Oya Beach Resort

Wir waren in einem der Bungalows an der Ostseite untergebracht und zuerst über die Schlichtheit der Einrichtung entsetzt. Es gab einen zwar pflegeleichten aber doch sehr kalt wirkenden Fliesenboden. Das Zimmer war anscheinend vor einiger Zeit gestrichen worden und in recht gutem Zustand. Das Bad machte mit seiner Acrylwanne, seinen Natursteinfliesen und immerhin einem Fenster einen guten Eindruck. Da die Bungalows etwas weiter von der zentralen Terrasse entfernt liegt, auf der es bis weit nach Mitternacht noch recht laut zugeht, konnten wir uns außer über in den Morgenstunden heimkehrende lärmende Engländer in direkter Nachbarschaft nicht beschweren. Leider war die deutsche Nationalität in der Unterzahl. In der ersten Woche waren die Engländer am meisten vertreten, was sich in der zweiten Woche mehr hin zu den Franzosen verschob. Jedenfalls waren in den zwei Wochen insgesamt nur 5 andere deutsche und leider auch nur kinderlose Paare im Hotel, so dass es für unsere Tochter keinerlei gleichaltrige deutschsprachige Kontakte gab.

Dass für dieses als Safe bezeichnete Mini-Verließ, doch satte 35,- Euro für zwei Wochen verlangt wurden, ist eine absolute Frechheit. Aber was tut man nicht alles, um seine Wertsachen zu schützen. Gut hingegen war, dass täglich die Handtücher vollständig ausgetauscht wurden, was zwar dem Gast zugute kommt, aber aus Sicht des Umweltschutzes durch den hohen Wasserverbrauch beim Waschen der dadurch täglich anfallenden Unmengen an Schmutzwäsche nicht unbedingt zu begrüßen ist. Auch wurden die Zimmer täglich gewischt und die Betten gemacht, was durch die rasante Geschwindigkeit des Reinigungspersonals leider zum Verlust des ein oder anderen nächtlichen Bekleidungsstückes führte.

Für All-Inclusive recht ungewöhnlich war, dass man Getränke immer an der Bar oder beim Personal bestellen musste. Wir haben die verklebten Selbstbedienungsautomaten doch schon etwas vermisst. Aber nur so lassen sich vermutlich Kosten senken. Die Kellner hatten schon einen harten Job, waren aber immer freundlich, besonders aber zu Kindern. Zu Essenszeiten mit besonderem Andrang kümmerten sich gleich 2 Personen um eine schnelle Platzzuweisung, was immer problemlos mit nur kurzer Wartezeit gelang.Das Essen war nicht schlecht, aber wie schon beschrieben, eben auf die englische Klientel ausgerichtet und nicht immer ganz warm aber doch sehr schmackhaft. Die Geräuschkulisse beim Essen, wenn der Saal stark ausgelastet war, kann schon als sehr laut bezeichnet werden.

Der Service war in der Tat hervorragend, die Ameisen wurden nach einigen Verständigungsproblemen sofort mit der Chemiekeule beseitigt und auch die durchgelegene Matraze getauscht sowie kleinere Unschönheiten wurden nach Meldung bei der Rezeption immer binnen 5 Minuten erledigt. Obwohl man den Badeurlaub auf Kreta nicht mit Fernsehen verbringen will und würde, wäre das Angebot von mehr als 2 deutschsprachigen TV-Sendern wünschenswert. Um die Versorgung mit Informationen aus der Heimat nicht ständig der großen deutschen Tageszeitung im hauseigenen Shop zu überlassen, wäre eine größere Auswahl an deutschsprachigen Sendern über RTL (Österreich) und ZDF hinausgehend durchaus zu begrüßen.

Die Griechen sind ein recht lockeres Volk, so dass Entfernungsangaben von verschieden befragten Ortsansässigen nach der Zu-Fuß-Erreichbarkeit des nächsten Ortes der Touri-Hochburg Chersonissos stark auseinandergingen, aber immer noch recht weit von der Realität entfernt waren, wie wir schliesslich am eigenen Leibe erfahren mussten. So sprach der eine von 3 km bis zum Ort, der andere von 3 km bis zu nächsten Straßenkreuzung, von der es dann aber in Wirklichkeit bestimmt noch einmal 4 km bis nach Chersonissos waren. So ein Fussmarsch ist nur in den kühleren Abendstunden zu empfehlen und mit einer Taxifahrt zurück zum Hotel am besten zu beenden. Auf dem schlechten Strand herumzureiten, will ich hier mal ersparen, aber nur so viel, Baden ist wirklich unmöglich. Der im Katalog erwähnte "felsig durchsetzte" Strand ist weit untertrieben, nur der Pool ist von der Größe und Tiefe wirklich beschwimmbar. Wenn nach Hörensagen die größte Geldeinnahmequelle der ortsansässigen Ärzte aus der kostspieligen Entfernung von Seeigeln aus Urlauberfüßen besteht, sagt das eigentlich schon alles über die Qualität des Badespasses vorm Hotel aus. Ein paar hundert Meter westlich ist es durchaus möglich, zwischen den die Küsten umlaufenden Felsplatten hindurch ins Meer zu gehen, doch durch den dortigen groben Sand ist auch dort das Tragen von Badeschuhen zu empfehlen. Sowas steht natürlich in keinem Katalog.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animation wurde von fünf Personen bestritten und ist als schlechter Witz zu bezeichnen. Man wurde als Deutscher nicht wirklich ernst genommen. Wenn beim abendlichen Programm, dem täglichen einstündigen Vorlesen von Zahlen durch den Animationsältesten - Bingo genannt - wie so oft ein Engländer gewann, dann tobte der Saal und es fiel den unterrepräsentierten Deutschen sichtlich schwer, sich als solche zu "outen". Die Poolanimation war auch mehr lästig als lustig, Totalverweigerer wurden fast angebrüllt, bei den sinnlosen Spielen und Betätigungen auf dem gefährlich rutschigen Fliesenboden mitzumachen, dass einem die Lust vergehen konnte. Von der Kinderanimation ganz zu schweigen. Die dafür eingestellte Fachkraft war mental und sprachlich mit der Vielzahl der zu betreuenden Nationalitäten sichtlich überfordert und wirkte immer unmotiviert und irgendwie müde. Deutsch zählte jedenfalls nicht zu ihrem sprachlichen Repertoire, wo nicht mal die Flucht ins englische (!) wirklich weiterhalf. Von einem Zusammenhalt als Animations-Team konnte nicht die Rede sein. Die beiden vordergründig in Erscheinung getretenden Protagonisten machten immer "ihr Ding" und waren jeder für sich durchaus unterhaltsam, während die Kinderanimation und eine recht ungeschickt wirkende Zusatzkraft auch außerhalb der Animationen nur selten ins Geschehen mit einbezogen wurden. Alles in allem eine recht zerrissene Truppe. Das in Mittelmeergegenden durchaus Meer-Poolwasser hatte auf unsere Badebekleidung trotz intensivem Ausspülen mit Süsswasser eine zerstörerische Wirkung entfaltet. Die anfängliche Grünfärbung ging in Auflösung der Materialstruktur über, so dass zur Abreise jeweils eine Badehose im Hotel bleiben konnte.