- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Der allererste Eindruck war sehr positiv. Nach einer anstrengenden Reise, wurden uns direkt vor dem Hotel die Koffer abgenommen und in die Lobby gebracht. An der Rezeption wurden wir freundlich empfangen. Dann allerdings ging der erste Ärger los. Während des eincheckens wies ich den Mitarbeiter der Rezeption auf eine Jubiläumsaktion des Reiseveranstalters hin, die ein besseres Zimmer in Aussicht stellte. Davon wollte an der Rezeption allerdings niemand etwas wissen. Es wurde mit verschiedensten Begründungen erklärt wieso das Angebot für mich nicht gültig wäre. Nach mehrfacher Nachfrage sagte man mir, ich solle mich bei der Reiseleitung beschweren, wenn ich nicht zufrieden wäre. Als Alleinreisender hatte ich ein Doppelzimmer zur Alleinnutzung gebucht und bekam ein Zimmer neben dem Haupteingang, direkt neben dem Personalaufzug. Ein dunkles Zimmer, das alles versprach aber keinen entspannten Urlaub. Dass ich in diesem Zimmer keinen Meerblick erwarten konnte, war schnell klar, doch als Ausblick bekam ich die zentrale Lüftungsanlage des Hotels geboten, die neben ohrenbetäubendem Lärm auch kontinuierlich heiße Luft in Richtung Zimmer blies. Erholung Fehlanzeige. Nach einer ersten, schlaflosen Nacht und einem anschließenden klärenden Gespräch mit der Reiseleitung bekam ich am nächsten Tag ein neues „Superior Zimmer“ auf der anderen Seite des Erdgeschosses. Es war deutlich moderner, heller und weniger unangenehm, von Standard jedoch weit entfernt. Grundsätzlich war das Hotel sauber und gepflegt, machte auf den ersten Eindruck auch einen passablen Eindruck, konnte diesen bei genauerem hinsehen aber nicht bestätigen. Treppengeländer waren locker, Sitzgelegenheiten wackelig und modrig, die Einrichtung eher in die Tage gekommen. Das was vorhanden war, wurde so gut wie möglich und auch täglich gereinigt, aber irgendwann merkt man der teuersten Einrichtung den Verlauf der Zeit an. Der negative Eindruck verstärkte sich in den kommenden Tagen dadurch, dass Stammgäste in diesem Hotel scheinbar den Ton angeben und einen Sonderstatus genießen. So würden sich zumindest auch die vielen positiven Bewertungen erklären. Außerdem merkte man, dass diejenigen, welche viel Trinkgeld geben, auf Händen getragen werden, während Gäste die genauso häufig aber weniger Trinkgeld gaben, über den Abend eher zweitrangig behandelt wurden. So standen bei manchen Gästen Blumen auf dem Tisch und diese werden ohne Aufforderung bedient, während andere auf einen Tisch warten und sich selbst versorgen mussten. Auch bei den allabendlichen Zusammenkünften an der Poolbar herrschte spürbar eine Zweiklassengesellschaft. So wurden die besten Tische im Vorfeld vom Personal reserviert und man hatte auf diese keine Chance. Das Personal war nur nach Zahlung eines ordentlichen Trinkgeldes sehr aufmerksam und ansonsten aufdringlich freundlich mit wiederholenden Phrasen, ob man denn zufrieden sein. Es konnte aber auch passieren, dass man gar nicht erst beachtet wurde und erst nach mehrfacher Nachfrage überhaupt die Chance hatte wahrgenommen zu werden. Das Klientel im Hotel hat einen Altersdurchschnitt von 50-70 Jahren, was man leider in jeglicher Hinsicht merkt. Das komplette Abendprogramm ist für ein älteres Semester ausgelegt. Wer Abwechslung und ggf. eine spannende Unterhaltung sucht, wird enttäuscht sein. In der ersten Woche gab es keine Animation. Am Abend gab es lediglich eine, immer gleiche 30-Lieder lange Spotify-Playlist mit deutschem Schlager vom „Animateuer“, der jedoch überhaupt kein Gespür dafür hatte, Leute zu animieren. Dass das Hotel grundsätzlich eher keine Animation anbietet, war mir im Vorfeld schon bekannt. Zumindest schrieben es einige der Gäste in den Bewertungen verschiedener Reiseportale. Doch dies war im Vergleich zu vielen anderen Hotels im Umkreis schon wirklich schlecht. In der zweiten Woche änderte es sich allerdings, was daran liegen mag, dass mehr Gäste im Hotel waren. So war der Abend meist geteilt in „Show“ und „Tanz“ (natürlich mit der uns bekannten, immergleichen Playlist). Nach dem 25. Mal Helene Fischers „Atemlos“, hatte aber selbst die ältere Generation keine Lust mehr zu tanzen. So ist man abends aus lauter Verzweiflung aufs Zimmer gegangen. So wie viele andere Gäste. Die lieblos organisierte und eher zweckmäßig stattfindende Animation der zweiten Woche bestand neben einem Folklore-Abend, einem Feuerspucker und einer Modenschau aus dem „legendären“ Bingo. Das erste Hotel in dem ich war, in dem man für die Teilnahme stolze 3€ zahlen musste. Dafür bestand das Bingoset aber auch aus einem Zettel von einem Abreisblock und einem Zahnstocher. Ja, ein Zahnstocher. Kein Kugelschreiber, oder Bleistift. Ein Zahnstocher. Das Spiel selbst war so mitreißend, dass ich die 3€ lieber in Alkohol hätte investieren sollen. Und wie immer folgte nach dem Show-Teil der Tanzabend mit....na? Natürlich: der immer gleichen Playlist. Ich möchte betonen, dass ich wirklich keinen Luxus brauche und auch nicht unnötig mäkelig bin. Und es war kein katastrophaler Urlaub, dafür waren Lage und restliche, selbstgemachte Atmosphäre erholsam und ansprechend genug. Aber empfehlen kann ich dieses Hotel mit gutem Gewissen nur dann, wenn man wirklich ohne jegliche Erwartungen anreist. Auch darf man keinen Vier-Sterne Standard erwarten. Das Hotel ist in jeglicher Hinsicht stehengeblieben und hat den Anschluss zu vielen anderen Hotels in gleicher Preislage verloren. Laut Aussage weiterer Gäste würden es die „Stammgäste“ so wollen. Wer schon anderen Pauschalurlaub gemacht hat, wird enttäuscht sein. Woher die vielen wirklich positiven Bewertungen kommen ist mir daher ein Rätsel.
Keine 4 Sterne Wert. Trotzdem ich nach einem Zimmerwechsel ein angeblich frisch renoviertes Zimmer hatte, waren im Badezimmer zahlreiche Wasserflecken an der Decke, die Wände durchzogen von Rissen und das Inventar aus besseren Zeiten. Es war in Ordnung, aber für ein sogenanntes "Superior Zimmer" eher traurig
Die Auswahl an Speisen war in Ordnung. Vor allem zum Mittag- und Abendessen gab es neben einem Buffet im Innenraum täglich auch noch ein großes Außenbuffet mit verschiedenster Auswahl vom Grill. Es war durchaus Abwechslungsreich und so gestaltet, dass für alle etwas dabei war. Das Frühstück hingegen war leider sehr einseitig, und hat während der gesamten Zeit keinerlei Abwechslung oder Überraschung geboten.
Es gibt eine handvoll wirklich ausgezeichneter Servicekräfte. Diese sind stets bemüht allen Gästen ihre Wünsche zu erfüllen und ihnen eine gute Zeit zu bescheren. Da gibt man auch gerne mal ein Trinkgeld. Leider überwog die Anzahl an Servicekräften, die ihren Job nur gegen Trinkgeld überhaupt ernst nahmen.
Die Fahrt zum Hotel war mit knapp unter einer Stunde auszuhalten. Wir hatten einen privaten Transport und konnten uns daher ersparen an jedem Hotel anhalten zu müssen. In der näheren Umgebung sind viele kleinere Geschäfte mit vernünftigen Preisen. In die jeweiligen Innenstädte bzw. zu den Basaren ist es ebenfalls nicht weit.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der "Animateur" des Hotels hat, sofern er denn zur Arbeit erschienen ist, mit Mühe und Not zu Boccia am Strand aufgerufen. Die vorhandene Dartscheibe und Tischtennisplatte wurden leider hinter der Außenbar zurückgehalten und standen nicht zur verfügung. Ansonsten konnte das Hotel mit keiner weiteren Animation oder Freizeitangeboten überzeugen.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im September 2021 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Nic |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |
Sehr geehrter Herr Nic! Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben und eine Bewertung für das Hotel abgegeben haben. Leider mussten wir feststellen, dass Sie nicht zufrieden waren. Wir werden Ihre Kritikpunkte als Anlass nehmen, um uns noch zu verbessern. Wir hoffen, dass Sie trotz allem wieder bei uns zu Gast sein werden. Mit freundlichen Grüssen Das Nerton Team