Das Lili Hotel ist ein kleines, schnuckeliges Hotel mit einem wunderschön angelegten Garten. Die Atmosphäre ist freundlich und familiär. Das Personal, besonders der ältere Herr an der Rezeption, ist sehr aufmerksam. Das Hotel liegt nur wenige Minuten zu Fuß entfernt von einem weitläufigen Sandstrand. Dort war zumindest jetzt, Anfang Juni, immer Platz genug. Der Strand ist mehrere Kilometer lang, man kann bis zum Stadion von Heraklion spazieren, wenn man passionierter Strandspazierer ist. Etwa einen Kilometer von dem Strandabschnitt entfernt, den man vom Lili Hotel aus erreicht, befindet sich ein Kraftwerk. Das wirkt zuerst etwas befremdlich, stört aber nicht wirklich. Außerdem geht davon keine Geruchs- oder Lärmbelästigung aus. Der Wind kommt oft aus nördlicher Richtung und kann ziemlich auffrischen. Wir waren dankbar dafür, denn so ließ es sich, auch bei großer Hitze, wunderbar am Strand aushalten. An zwei, drei Tagen war es beinahe windstill, und wir konnten herrlich schnorcheln. Das Meer ist sehr klar und mal türkis, mal tiefblau gefärbt. Schwimmt man ca. 50-80 Meter hinaus, befindet sich dort parallel zum Küstenverlauf ein immer mal wieder kurz unterbrochenes schmales Felsriff, wo man bei leichtem Seegang eine Menge der typischen Mittelmeerfische beobachten kann: z.B. die hübschen Meerpfauen, Meerjunker, Goldstriemen, Lippfische, Brassen. Vorher, noch im Sand, konnten wir den einen oder anderen kleinen Plattfisch bewundern. Am späten Nachmittag und abends herrschte eine besonders schöne Atmosphäre am Strand. Der Strand gehörte nun den (einigen wenigen) Familien aus Heraklion, die nach Feierabend mit ihren Kindern zum Baden fuhren. Der Strand ist so riesig, hier tritt sich niemand auf die Füße. Der Pool des Hotels ist sehr schön. Sauber und gepflegt. An der Poolbar kann man sich jederzeit einen Kaffee oder Ähnliches kaufen und ihn im Schatten der vielen Olivenbäume schlürfen. Gegessen wird im Freien, mit Blick auf den Pool. Das ist ebenfalls sehr lauschig. Das Essen ist gute Hausmannskost. Wir hatten Halbpension. Abends gab es stets zwei Hauptgerichte. Außerdem immer frischen Salat. Uns hat es geschmeckt. Es wurde immer sofort nachgelegt, wenn etwas auszugehen drohte. Für deutsche Schleckemäuler etwas ungewohnt, aber in Griechenland wohl so üblich: zum Nachtisch gab es nur eine Obstsorte, nichts anderes Süßes wie z.B. Halwa oder Baklawa. Das Frühstück war durchaus reichhaltig. Es gab Müsli, jeden Tag irgendetwas mit Ei, mal gekocht, mal als Rührei mit Speck, mal Spiegeleier. Außerdem gab es warme Würstchen dazu, die nicht schlecht waren, aber natürlich nicht so gut wie die von Zuhause gewohnten Wienerle. Mehrere Wurstaufschnittsorten rundeten das Wurstangebot ab, wobei die Salami wirklich sehr gut geschmeckt hat. An Käse gab es eine Art Butterkäse (als Aufschnitt) und immer Feta (morgens und abends). Besonders lecker waren auch die täglich gereichten schwarzen Oliven. Die Busverbindung nach Heraklion ist ausgezeichnet und günstig: Bei Ticketerwerb im Minimarket kostet die einfache Fahrt 1,70 Euro. Mit der Buslinie 1 geht es alle 15 Minuten nach Heraklion. Zurück nimmt man die Buslinie 6 nach Ammoudara. Ein Tipp für alle, die auch Knossos besichtigen wollen: Es gibt einen Expressbus, der von Ammoudara bis nach Knossos und zurück fährt. Hier kostet das Tagesticket nur 5,- Euro. Der Bus fährt einmal die Stunde. Alternativ fährt man mit dem 1er bis Heraklion und von dort mit der Linie 2 weiter nach Knossos. Für alle, die sowohl das archäologische Museum als auch Knossos besichtigen wollen: nehmt das Kombiticket, das kostet nur 16,- Euro Eintritt für beide Attraktionen Eintritt und ist 3 Tage lang gültig. Warum dann nur 5 statt 6 Punkten: Das Lili Hotel wäre ein richtiges Paradies (mit über 6 Punkten), wenn es nicht einige wenige kleine Abstriche zu machen gäbe: das Hotel liegt an einer vielbefahrenen Straße, die man natürlich hört, wenn man ein Zimmer zur Straße hin hat (es gibt auch Zimmer zum Pool hin). Allerdings liegt ein Teil des Palmengartens dazwischen, sodass man nichts von der Straße sieht. Außerdem hält sich der Lärm insgesamt in Grenzen. Das andere: zumindest unsere Betten und Kopfkissen waren beinahe steinhart. Wir haben uns zwar mehr oder weniger nach einigen Nächten daran gewöhnt, aber hier wünschen wir uns "menschenfreundlichere" Schlafutensilien. Und dann noch der Frühstücks-Kaffee: das war wirklich nur eine dünne Brühe, anders kann man das leider nicht ausdrücken. Wir mussten zwangsläufig auf den schwarzen Beuteltee umsteigen. Der Kaffee, den es an der Poolbar gibt (2,- Euro), war allerdings ausgezeichnet. Insgesamt haben wir uns im Lili Hotel sehr wohlgefühlt.

Bis auf die harten Matratzen. Das Bad ist ebenfalls etwas klein. Hat uns aber nicht gestört.

Transfer vom Flughafen nur ca. eine halbe Stunde. Busverbindungen etc. siehe oben.

Beliebte Aktivitäten

• Strand