Lobinger Parkhotel

Auf den ersten Blick macht das Hotel einen guten Eindruck. Erst bei genauerem Hinschauen entdeckt man einige Fragwürdigkeiten wie zusammengestoppelte Ausstattung in der Lobby sowie deutliche Staubablagerungen in für den Staubsauger gar nicht schwer zugänglichen Bereichen. Wem´s reicht! Als Wohlfühl-Urlaubsaufenthalt käme das Lobinger für uns nie in Frage, da es ein widersprüchliches Gesamtkonzept widerspiegelt und die unterirdische Gastronomie ein klares Ausschlusskriterium darstellt. Für Geschäftsreisende oder Durchreisende mit geringerem Anspruch mag es auch aufgrund der nachvollziehbaren Preisgestaltung eine attraktive Adresse sein.

Die Zimmer sind in Ordnung. Lob an die leichte Funktionsfähigkeit des Safes und den Kühlschrank (beides beleuchtet). Größe, Matratzen, Sauberkeit, alles in Ordnung. Kritikpunkt, dass nach dem ersten Tag das Duschdas nicht aufgefüllt wurde. Also bitte Shampoo und ähnliches mitbringen.

Dies ist aus unserer Sicht das größte Ärgerniss in diesem Hotel. Eine Küche, an der die Erfindung einer Salatschleuder offensichtlich vorüber gegangen ist, welche die Segnungen der Convenience Industrie offenkundig sehr zu schätzen weiß, aber von den Temperaturen einer Friteuse oder vorgewärmten Tellern noch wenig gehört hat, die "würzigen" Errungenschaften der E-Hunderter Erfinder wiederum als Credo über dem Herd hängen hat, und welche die beschleunigenden Wirkungen einer Mikrowelle natürlich ebenfalls bestens studiert hat, passt zu dem suggerierten Anspruch eines "Parkhotels" überhaupt nicht. Auch als fast alleinige Gäste an einem schwachen Sonntag Abend ohne Busse und Geschäftsreisende kann sich die Küche zu keinem anderen "Höhenflug" aufraffen. Die freundliche Aufforderung des Service nach dem Salat "man dürfe sein Besteck doch gerne weiter benutzen" setzt diesem unsäglichen Bild noch die Krone auf. Auch hier die große Ausnahme in Person des Herrn B., der aber letztendlich auch nicht das Rad für diese Gastronomie neu erfinden kann.

Total unterschiedlich, je nach Personal. Von einem lang gedienten absoluten Vollprofi (positiv gemeint) über dilletantisch bemühten Nachwuchskräften bis zu Standard-Gelangweilten "ich mach halt meinen Job hier" Fachkräften kann hier die ganze Bandbreite erlebt werden. Nicht zu vergessen die höchst engagierte Chefin, welche durchaus einige auftretende Fragezeichen auszuräumen in der Lage ist.

Die Lage ist für Giengener Verhältnisse eher gut, da in diesem Städtchen die A7 ein omnipräsentes Phänomen darstellt. Wer Ruhe sucht (oder was man dort darunter verstehen kann), möge bitte Zimmer nach hinten heraus bevorzugen. Gleichwohl fährt bei geöffnetem Fenster die A7 je nach Wetterlage über die Bettdecke und auch die Einflugschneisen diverser Flughäfen in der (weiteren) Umgebung lassen erkennen, dass wir hier in einer prosperierenden wirtschaftlichen Region (Bosch, Steiff, Ziegler, Hartmann, Voith...) dieses unseres Landes zu Gast sind (mit der entsprechenden Kundschaft).

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