OBLU SELECT at Sangeli Island

Das Hotel ist definitiv nichts für Paare, die einen atmosphärischen und entspannten Maledivenurlaub verleben möchten. Soweit das Hotel als 5-Sterne-Haus ausgewiesen ist bzw. beworben wird, steigen zwangsläufig auch die Erwartungen und Ansprüche der Gäste. Diesen Bedürfnissen wird das Hotel definitiv nicht gerecht. Die Bestnote verdienen nach unserer Ansicht jedoch die ganz normalen Mitarbeiter wegen ihrer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, der gute Zustand unserer Beachvilla und das umfangreiche Getränkeangebot. Ansonsten hat man das Gefühl, in einem Resort gelandet zu sein, in dem Großfamilien mit schreienden Kleinkindern gerade mal zum Ausspannen vorbeischauen und das Hotel diese Gästegruppe so hofiert, als befinde man sich im Kindergarten. Urlaubsfeeling ist absolute Fehlanzeige.

Wir hatten eine Beachvilla und waren damit sehr zufrieden. Einen Punkt Abzug gibt es wegen der besonders harten Matratzen. Ansonsten entspricht alles den Katalogbeschreibungen.

Was im Restaurant "Courtyard" passiert, ist schon eine genaue Beschreibung wert. Das Restaurant besteht aus 4 Teilen. Zwei offene Räume befinden sich im Beachbereich, die anderen beiden Essensbereiche liegen dahinter. Darüber hinaus gibt es noch einen rotfarbigen gläsernen Raum, in dem auch gespeist werden kann. In allen 4 Essensbereichen sind auch Tische für 8 Personen oder mehr platziert. Nachdem der Platz zugewiesen wurde, sitzen unabhängig vom Raum und Tageszeit regelmäßig Familien mit schreienden Kleinkindern in der Nachbarschaft und schrauben die Geräuschkulisse in einen unerträglichen Bereich einer Großkantine. Urlaubsatmosphäre sucht man vergebens. Diese Geräuschkulisse findet man auch in den À-la-carte-Restaurants auf der Schwesterinsel. Hauptaufgabe des Personals im Gastronomiebereich ist es, so schnell wie möglich die Teller vom Tisch zu bekommen. Selten kommt ein Mitarbeitender an den Tisch und fragt nach, ob die Gäste noch ein weiteres Getränk bestellen möchten. Die Speisen selbst umfassen das Standardprogramm eines jeden anderen Hotels. Auf besondere Momente oder reine Themenabende mit besonderen Speisen muss verzichtet werden. Um es am Beispiel der Warmspeisen des Abendessens zu verdeutlichen: Dort stehen regelmäßig 6-7 Töpfe. Von links nach rechts finden wir in der Regel Basmatireis, Indian Fish- oder Chicken-Curry, Pork- oder Lammgericht, gedünstetes Gemüse, Chinanudeln und Gemüsereis. Daneben gibt es noch ein Gemüsegratin. Diese Speisen werden erweitert durch eine Pasta- und Pommes-Station und etwas Gegrilltes am Eingang. So wiederholt sich das Ganze täglich in leicht veränderter Variation. Eintönigkeit ist Trumpf. Da hilft es schon gar nicht, dass eine Veranstaltung "Sangeli Market" mit besonderen Speisen diese Unzulänglichkeiten ausgleichen soll. Man hat sich wohl gedacht, ich schmücke den ganzen Gastronomiebereich und serviere einmal zur Abwechselung mal das, was von einem 5-Sterne-Haus die ganze Zeit erwartet kann. Hierzu eine klare Ansage an das Management: Sofern das Resort überhaupt noch Interesse daran hat, Gäste außerhalb von Familienclans zu beherbergen, sollte dringend eine Trennung der Essensbereiche in Family-Area und Adults-only Restaurant erfolgen. Es erscheint schwer vorstellbar, dass als Paar verreisende Gäste unter diesen Bedingungen bereit sind, soviel Geld zu investieren.

Obwohl der Zeitpunkt der Ankunft dem Hotel bekannt war, mussten wir noch drei Stunden warten, bis das unsere Beachvilla bezugsfertig war. Das geht überhaupt nicht. Darüber hinaus werden die Zimmer zweimal am Tag gereinigt und auch das Befüllen der Minibar funktioniert reibungslos. Die Mitarbeiter sind zum großen Teil sehr freundlich und hilfsbereit.

Die Bootsfahrt von Male dauert 50 Minuten. Die Insel ist aufgrund der natürlichen Gegebenheiten und der vorhandenen Jettys nicht gerade der Hingucker. Als störend empfanden wir auch den Bootsparkplatz im Innenbereich der Doppelinsel. Wir mussten am Strand schon genau nach Bereichen suchen, um bedenkenlos ohne Badeschuhe ins Wasser zu gelangen. Einladend ist das nicht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zu den allgemeinen Freizeitangeboten gibt es nichts zu kritisieren. Klare Punktabzüge gibt es wegen des Entertainments. Alles ist natürlich etwas nach der Gästestruktur (God save the Queen) angelegt. Da können sich diese Gäste entsprechend bei dem Karaoke ausleben. Was wirklich genervt hat, war die Live-Musik und der Hotel-Animateur. Wenn zu unserer Reisezeit jeden Abend der weibliche Teil des dort auftretenden Gesangsduos versucht, Guns´n Roses nachzusingen, war das schon ein Erlebnis der dritten Art. Der Animateur wirkte immer sehr "aufgeputscht" und lachte plötzlich über selbst. Auch er versuchte sich Sänger. Wenn schon Unterhaltung, dann bitte mit Niveau.