Familienausflug ins Luxuslabyrinth: 4 Sterne, die wir nie fanden
Unser Aufenthalt begann mit einem Hauch von Luxus, als wir freundlich in der Lobby empfangen wurden. Doch nach mehr als einer halben Stunde Wartezeit an der Rezeption – anscheinend war Kassezählen wichtiger als neu ankommende Gäste – mussten wir feststellen, dass wir uns im falschen Hotel befanden. Nun, Fehler passieren, könnte man sagen, doch mit schwerem Gepäck in der Hand war die Reise zum "richtigen" Hotel Ona Palmira Paquera (laut Rezeption Schwester-Resort) alles andere als ein Vergnügen.
Dort angekommen, wurde die Stimmung nicht besser: Statt der gebuchten Juniorsuite erwartete uns ein einfaches Zimmer, das eher den Charme eines nostalgischen Hostels ausstrahlte als den eines 4-Sterne-Hotels.
Die Enttäuschung und der Schock wo wir gelandet sind für das viel bezahlte Geld war so gravierend, dass mein Körper kurzerhand entschied, sich mit einem Kreislaufkollaps zu verabschieden. Wir überlegten am gleichen Tag wieder abzureisen.
Nach einem Gespräch mit dem Hotelmanager wurde uns ein Zimmer im Ona Palmira Paradies zugeteilt. Zimmer 303 präsentierte sich als eine Art Zeitreise zurück in die 70er, mit Holzvertäfelungen, die eine Mischung aus Gemütlichkeit und Beklemmung erzeugten. Das modrig riechende Bad und die spartanischen Rollbetten taten ihr Übriges, um den Traum vom Erholungsurlaub vollends in Luft aufzulösen. Die Enge des Zimmers war bemerkenswert – selbst ein Goldfisch hätte hier Platzangst bekommen. Die hellhörigen Wände sorgten für ein ganz besonderes „Erlebnis“, denn wir durften sowohl die nächtlichen Konversationen der Nachbarn als auch ihre sanitären Ausflüge in voller Pracht miterleben.
Das kulinarische Angebot hielt leider ebenso wenig, was es versprach. Das Frühstück glich eher einer ernüchternden Pflichtübung, und das Abendessen erinnerte mehr an eine Kantine als an Speisesaal eines 4-Sterne-Hotels.
Am Abreisetag setzte sich der ironische Charme des Aufenthalts fort: An der Rezeption fanden wir nur einen Zettel vor, der versprach, dass jemand „in fünf Minuten“ da sein würde. Eine Telefonnummer war für den Fall angegeben, dass die Wartezeit länger dauert – und wie es das Schicksal wollte, trat genau dieser Fall ein. Damit wir unseren Taxi nicht verpassten, ließen wir unsere Zimmerkarten auf der Computer Tastatur des unbesetzten Hotelempfangs mit einer Botschaft zurück.
Trotz guter Lage und schönem Pool blieb das Hotel weit hinter den gebuchten Erwartungen zurück.
Einmal und nie wieder und eine Weiterempfehlung? Leider nicht.