Novessentia

Um es vorweg zu sagen: Wir haben das Hotel nicht weiterempfohlen, was aber nicht am Hotel selbst liegt, sondern eher an der Lage. Leider ist eine bedingte Empfehlung bei Holiday Check nicht vorgesehen. Das Hotel selbst scheint sehr neu zu sein (wir hörten es sei 1 Jahr alt), hat laut Prospekt nur 23 Zimmer/Suiten (wirkt allerdings größer) und hat ein sachliches, schnörkelloses Ambiente. Die Benutzung der Tiefgarage ist kostenlos. Das Hotel ist nicht billig, im Vergleich zu anderen Hotels in der Nähe aber geradezu ein Schnäppchen. Insgesamt ist das Dolce Vita trotz so einiger Kleinigkeiten recht ansprechend, steht für unsere Begriffe aber am falschen Platz. Wir hatten bis auf einen Vormittag durchweg schönes Wetter und somit kein großes Problem damit. Das Preis-Leistungsverhältnis ist in Ordnung, vor allem im Vergleich zur Nachbarschaft.

Wir hatten eine Suite mit Seeblick gebucht. Das Schlafzimmer war etwas klein, der Wohnraum mit integrierter Küchenzeile sehr großzügig, ebenso der Balkon. Das Badezimmer verfügt über Waschbecken, Bidet, WC und Dusche, bei der trotz des jungen Alters schon der Schimmel am Rand erscheint. Wir wissen nicht, ob das schlecht silikonosiert ist oder daran liegt, dass das Zimmermädchen morgens gleich das Fenster zumacht, oder ob es einfach nur zu oberflächlich gereinigt wird. Jedes Zimmer kann separat klimatisiert werden, die Minibar wird täglich mit nichtalkoholischen Getränken aufgefüllt und steht erfreulicherweise kostenlos zur Verfügung. Kaffemaschine, Safe, Telefon für Nicht-Handybesitzer, 2 TVs - alles da.

Es gibt nur ein Restaurant mit Innenbereich und Terasse. Die Bar ist durch die Anordnung der Barhocker außer Kraft gesetzt. Für abends sollte man einen Tisch reservieren, sonst kann es passieren, dass man bei schönem Wetter reinsitzen muss. Mittags ist das Restaurant geschlossen (montags ganztags), ab 14:00 Uhr gibt es eine kleine Karte. Zum Essen: da wird drauf verwiesen, dass die Hauptgerichte vom Koch eines verbundenen 2 Michelin-Sterne-Restaurants kreiert und im Hotel als á la minute Gerichte serviert werden. Wir meinen, das weckt falsche Erwartungen. Die Speisen sind gut, keine Frage, auch nicht überteuert, verdienen aber keinen M.-Stern, schon gar keine zwei. Wie in Italien wohl üblich gibt es nur italienische Weine, die recht gut schmecken und im Gegensatz zur Schweiz moderat bepreist sind.

Das Personal ist überaus freundlich und vermittelt eine angenehme Gastfreundlichkeit. Verständigungsschwierigkeiten gibt es selten, mit deutsch oder englisch kommt man recht weit. Insgesamt entspricht der Service dem, was man von einem 4-Sterne-Haus erwarten darf.

Von der Lage hatten wir uns mehr versprochen. Etwas oberhalb des Sees, im Ortsteil Ronco, hat man je nach Zimmer einen mehr oder minder schönen Ausblick auf den Lago Maggiore. Vor dem Hotel verläuft eine Straße, die, obwohl Nebenstraße, erstaunlich stark befahren ist. Ebenso vor dem Hotel befindet sich die Mülltonnendeponie, welche werktags pünktlich zum Frühstück deutlich hörbar geleert wird. Nebenan ist eine kleine Bar, die gerne auch mal bis spät in die Nacht die Öffnungszeiten per lauter Musik oder Palaver der Gäste vermittelt. Das angrenzende Kloster oder die Kirche tun durch das ständige Gebimmel ihr Übriges, dass es mit der ersehnten Ruhe nicht so weit her ist. Die Einkaufsmöglichkeiten sind sehr beschränkt, ebenso die gastronomischen Alternativen im Ort. Falls man Wert auf ein Bad im See legt, gibt es bessere Möglichkeiten als in Ghiffa. Ohne Auto ist man aufgeschmissen. Allerdings kann man mit selbigem schöne Orte wie Verbania oder Arona oder das mondäne Stresa relativ schnell erreichen und die volle Pracht des Lago Maggiore genießen.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Es gibt ein Fitnessstudio, einen großen Whirlpool, ein Dampfbad und eine Sauna, die raffinierte Bänke hat, in die allerdings nicht mehr als 4 Personen passen, und eine Terasse mit Liegestühlen und Sonnenschirmen. Der Beauty-Bereich ist überschaubar, scheint wie überall immer gut gebucht zu sein und ist für unsere Begriffe (wie überall) überteuert - eine 50 - minütige Massage für 80 EUR, naja. Da tröstet auch ein einmaliger Gutschein (50 EUR/Zimmer ab einer Aufenthaltsdauer von 5 Tagen) nicht hinweg. Wenigstens gibt es kostenlose Bademäntel, in 4*-Hotels nicht unbedingt selbstverständlich. Unterhaltung gibt es keine, was kein Nachteil sein muss.