Mira Meridia Beach Hotel

Das Hotel sieht auf Bildern nicht sehr ansprechend aus - auf der Postkarte ein großer Klotz in Form eines U. Wohnt man aber wie ich im 4. Stock ganz am Ende eines Flügels und blickt vom geräumigen Balkon über den großen Pool, den Garten und den anschließenden Strand jeden Morgen beim Aufstehen auf das herrliche Meer und eine malerische kleine Insel vor der Küste, dann ist das einfach schön. Das Hotel ist etwas in die Jahre gekommen, aber gemütlich - bis auf den Speisesaal (dazu später). Es soll bis zu 1500 Gäste fassen, wir waren ca. 1000 bis 1200 - was man aber nicht durch Gedränge bemerkte (außer beim Essen). Hatte All Inclusive. Gesprochen wurde fast nur Russisch - Deutsche mußte man regelrecht suchen. Wer jetzt Horror-Storys über ewig betrunkene und randalierende Russen erwartet, wird hier NICHT BEDIENT. Ich habe in Alanya (Konakli) vor zwei Jahren in der Osterzeit viel schlimmere Niederländer und Engländer erlebt, die sich so aufführten, daß ich mich schämte, auch aus Europa zu sein. Deutsche fehlen in der Aufzählung, weil sie damals wohl kaum da waren - auch die können besoffen sehr laut und peinlich werden... Leider findet man zu den Russen kaum Kontakt - nur wenige sprechen Englisch. Deshalb strahlen Sie große Reserviertheit (um nicht zu sagen Kälte bzw. Arroganz) aus. Aber da sind ja noch die LIEBENSWERTEN türkischen Gastgeber, für die ich an die Küste gekommen bin - die machen mit ihrer HERZLICHKEIT alles wett... Empfehle Ausflug nach MANAVGAT (Wasserfall UND Stauseen. Auf dem hinter der gigantischen Staumauer fahren im Sommer kleine Boote). Im Ort Manavgat läßt sich im überdachten Basar (NICHT der viel gepriesene "Bauernmarkt" mit fliegenden Händlern!) gut einkaufen. Am Eingang kleines Lokal "Döner macht schöner". Ebenso sehenswert: SAPADERE - ein romantisches kleines Tal, am Ende nach 12 km ein Mini-Ort mit einer Moschee (zu besichtigen) und einer uralten Wassermühle an der Brücke überm Bach, wo es leckere Forellen und auf Anfrage Joghurt MIT Knofi gibt. Wir haben beides im Februar genossen! Noch ein paar Kilometer weiter ein beeindruckender Canyon, dessen eiskaltes Wasser im Sommer eine tolle Erfrischung bietet. (Bilder davon sind unter SAPADERE im Internet, Begehung gegen Gebühr) Shopping-Fans gehen vom Hotel aus ca. 15-20 Minuten in Richtung "Küsten-Autobahn", dann durch eine Unterführung und stehen vor dem "ALARA-BASAR" mit unzähligen Geschäften, die alles anbieten, was man gerne für sich und die Lieben mit nach Hause nehmen möchte. Dort findet man auch Apotheken und Bank-Automaten. Fahrten z. B. nach ALANYA oder SIDE (jeweils ca. 30 km entfernt) mit dem kleinen "Dolmusch"-Bus machen - hält oben an der Autobahn. (Für Side durch die Unterführung gehen). Im Dolmusch am besten in Lira bezahlen. Mit Euro wird es immer recht teuer. Die rechnen Pi mal Daumen um, nicht nach Tageskurs...

Das Zimmer war sehr geräumig, mein Ausblick aufs Meer ganz toll. Hatte DZ als EZ, Bett von ca. 1,40 m Breite für mich. Zusätzlich war noch eine Couch (3 sitzig) im Zimmer. Der Balkon auch sehr großzügig. Wohnte in den zwei Wochen wirklich schön: Danke, Cengiz! Die Klima-Anlage war KLASSE: Nachdem man mich (trotz täglicher Beschwerde) vor einem Jahr in der Ägäis im "Surfer-Paradies" Alacati im "Süzer Sun Dreams" (heute: Alkoclar) 14 Tage OHNE KLIMA-ANLAGE hängen ließ und ich bei 28 Grad im Zimmer schlafen mußte (Fenster auf ging nicht wg. Mücken), bin ich für eine funktionierende Kühlung DOPPELT DANKBAR. Zu warme Nächte sind für mich Körperverletzung und die Erholung im Urlaub gleich Null. Bad war o.k. - in die Dusche legte ich (Angst, zu fallen) einfach ein kleines Handtuch, um nicht auszurutschen. Reinigung klappte auch nach Anlauf-Problemen. Tipp: Einfach mit Tscholpon sprechen, nicht still leiden und ärgern. Die freundliche junge Frau regelt das - für die Türkei nicht immer normal - ganz schnell! In der Minibar war immer Soda, Saft und Wasser. Safe (gegen Gebühr) nicht genutzt.

Essen war sehr vielfältig - leider wie so oft ohne Knoblauch, der bei manchen türkischen Gerichten einfach sein muß. Sie verwenden ihn aus Rücksicht auf die Gäste nicht - SCHADE! Hätte ihn roh dazu essen können - aber das "verbrennt" mir den Magen - und gibt eine unerträgliche "Fahne". Am Büfett Salate ohne Ende, Käse, Rohkost, Fisch, Pasteten - eine Augenweide. Warmes draußen vom Grill, drinnen Fleisch, Gemüse in mehreren Varianten. Auch türkische Gerichte dabei - toll! Wer hier nichts findet, dem ist nicht zu helfen. Lecker auch: Pide - frisch aus dem Backofen. Und morgens frische warme Sesam-Kringel. Butter suchte ich vergeblich - habe mir dann Olivenöl auf mein Weißbrot gestrichen. (Bekam ich mal in den 70ern bei einem Ausflug auf Mallorca statt Butter unter dem Schinken). Zog das der portionierten Margarine vor, die dort als "Butter" gilt. Man muß in einem andern Land auch improvisieren - oder am besten zu Hause bleiben, wo es alles gibt... Vom üppigen Büfett mit den verlockendsten Süßigkeiten muß ich Türkei-Fans nichts erzählen, oder? KRITIKPUNKT: Der Speisesaal hat den Charme einer riesigen Bahnhofs- gaststätte. Am ersten Abend ging ich recht früh, und mein Tisch wurde dann von mehreren Russen belagert, deren Tischmanieren z. T. sehr zu wünschen übrig ließen. Sie packten sich auch immer das Doppelte, das sie verzehrten, auf die Teller. Das MUSS doch die Preise treiben, wenn Essen für 2000 Leute angeboten werden muß, aber die Hälfte in den Müll wandert. OB DIE DAS NIE BEGREIFEN? Eine solche Verschwendung von Essen habe ich in 30 Jahren Türkei noch nie gesehen - und sie STÖRT MICH EINFACH! Wie Leute, die nicht wissen, wie man Messer und Gabel benutzt. Und Babys am Tisch, die zu kotzen anfangen, weil sie zuerst mit Kuchen (!) und dann mit Fleisch und Gemüse vollgestopft wurden. Tipp: Erst eine Stunde nach Öffnung des Restaurants gehen, dann sind die Massen abgefüttert... Und es sind Landsleute der oben erwähnten da, die sogar ein Dessert-Besteck kennen und benutzen. Das türkische Personal auch hier sehr freundlich - immer mal ein nettes Wort, wenn Zeit ist. Was sicher auch daran liegt, daß ich etwas Türkisch spreche. Da ist man auch als älteres Semester ohne 38er-Popo und lange blonde Haare VIP...

Alle immer super freundlich. Dem netten Cengiz von der Rezeption verdankte ich mein schönes Zimmer mit dem traumhaften Ausblick, in dem ich mich ausnahmsweise mal sofort zu Hause fühlte. Tscholpon, die freundliche Gäste-Betreuerin, sorgte sofort für Abhilfe, als bei mir in den ersten Tagen die Zimmer-Frau nur das Nötigste tat. Danach war auch das Waschbecken geputzt und der Spiegel im Bad fleckenfrei. Zwei echt nette Kumpels an der Lobby-Bar: Adnan und Sezgin, die dort von 10 bis 24 Uhr arbeiteten und nie ihr Lächeln verloren. Auch wenn manche Gäste kein Bitte, kein Danke und kein Lächeln kennen. Von Trinkgeld ganz zu schweigen. Leute wie Cengiz, Tscholpon, Adnan und Sezgin geben einem solchen Riesen-Laden HERZ und sorgen trotz der vielen Leute für eine familiäre Atmosphäre. Nicht zu vergessen der freundliche Metin aus dem "Ganita-Cafe", mit dem ich dort oft ganz alleine war. Bis der eine oder andere Laptop-Besitzer vorbeikam und sich mit seinem Gerät beschäftigte. Oder Leute, die "in Ruhe" (siehe oben) Karten spielen wollten...

Nachdem ich im Februar im gleichen Ort im "Q Premium Resort" nachts wegen der nahen "Küstenautobahn" kein Fenster öffnen konnte, genoß ich hier die Stille nach Mitternacht. Und auch tagsüber um die Mittagszeit, wenn mal die nervige Pool-Beschallung aussetzte, die sich mit dem Gebrüll der Animateure vermischte. Leider drang der Krach auch stets in das nette, sehr gemütliche "Ganita-Cafe", in dem sich kaum jemand aufhielt. Ein toller Platz zum Lesen oder einfach "Chillen", wenn man den Lärm draußen überhörte oder durch Schließen der nächsten Terrassen-Tür zu 50 Prozent "aussperrte". Mit etwas Glück war auch die Musik-Berieselung aus der Decke nicht an - sonst mischten sich Sting, Bonnie Tyler oder Lionel Richie (immerhin Musik mit NIVEAU) mit dem Lärm draußen - echtes Kirmes-Feeling, das sensiblen Gemütern auf Dauer auf die Nerven gehen kann. Da hilft nur: Ab ins Zimmer, Balkon-Tür zu, Klima-Anlage an. Aaaaah - endlich Ruhe! Aber bin ich gekommen, um mich in mein Zimmer zu verkriechen? Doch immerhin wurde ich nicht vom Pool-DJ dauernd mit DJ Ötzi, Andrea Berg oder anderen deutschen Volks-Lieblingen gequält. Das war abends im Q Premium der Horror. Hier hörte man (wie schön!) sogar auch mal türkische Musik. Bravo, Leute, MEHR DAVON!!! Es gibt (neben Tarkan) so tollen türkischen Pop!!!

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Pool sehr schön, aber Dauer-Beschallung nervt. Siehe oben unter "Lage und Umgebung". Sonst nichts genutzt. Einkaufen: Siehe Tipps. Den Strand nur vom Hotel-Garten aus gesehen. Machte einen sehr guten Eindruck. Es soll aber für Kinder und nicht so bewegliche (ältere) Leute nicht ganz einfach sein, ins Wasser zu gehen. Sagten Deutsche, die drin waren...