Motel Punta Blanca

Wenn wir nochmal nach Kuba reisen würden, dann auf gar keinen Fall in dieses Hotel - entweder man übernachtet in den weit verbreiteten Casa Particulares (laut Aussage einiger anderer Reisender sehr empfehlenswert und günstig) oder man investiert etwas mehr Geld und bucht ein besseres Hotel.

Einchecken mussten auch wir an der Rezeption des Clubs Karey, ein eigenständiges Hotel Punta Blanca gibt es nicht mehr. Beide Zimmer, in denen wir während unseres Aufenthalts untergebracht waren, kann man als 'sehr bescheiden' beschreiben. Das erste lag mit der Tür zum Flur raus und roch sehr muffig/gammelig - da die Fenster sich nicht öffnen ließen, konnte man allerdings auch nicht lüften und war gezwungen, den Geruch zu ertragen. Neben kleineren Mängeln (Wasserhahn hing ziemlich daneben, Flecken auf dem Bettlaken, kaputte Nachttischlampe..) konnte man die Fenster nach draußen hin aber leider auch nicht komplett schließen, weshalb immer ein Spalt von etwa 5 cm blieb, durch den bereits am ersten Tag Insekten und Eidechsen ins Zimmer gelangten. Da wir unsere Unterkunft nicht dauerhaft mit den ganzen Tieren teilen wollten, wechselten wir nach der ersten Nacht das Zimmer. Zimmer Nr. 2 war leider nicht viel besser: Schimmel im Badezimmer, nach jeder Dusche eine Überschwemmung im Bad, Ameisen am Badfenster, erneut ein sehr lockerer Wasserhahn, kaputte Nachttischlampe, Pfützen im Zimmer nach einer regnerischen Nacht, ... - als besonders ekelhaft empfand ich einen mit Insekteneiern übersähten Hocker, der kurzerhand ausquartiert wurde. Die Fenster ließen sich auch hier nicht öffnen oder schließen (ein kleinerer Spalt von 'nur' ein paar Millimetern), aber immerhin konnte man zwischenzeitlich durch die Tür nach draußen lüften. Da wir nicht das Gefühl hatten, dass wir durch einen weiteren Zimmerwechsel einen akzeptableren Schlafraum bekommen würden, verzichteten wir darauf und arrangierten uns notgedrungen mit Zimmer Nr. 2. Uns war zwar durchaus bewusst, dass auf Kuba ein anderer Standard herrschen würde, aber ein paar grundsätzliche Dinge sollten dennoch gegeben sein. Das einzig positive waren die großen und recht bequemen Betten sowie die gut funktionierende Klimaanlage - ansonsten absolut schlecht.

Das Essen war insgesamt sehr enttäuschend: man hat zwar (notgedrungen) immer irgendwas gefunden, aber die Auswahl war wirklich sehr beschränkt. Zum Frühstück gab es Brot/Toast/weiche Brötchen, ein wenig Käse & Wurst (die mir persönlich nicht schmeckte), undefinierbare Wurststückchen, kleine Pfannkuchen, Ei, ein paar Früchte sowie trockenen Rührkuchen - außerdem frisch gebratenes Omelett, welches ganz gut war. Beim Mittag- und Abendessen gab es im Grunde immer dasselbe: eine undefinierbare Suppe, Reis (natur und gewürzt), Nudeln, Kartoffeln sowie manchmal eine andere Knollensorte, zwei Fleisch-Schmorgerichte (die geschmacklich meist ganz okay waren), Tomaten- und eine weiße Soße, ein bis zwei 'Salate' als Resteverwertung (meist Nudelsalat, manchmal was mit Ei oder Kartoffeln), rote Beete und vertrocknete/s Gurken, Möhren oder Kraut, ein paar Früchte, buntes Sahntetorten-Gematsch sowie mit etwas Glück auch mal eine Eissorte. Aufgrund der sehr zweifelhaften Hygiene am Buffet/im Restaurant (dreckige Teller/Gläser/Tische, Essen wird von den Köchen teilweise mit den Händen aus den größeren Bottichen nachgefüllt, einige Speisen wirkten nicht, als ob sie mal gekühlt worden wären usw.) sollte man auf einige Dinge aber vielleicht besser verzichten. Durch die mangelnde Beschilderung wusste man außerdem eigentlich nie wirklich, was man da auf seinen Teller lädt. Insgesamt schien sich das Angebot leider nicht an der lokalen Küche, sondern vielmehr am russischen Geschmack (entsprechend der vorherrschenden Gästenationalität) zu orientieren. Besonders schade fanden wir es, dass es quasi nie Gemüse und wirklich kein einziges mal irgendwas an Fisch oder Meeresfrüchten gab - und das, wo man auf Kuba vom Meer umgeben ist, sehr sehr enttäuschend! Die Snackbar am Pool (Pizza, Burger, Sandwiches) war ganz okay. Die Getränke beim Essen waren sehr beschränkt (morgens Kaffee und Saft, immer Wasser, manchmal sowas wie Cola/Fanta) - ansonsten gibt es drei Bars im Hotel: eine im (ehemaligen) Hotelgebäude vom Punta Blanca, eine an der Rezeption vom Club Karey und eine Poolbar. Die erste kann man komplett vergessen, die zweite ist okay (24h geöffnet), aber von der Auswahl her eingeschränkt, die letzte ist mit Abstand die beste. Empfehlenswert sind hier vor allem das Bier, Rum-Cola sowie eine Art Pina-Colada-Slush-Eis (wahlweise mit oder ohne Alkohol).

Auf Kuba läuft alles etwas langsamer, das gilt auch für den Service - ansonsten war das Personal aber wirklich sehr freundlich, mit etwas Englisch kamen wir gut zurecht.

Die einzelnen kleinen Häuser des Hotels liegen eigentlich alle direkt am Strand - wie weit man zum Essen/Pool laufen muss, kommt ganz darauf an, welches Zimmer man erwischt (bei uns waren es ca. 10-12 Minuten zu Fuß). Ins Zentrum von Varadero waren es von uns aus ca. 25-30 Gehminuten, Taxis dorthin sind allerdings auch nicht sehr teuer.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Den kleinen Fitnessraum sowie den Tennisplatz (inkl. Basketballkorb) haben wir nicht genutzt, den Pool (eine trübe Brühe) ebenfalls nicht. Außerdem gab es gelegentlich 'Animationsprogramm', von dem wir allerdings auch nicht viel mitbekommen haben. Am Pool sowie am Strand, der zwar schön war, aber etwas sauberer hätte sein können, standen kostenfrei ausreichend Liegen und Schirme zur Verfügung. WLAN gibt es entgegen der Hotelbeschreibung von TUI keines. Wenn man von Varadero einen Ausflug nach Havanna plant, empfiehlt sich die frühzeitige Online-Buchung eines Platzes im Viazul-Bus im Voraus.