Motel One Hamburg-Alster

Das Hotel ist ein 19-stöckiger funktionaler Bau am Lohmühlenpark. Innen herrscht das klassische Motel-One-Flair. Es eignet sich vornehmlich für kurze Städtetrips oder - wie in meinem Falle - für Geschäftsreisen. Die Zimmer sind entsprechend der Firmenphilosophie alle recht klein und haben als vordersten Zweck tatsächlich als Schlafstätte zu dienen. Dafür eignen sie sich bestens. Das Frühstück wird in der Lounge serviert, die tagsüber als Lobby und Gruppenarbeitsplatz dienen kann. Positiv möchte ich den Ausblick und die Lage an der U-Bahn hervorheben, sowie die geringe Wartezeit an den Aufzügen trotz Auslastung und Höhe des Gebäudes und das freundliche Personal. Ausbaufähig ist die Besetzung der Rezeption. Hier wartet man zu lange. Außerdem sind die Zimmer bei Weitem nicht gleichwertig. Im 19. Stock ist es selbst bei geöffnetem Fenster angenehm ruhig. Im 1. Stock dagegen hört man die Straße und Menschen draußen enorm, sowie die Aufzüge und das Personal, was wohl Sozial- oder Arbeits-/Lagerräume hier betreibt. Bei Problemen wird diesen freundlich begegnet, nicht jedoch adäquat in Hinblick auf Lösungsansätze. Insgesamt eignet sich das Motel One Hamburg-Alster gut für Geschäftsreisen, wenn man Abstriche bei Zimmer und Service, sowie Umfang des Frühstücksbuffets gerne in Kauf nimmt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis in Hinblick auf andere Hamburger Hotels der Kategorie (ibis, Hampton, HolidayInn Express...) ist nicht überragend gut, aber mit 79 EUR nach wie vor erschwinglich.

Die Zimmer sind gemäß des Hotelmottos durchdesignt und recht klein. Es gibt die Auswahl zwischen Kings-Size und Queen-Size-Betten. Da nach zwei Nächten der Strom in meinem Zimmer ausfiel, wurde ich aus dem 19. Stock (King-Size) in den 1. Stock (Queen-Size) verlegt. Insofern habe ich also Erfahrung mit beiden Kategorien. Im 19. Stock hat man einen herrlichen Ausblick auf Hamburg und es gibt kaum jemanden, der von außen in die Zimmer schauen kann. Das war im 1. Stock entsprechend anders. Dort ist direkt die Straße und ein Bürogebäude, was Schlafen bei offenem Vorhang und/oder Fenster nicht möglich macht. Es war also erheblich lauter! Die kleine Nasszelle hat alles, was sie braucht. Einzig unpraktisch ist das Waschbecken. Ich konnte keine Möglichkeit finden, einen Stopfen in den Ablauf zu stecken, um sich anständig zu rasieren. Wie Steve Jobs mal sagte: "Design is how it works [...]". Ein bisschen mehr Pragmatismus hätte schon gut getan, auch in Hinblick auf die Handtuchhalter in der Dusche. Sonst sind die Zimmer aber alle ordentlich. Vereinzelt sieht man Abnutzungsspuren, insbesondere an den weißen Wänden und dem Lederimitat am Kopfenden der Betten. Allerdings alles in einem hinzunehmendem Maße.

Das Hotel sieht keinerlei ernstzunehmende Verpflegung außer des Frühstücks vor, was soweit in Ordnung ist. Nichts anders wird kommuniziert. Tagsüber gibt es lediglich kleinere Snacks wie Paninis oder rund um die Uhr Getränkeausschank. Das Frühstück selbst ist durchaus umfangreich. Das Buffet ist auch zweimal aufgebaut. Sehr zu begrüßen ist die gute Auswahl an Bio-Produkten. Es gibt jedoch keinerlei warmes Frühstück (Rührei, Speck, Pfannkuchen). Dafür ist dann der Preis im Vergleich zu anderen Budget-Hotels und Hotels der gleichen Preisklasse etwas überzogen. Insgesamt kann man aber auch bei dem Buffet fündig und satt werden.

Wie oben schon berichtet, fiel nach der Hälfte des Aufenthaltes der Strom in meinem Zimmer aus. Die Beschwerde an der Rezeption wurde freundlich und fachmännisch aufgenommen. Der Mitarbeiter checkte die Sicherungen und das Zimmer und gab mir daraufhin das Zimmer im 1. Stock und ein Freigetränk. Ich denke, dass er im Rahmen seiner Möglichkeiten gehandelt hat, auch wenn es natürlich gewissermaßen ein Downgrading war. Eine monetäre Kompensation fand nicht statt. Abzug gibt es für die zu langen Wartezeiten an der Rezeption - nicht nur bei Check-In und -Out. Prinzipiell gibt es offensichtlich mehrere Arbeitsplätze dort. Es waren jedoch nie mehr als zwei Mitarbeiter*innen anwesend. Das Personal war durchweg freundlich und hilfsbereit. Entsprechend meiner Arbeitszeiten war ich immer recht früh beim Frühstücken. Entsprechend war alles immer verfügbar. Das Reinigungspersonal hat die Zimmer immer gut gesäubert. Die Erbringung von zusätzlichen Services ist allerdings nicht vorgesehen. Es gibt Firlefanz wie einen iPad-Verleih. Wer seine Sachen waschen oder sich ein Taxi rufen lassen will, wird hier nicht glücklich. Bei dem Geschäftskonzept wird eben auch am Serviceumfang gespart.

Die Lage des Hotels in Hinblick auf die Anbindung mit dem ÖPNV ist sehr gut. Direkt am Eingang liegt die Haltestelle "Lohmühlenstraße", die von der U1 bedient wird. Hiervon erreicht man den Hbf in 4' und den Jungfernstieg in ca. 6'. Die Haltestelle "Berliner Tor" ist ebenfalls sehr in der Nähe (max. 400m). Den Jungfernstieg erreicht man alternativ auch in etwa 25' zu Fuß. Da ich nicht mit dem Auto angereist bin, kann ich zu der Tiefgarage nur soviel sagen: Es gibt sie. Das Hotel mit dem Zusatz "-Alster" zu versehen ist ein wenig euphemistisch: Ist doch die Außenalster zu Fuß mehr als 10 Minuten entfernt. In näherer Umgebung befindet sich der Kiez von St. Georg mit seiner Ausgehmeile der "Langen Reihe". Hier kann man gut und günstig aus einer Vielzahl an unterschiedlichen Bars und Restaurants auswählen. Insgesamt ist die Lage in Ordnung, auch wenn es zu Fuß die zentralen Sehenswürdigkeiten nicht unmittelbar zu erreichen gibt. Die gute U-Bahn-Anbindung kompensiert einiges.

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