- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Mount Etjo Safari Lodge ist eine etwas größere Anlage, die auch Reisegruppen beherbergt. Die Anlage ist schon etwas älter, macht jedoch einen sehr gepflegten Eindruck. Sehr große und grüne Rasenfläche, die stundenlang gewässert wird. Direkt an der Anlage befindet sich ein großes Wasserloch, das von 2 Flusspferden bewohnt wird sowie viele verschiedene Antilopen und Paviane anzieht. Auch hunderte von Gänsen leben hier, die tagsüber auch am Wasserloch bleiben, nachts jedoch die komplette Anlage bevölkern, laut schnattern und ihre Geschäfte verrichten (wahrscheinlich deshalb morgens das stundenlange Wässern des Rasens). Die Lodge ist im maurischen Stil gehalten, was Gechmacksache ist. Im Zimmerpreis inbegriffen ist Frühstück und Abendessen sowie nachmittags Kaffee und Kuchen. Die Gäste gehörten zumeist Reisegruppen an. Diese Unterkunft ist für Leute, die schon das ganze Land selbständig bereist haben, nicht geeignet. Man ist hier eindeutig mehr auf Reisegruppen ausgerichtet. Die Anlage ist wirklich gepflegt, aber was bringt das, wenn Charme und Atmosphäre fehlen? Auf der Lodge gibt es Bewertungsbögen, auf denen wir unserer Kritik Ausdruck verliehen (vielleicht dafür, dass sich etwas verbessert) - als Dank für die Zeit, die wir uns mit dem Ausfüllen der Bögen nahmen, wurde unser zweimaliger Abschiedsgruß von der Managerin nicht mehr erwidert und wir damit erfolgreich ignoriert - so sieht kein professioneller Umgang mit Gästen aus.
Sehr großes Zimmer mit sehr großem Bad, allerdings war der (unbewegliche) Duschkopf in etwa 1,60 m Höhe angebracht, weshalb man nur gebückt duschen konnte. Das Zimmer (4) verfügte über ein großes Fenster, von dem aus man in einen Säulengang schaute und über zwei in über 2 m angebrachte Lichtluken, da offensichtlich das durch den Säulengang einfallende Licht nicht für das Zimmer ausreichte. Man konnte also nicht hinausschauen, aber es war auch nicht dunkel. Die Einrichtung war schon älter, aber gepflegt und zweckmäßig. Das WC ist separat. Keine Terrasse und keine Klimaanlage vorhanden, dafür Safe und Minibar. Das Zimmer war sauber, aber eine etwas weniger rabiate Putzfrau (s.o.) wäre uns lieber gewesen.
Das Frühstück am ersten Morgen war eine Enttäuschung: Kein frisches Obst, Wurst mit angetrocknetem Rand, gute Käseauswahl, Obstsalat aus der Dose. Auf Wunsch werden Eier zubereitet. Am zweiten Morgen gab es dann zwar frisches Obst in Form von Äpfeln und Birnen, allerdings nur eine Käseauswahl und weder Wurst, noch Schinken noch Salami. Vegetarisches Frühstück war also angesagt, wenn man nicht den vertrockneten lauwarmen Speck essen wollte. Das Abendessen wurde in Buffetform gereicht, d.h. Vor- und Nachspeise wurden am Platz serviert, den Hauptgang musste man sich am Buffet zusammenstellen. Hierfür werden vorgeheizte Teflonplatten zur Verfügung gestellt, d.h. man isst den Hauptgang nicht von einem normalen Teller. Es gab schmackhaftes Fleisch vom Grill (Springbock, Oryx, Kudu), dazu Maisbrei, Gemüse und Salat. Vielleicht empfinden andere das anders, wir fanden das Buffet ziemlich lieblos. Aus der Hotelbar wurden wir mit zwei anderen Gästen vom gelangweilten Barkeeper um 23 Uhr rausgeschmissen.
Der Empfang durch die Managerin war stark unterkühlt. Es wurde ein Begrüßungsdrink gereicht, bevor man dann daran nippen konnte, musste der Voucher ausgepackt werden. Dann wurde das Ausflugsprogramm (Morgen-/Nachmittagssafari und abends Löwenfütterung) vorgestellt. SOFORT mussten wir entscheiden, woran wir teilnehmen möchten. Mein Einwand, doch nochmal ganz kurz darüber nachdenken zu wollen wurde mit einem "überlegen, überlegen, immer wollen die Gäste überlegen" und verdrehten Augen quittiert - na dann herzlich willkommen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir seit etwa für 5 Minuten angekommen. Wir entschieden uns dann doch wie von der Managerin gewünscht schnell für die Löwenfütterung am Ankunftstag (Start 21.15 Uhr) und die Nachmittagssafari am darauffolgenden Tag. Die Kosten waren sehr gering (5 EUR p.P. Löwenfütterung, Dauer 1 Std und 10 EUR p.P. für die Nachmittagssafari). Dafür fährt man dann auch mit einem Laster, der Platz für gut 20 Personen bietet und nicht wie auf anderen Lodges üblich mit einem Land Rover, auf dem man maximal zu sechst unterwegs ist. Auch das Personal ist hier keineswegs so freundlich, wie man es von anderen Lodges gewohnt ist (dies war die 12. Lodge auf unserer Namibiareise): Das Personal grüßt nicht oder nur, wenn es Lust dazu hat, Small Talk oder ein Lächeln auf den Lippen Fehlanzeige. Zimmerreinigung war ok, allerdings hätten wir uns gewünscht, dass wir nicht gesehen hätten, wie die Putzfrau unseren am Abend zuvor liebgewonnenen Zimmergecko mittels Schwanzabschlagen um die Ecke bringt. Wären wir nur 5 Minuten später vom Frühstück gekommen, wäre uns der Anblick des auf dem Rücken liegenden Geckos und des danebenliegenden sich noch bewegenden Schwanzes erspart geblieben. In der zweiten Nacht konnte ich nur mir Ohrstöpseln schlafen, da der durch die Gänse verursachte Lärm unerträglich war. Ich informierte hierüber am nächsten Morgen die Managerin, der dieses Problem bekannt war (bevor ich sagen konnte, warum ich schlecht geschlafen hatte, sagte sie bereits "jaja, die Gänse") - Entschuldigung? Fehlanzeige, stattdessen drehte sie sich weg und unterhielt sich mit anderen Gästen weiter.
Die Umgebung ist sehr schön. Man hat einen fantastischen Blick auf den Mount Etjo. Die Lodge ist über eine gut zu befahrende Sandpiste zu erreichen. Sie bietet morgens und nachmittags eine Safari auf dem Gelände des eigenen Naturreservates an, welches verschiedene Antilopenarten, aber auch Nashörner beherbergt.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Schöner Pool, der allerdings etwas besser gereinigt werden sollte. Die Liegenauflagen haben ihre besten Jahre schon lange hinter sich.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 3 Wochen im Oktober 2009 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | André |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 96 |