- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Warum nur fünf Punkte? Natürlich ist das Jammern auf besonders hohem Niveau. Aber bei diesen, selbst für Münchener Verhältnisse außerordentlich hohen Zimmerpreisen muss man sich schon fragen, was das rechtfertigt, was denn hier geboten wird, das andere Luxushotels in der Innenstadt nicht bieten. Ist es der besondere Blick vom Roof-Top-Pool, die gastronomischen, sicherlich einzigartigen Highlights, der Mix aus Coolness und omnipräsentem Luxus, das im Gegensatz zur traditionellen Stadt stehende Exotische? Oder der spannende und schützende Umstand, dass man ohne Zimmer- oder Restaurantreservierung nicht wirklich ein gern gesehener Gast im Hause ist...? Als geborener und hier wohnender Münchner habe ich immer mal wieder auch Hotels in der Heimatstadt angesteuert. Man erlebt seine Stadt plötzlich aus völlig anderen Augen. Da liegt es nahe, dass auch das Mandarin mal (wieder) an der Reihe ist, es ist ja offenbar das einzige Mandarin Oriental im deutschsprachigen Raum. Top-Lage, nur einen Steinwurf von der Maximilianstraße situiert. Mittendrin im Zentrum in einem wunderschönen Altbau aus dem Jahre 1875 mit dem Charme und der Eleganz der Neo-Renaissance. Ehemals ein Ballhaus für gesellschaftliche Ereignisse, 1990 als Hotel Raffles eröffnet und 2000 von der Mandarin Oriental Hotel Group übernommen. Ohne Reservierung an der Rezeption, logischerweise die dümmste aller Alternativen, sind erst mal über 800 EUR für ein Zimmer fällig. Wesentlich günstiger geht es in normalen Saisonzeiten aber auch online nicht. Suiten nach oben nahezu offen. Aber die sind, wie mir zugetragen wurde, absolute Oberklasse. Lobby erwartungsgemäß dem Altbau gemäß sehr edel und schick, jüngst neu gestaltet, nicht zu groß, nicht zu klein, innenarchitektonisch mehr als ansehnlich. Wirklich schön. Empfang freundlich und hochprofessionell, noch deutlich herzlicher, wenn die Farbe der Kreditkarte stimmt. Weniger Grundrauschen im Raum, mehr Ruhe als in den 5 Star Hotspots nebenan. Anders ist es hier, als sonst in München. Eines ist aber klar: Das klare Konzept ist in sich stimmig und weckt hohes Interesse. Das Zimmer ist 1A, auf sehr hohem Niveau, viel besser geht es in München nicht. Seit ein paar Jahren im ehemaligen Mark`s Restaurant: Extravagante japanische Küche trifft peruanische Aromen. Offenbar schwer im Trend, hat es in München seine Wurzeln im Matsuhisa-Restaurant von Nabu Matsuhisa. Dieser Ableger des legendären Promi-Hotspots Matsuhisa Beverly Hills, im zweiten Wohnzimmer echter Weltstars, den Sushi-Master standesgemäß aus dem Badrutt`s Palace St.Moritznach München geholt. Ein Celebrity-Konzept. Der dunkle Holzboden und die minimalistischen, stylischen Möbel aus Palmenholz und Leder schaffen ein warmes, zeitgenössisches Ambiente. "Scho a Hund, der Nabu", würde der Bayer sagen. Hingehen! „Black Cod“, den mit Thunfisch, Lachs oder Hummer gefüllten Nobu Tacos bestellen! Lange davor reservieren! Die Bar31 besticht mit elegantem Design in seltenen Farbmischungen. Das Highlight ist eine runde Bar mit Marmortresen, deren Zentrum ein riesiger freistehender Champagner-Kühler darstellen soll. Der Pool auf den Dach hat tatsächlich etwas ganz besonderes, mit DJ Sound, und selbstredend A- und B- Promis aus unserer Fussballer- und Bussi-Gesellschaft. Ich habe noch eine Nacht drangehängt. Reine Gefühlsentscheidung. Für Münchner ein Super-Hotel. Nochmal zur Eingangsfrage: Warum nur fünf Punkte? Alles hat seinen Reiz und ist einzigartig. Stimmt. Aber zwei Dinge stören: Es ist alles in meinen Augen irgendwie nicht München, es strahlt eine völlig andere Atmosphäre aus, die ich einem München-Besucher nicht unbedingt empfehlen würde. Beim Geschäftsbesuch ist es wohl eher egal. Ob es letztendlich zusammenpasst mit einem Besuch von Marienplatz, Wiesn oder Neuschwanstein, ob ein Weissbier nicht irgendwie fehl am Platz ist, muss jeder selbst entscheiden. Ich weiss von unseren alljährlichen, arabischen Sommergästen, die mit Entourage und selbstverständlich im eigenen Jet einfallen, dass sie den Charme der Stadt auch noch im Hotel, freilich auf höchstem Niveau, schätzen. Selbst wenn man diesen Gegensatz sucht, ist das besondere Ambiente, das Gefühl nach 40 Sunden im Haus kein Grund für mich, nahezu doppelte Einstiegspreise im Vergleich zu den anderen der Top Drei zu veranschlagen. Vielleicht macht man das auch nur, um sich eben genau über den Preis abzusetzen, weil`s eh schon Wurscht ist in dieser Liga, das mag sein. Kann sogar gut sein, im schönen, geliebten München.
Beliebte Aktivitäten
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Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2017 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | PN-MUC |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 37 |