- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das unlängst neu eröffnete Maritim ist sicher der Star unter den Ingolstädter Hotels und sowohl für den Geschäftsmann als auch den Privatgast eine gute, gediegene Adresse. Das Interieur ist modern und durchaus hochwertig, einen ersten Eindruck erhält man im Foyer, dessen hohe, bodentiefe Fenster eine geglückte Verbindung zur Außenwelt darstellen. Drei Aufzüge führen von hier auf die mit schallschluckenden Teppichen ausgelegten Wohnflure, leider haben die Lifte - wie so manch anderes technische Equipment im Haus - hin und wieder ihre Macken und ließen sich auch trotz guten Zuredens nicht auf-oder abwärts bewegen. Unter dem Hotel befindet sich eine riesige Tiefgarage mit geräumigen Stellflächen (Naviadresse Schloßlände 25), geärgert hat mich allerdings, daß ich am Automaten 13 € für meinen Parkplatz bezahlte (Tagespreis) und sich die Schranke bei der Ausfahrt dann ohne Einstecken des Tickets von selbst geöffnet hat. Derlei Fälle sind der Rezeption vermutlich schon zu Ohren gekommen, schön wäre es gewesen, hätte man den abreisenden Gast von diesem wohl gelegentlich vorkommenden Fakt vorsichtshalber in Kenntnis gesetzt.
Das Hotel besitzt auf sechs Etagen ca. 220 ZImmer und Suiten, ich bewohnte im 4. Stock ein sehr ruhiges Zimmer mit Blick auf ein Bürogebäude. Auch die niedrigste Zimmerkategorie ist mit 27 qm großzügig gestaltet und bietet einen ausreichenden Wohnkomfort. Unter anderem zählten zur Ausstattung ein sauberer Veloursteppich, ein breites Doppelbett mit 2 Matratzen, 2 Zudecken und hölzerner (!) Rückwand, Sitzecke mit Tischchen und Polstersessel, Schreibtisch mit riesigem Flatscreen, Aircon, zwei zu öffnende Fenster, geräumige Garderobe mit Elsafe und kleinem (unbefülltem) Kühlschrank sowie eine Glasvitrine mit ein paar Gläsern, jedoch unverständlicherweise ohne Wasserkocher, Kaffee-und Teebeuteln. Ebenso erwarte ich bei einem Hotel dieses Formats einen Bademantel und Badeschuhe. Nicht ganz schlüssig erschien mir die Lichtsteuerung, wäre man bei den guten, alten Kipp-oder Druckschaltern geblieben, wäre es sicher vernünftiger gewesen, so mußte man ewig an der Funktion dieses und jenes Schalters herumdoktern, bis man - vielleicht - zu einer zufrieden stellenden Lösung gekommen war. Recht gewöhnungsbedürfitg auch die Dusche, deren Funktionen per Sensoren ausgelöst werden mußten, leider ließ sich der Wasserdruck nicht regulieren, sodaß man, auch wenn man es nicht wollte, viel zu viel Wasser verbrauchte. Zudem mußte der Abflußstöpsel händisch herausgezogen werden, ansonsten sammelte sich das Wasser in der Wanne und floß gar nicht ab.
Im 1. Stock unterhält das Maritim das Hauptrestaurant, ein Café (Barista) mit Kaffee- und Kuchenauswahl sowie die sehr schöne und gediegene Piano Bar, letztere ist bis 1 Uhr früh geöffnet und ein toller Platz für den Absacker oder eine fröhliche Runde. Ich nützte unter anderem das Frühstücksbuffet (ab 6.30 Uhr, € 22/Person), dieses bot eine wirklich reichliche Auswahl an Warmem und Kalten und ließ sicherlich niemanden unzufrieden oder gar hungrig aufstehen. Zwei Eierköche standen ebenfalls zur Verfügung, die Kaffees holt man sich an zwei Automaten. An Sonntagen geht es bereits ab ca. 8 Uhr recht trubelig zu, offenbar nimmt das Hotel am Wochenende auch Busreisende auf, von denen ein Teil ein First Class Hotel ansonsten nur von außen kennen dürfte.
Der Großteil der Mitarbeiter arbeitete freundlich und zuvorkommend, dies gilt vor allem für die Empfangsmitarbeiter und die Damen beim Frühstücksservice. Viel Luft nach oben gibt es noch bei den (meist ausländischen und augenscheinlich überwiegend aus dem Nahen Osten stammenden) Zimmerreinigern, die außer einem gelegentlich genuschelten "Hallo" nicht viel herausbrachten und von ihrem Arbeitgeber - vermutlich einer Fremdfirma - gerne einmal nachhaltig geschult werden dürften. Ein freundliches "Grüß Gott" oder "Guten Tag" sollte in einem First Class-Haus doch möglich sein. An Serviceleistungen werden u.a. freies WLAN und ein Reinigungs-und Wäscheservice vorgehalten. Gut eingeführt ist das Hotel mittlerweile für das Abhalten von kleinen und großen Konferenzen/Treffen sowie Festivitäten aller Art.
Etwa 4 km vom Hauptbahnhof entfernt (Taxi 20 €) liegt das Hotel am Rande der Altstadt, somit kann im Grunde alles Wichtige per pedes erreicht werden. Schloß und Theater sind etwa 5 Gehminuten entfernt, ein paar Schritte weiter sind es zur Fußgängerzone oder zur Donau. Zum Ingolstadt Viallage, einer riesigen Shopping-Meile, fährt man gute 6km.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Im Untergeschoß befindet sich ein hübsch gemachter Wellness-und Spabereich, Mittelpunkt ist neben Sauna und einem Fitnesscenter ein ca. 10x5m großer Pool, der äußerst angenehm temperiertes Wasser (ca. 28 Grad) vorhielt und das Schwimmen im Gegensatz zu manch anderen Maritim Hotels (Fulda!) durchaus vergnüglich gestaltete. Ein paar wenige Liegen stehen am Beckenrand, Badetücher liegen am Eingang bereit. Ein deutlicher Kritikpunkt ist die Einstiegstreppe in das Becken, die Stufen auf Wasserseite sind so steil, daß sie für ältere Persionen nicht nur eine ziemliche Herausforderung, sondern durchaus eine Gefahr darstellen. Die Hotelleitung möchte sich bitte ernsthaft Gedanken machen, die Treppe baldmöglichst gegen einen bequemeren Einstieg auszutauschen, wenn schon die eigentlich optimale Variante, nämlich sanft ins Wasser abfallende Stufen, baulich nicht möglich sind.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2024 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 548 |