- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das sehr schön gestaltete Palace Hotel San Michele und die daran angeschlossene Depandance Relais de Normanni ist von mittlerer Größe mit gesamt ca. 70 Zimmern. Ein ansprechender Vorplatz mit modernen bequemen Sitzgruppen, Sonnenschirmen und einer grandiosen Aussicht lädt hier zum Verweilen ein. Das gesamte Entree wirkt sehr pompös durch hohe Decken mit großen Kronleuchtern, ist gut gepflegt bzw. renoviert, schien aber etwas verwaist da die Bar bzw. die Rezeption in der Depandance nicht besetzt waren. Im gesamten Hotel gibt es ettliche sehr schöne Räume, ja richtige Prunksäle und auch Terrassen in attraktiver Lage die unverständlicherweise nicht genutzt werden bzw. geschlossen sind. Die kleine Gartenanlage im hinteren Bereich des Hotels ist schön gestaltet und gepflegt - leider befinden sich dort keine Sitzgelegenheiten. Da das Hotel auch mit einem neu gestalteten Wellnessbereich wirbt möchten wir hier auf eine seltsam anmutende Besonderheit aufmerksam machen. DER WELLNESSBEREICH IST NUR VON 16:00 bis 19:30 GEÖFFNET und darf nur mit Bademnatel, Badekappe und Badeschuhen des Hotels betreten werden welche man für EUR 10,- MIETE an der Rezeption erhält. Auch ein Badetuchwechsel schlägt sich mit EUR 5,- auf der Rechnung nieder. Wir haben daher auf die Nutzung dieses Angebots verzichtet. Für unseren Aufenthalt haben wir Halbpension gebucht, was sich als Fehler entpuppte, das Hotel bietet aber auch Zimmer mit Frühstück oder Vollpension an. Die Essenszeiten sind mehr als kurz - Frühstück von 7:00 bis 9:30, Mittag 12:00 bis 13:00 und ABENDESSEN sogar NUR VON 19:30 BIS 21:00 UHR! Bei unserer Ankunft schien das Hotel voll belegt. Ausschließlich von Italienern, welche teilweise sehr freundlich waren es aber teilweise nicht einmal für nötig befanden einen ausländischen Touristen zurückzugrüßen. Erst am letzten Tag trafen auch zwei ältere deutsche Paare im Hotel ein. Die anwesenden Gäste waren vom Alter bunt gemischt, hauptsächlich Familien und ältere Personen. Positiv hervorheben möchte ich die ausreichend vorhandenen und kostenlosen Parkplätze zum Teil auch in einer Tiefgarage. Das Hotel stellt einen kostenlose W-Lan Zugang im gesamten Bereich zur Verfügung. Monte Sant Angelo bietet guten Handyempfang allerdings ist man in den Zimmern des Hotels nicht ereichbar. Ich würde Reisenden empfehlen lieber die Vor- oder Nachsaison zu nutzen da bei unseren Aufenthalt Temperaturen um 40°C herrschten. Auch ein Auto finde ich nötig, da der Ort etwas abgelegen liegt. Am besten noch zuhause anmieten und direkt am Flughafen abholen. Das Preis-Leistungsverhältnis des Hotels würde ich als "gerade noch angemessen" bezeichnen da ich sehr günstig pauschal buchen konnte. Übrigens- ein Besuch der Grotte Castellana lohnt wirklich, eine 2 Stunden lange Führung durch ein beeindruckendes von Stalagmiten und Stalaktiten gesäumtes Höhlensystem. Holen Sie aber im Vorhinen Infos ein um welche Zeit deutschsprachige Führungen stattfinden (2x täglich).
Das Zimmer ist klein aber ausreichend, sehr dunkel und nur unzureichend beleuchtet. Die "Terrasse" ist nur eine kleine Nische in der Wand bietet aber eine schöne Aussicht auf das Hinterland. Ein kleiner Flachbildfernseher und ein SKY-Receiver sind vorhanden. Ebenso ein Zimmersafe und eine Minnibar mit unverschämt hohen Preisen (0,25l Cola Dose EUR 3,-). Die Klimaanlage ist neu und funktioniert gut, jedoch bläst sie genau auf das Bett und somit sind Rückenschmerzen vorprogrammiert. Die gesamte Einrichtung des Zimmers ist neu und ansprechend. Einige kleinere Mängel sind vorhanden (Bohrlöcher in den Wänden, herabhängende Wandlampe etc.). Auch verdient der vorhandene Kasten durchaus die Bezeichnung winzig. Die Infos (insbesondere zu Ausflugstipps) in der Hotelmappe nur in italienischer Sprache. Das Badezimmer ist sehr klein und weist leider noch mehr Mängel auf, als das Zimmer (defekte Duscharmatur, nicht befestigter WC-Sitz, lose Spülung). Auch fehlen hier Ablagemöglichkeiten zur Gänze. Die Handtücher sind aus ausgesprochen dünnen Stoff und zum Duschen muss man in die Badewanne steigen. Die Zimmerreinigung erfolgt täglich aber nicht gerade gründlich. Bei unserer Ankunft bemerkten wir Haare im Badezimmer und auch im Bett - IGITT. Die Duschwand wurde während unseres Aufenthalts nicht einmal abgewischt und in der Seifenschale durften wir die ganze Woche die Seifenreste eines Vormieters bewundern. Auch war am zweiten Tag der Boden nach der Zimmerreinigung schmutziger als davor.
In unserem Urlaub konnten wir die Halbpension des Hotels "genießen". Ein im Untergeschöß gelegener, großer Speisesaal mit Massenabfertigungscharakter stand für die Hotelgäste zur Verfügung. Es gibt zwar auch zwei riesige schöne Außenterrassen, sogar mit Tischen und Stühlen, es scheint aber zu viel Mühe zu machen diese auch für die Gäste zur Verfügung zu stellen. Es sind genügend Kellner vorhanden um einen gut ausgeführten und schnellen Service zu gewährleisten. Das ist aber auch nötig wenn man die kurzen Essenszeiten - siehe Hotel allgemein - bedenkt. Beim Abendessen stehen drei Menüs zur Wahl. Diese fällt nicht immer leicht, da die Speisekarte in italienisch ausgeführt ist und nur einer der Kellner gebrochenes Englisch spricht. Der Küchenstil ist landestypisch jedoch sehr schlecht ausgeführt, viele wässrige Ragouts aus dem großen Topf, Nudeln mit geschmacklosen Saucen, und sehr einfache Gerichte aus dem Kombidämpfer. Auch einfache Küche kann gut sein, hier ist sie es leider nicht!!! Auch andere Gäste ließen zum Teil das Essen zurückgehen, und das sicher nicht weil die Portionen zu groß sind (sind nähmlich sehr überschaubar). Die einzige positive Ausnahme sind Gerichte "al forno" also Aufläufe aus dem Ofen wie etwa Lasagne, diese waren durchwegs von guter Qualität. Die Weinauswahl ist groß, jedoch nicht sehr fachgerecht. Die Preise pro Flasche sind in Ordnung, die meisten zwischen 18 und 30 Euro. Das Frühstück ist sehr einfach (landestypisch), bietet aber aussergewöhnlich guten Kaffee. Als größten Makel empfand ich hier die Lieblosigkeit der Präsentation - Joghurts und Aufstriche in der Plastikverpackung und Säfte aus den 2Liter-Tetrapacks und kleinen Plastikbechern. Ich habe noch nie ein 4 Sterne Hotel gesehen, das beim Frühstück nicht einmal Gläser bereit stellt. Wir haben fast jeden Tag den Kellnern Trinkgeld gegeben, waren aber die einzigen im Hotel. Sehr befremdlich fand ich auch, als ich einmal einen Kaffee zum Dessert geordert hatte, dass ich von den Kellnern aufgefordert wurde mir diesen doch selbst an der Bar einen Stock höher zu holen. Die Bar des Hotels war nur teilweise besetzt und nicht gerade billig. EUR 7,00 für einen Longdrink wie Campari-Orange oder Wodka-Tonic muss man hier auslegen. Lediglich der Espresso kostet nur EUR 1,-.
Das Personal des Hotels ist großteils - leider nicht immer - freundlich. Fremdsprachenkenntnisse sind so gut wie nicht vorhanden. Wer hier nicht italienisch kann, ist fehl am Platz. Lediglich die Rezeption und ein einziger Kellner sprechen einige wenige Brocken Englisch - an Deutschkenntnisse gar nicht zu denken. Unserer Meinung nach für ein 4 Sterne Hotel untragbar. Das Hotel bietet nur wenige Serviceleistungen, zum Beispiel einen Wäscheservice zu unverschämt teuren Preisen (T-Shirt oder Socken je EUR 4,-). Auch der Wunsch nach einem frischen Handtuch findet sich mit EUR 5,- in der Aufpreisliste. Ein gratis Strandshuttle wird angeboten, dieser fährt jedoch um 9:00 Uhr im Hotel ab und um 12:30 bereits wieder zurück. Die Zimmermädchen legen ein sehr seltsames Gebaren an den Tag, hier werden immer in einem ganzen Trakt alle Zimmer gleichzeitig gereinigt und man wird mit "una minuta" aus dem Zimmer vertrieben. Dann kann es schon vorkommen, dass man erst nach 45 "minutas" wieder ins Zimmer hineindarf. Ich habe so etwas noch nie erlebt und war eher verwundert als verärgert.
Monte Sant Angelo liegt wunderschön auf einem Berghang gelegen, etwa 2 Stunden Autofahrt vom nächsten Flughafen Bari entfernt. Das Palace Hotel San Michele liegt am höchsten Punkt des Ortes und in ruhiger Lage. Direkt unterhalb der Anlage befindet sich der Großparkplatz für Tagesbesucher des Wallfahrsorts und dahinter erheben sich die gut erhaltenen Ruinen des Kastells. Dieses sorgt neben dem freien Blick auf den Golf von Manfredonia für eine grandiose Aussicht. Etwa 300 Meter in Richtung Ortskern beginnt die Einkaufs-, Restaurant- und Barstrasse mit vielen kleinen Geschäften (hauptsächlich Spezialitätenläden und richtige Touristenshops, die Preise sind aber angemessen). Große Shoppingtempel und Biergärten sucht man hier vergebens. Das macht aber auch den Charm des wirklich wunderschönen Städtchens mit seinen engen Gassen und kleinen Plätzen aus. Wer vorhat groß Mode shoppen zu gehen muss wohl ins 10 km entfernte Manfredonia fahren. Wenn in den Katalogen oftmals nur 3 km bis zum Hotelstrand angegeben sind bezieht sich das auf die Luftline, tatsächlich fährt man mit dem Auto 13 km, hauptsächlich Serpentinenstraße. In der Region gibt es jede Menge kleinerer Ausflugsziele und sehenswerte Städtchen. Empfehlen kann man einen Besuch des nahe gelegenen Foresta Umbra, ein dichter Laubwald mit schönen Wanderwegen. Des weiteren sehenswert das bekannte Touristenziel Alberobello mit seinen Trulli und ganz besonders die in der Nähe gelegene Grotte Castelana. Hierzu muss man allerdings 6 Stunden Autofahrt in Kauf nehmen.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Der Pool des Hotels ist klein aber sehr schön konzipiert, sauber, gepflegt, mit nur wenigen Gästen. Es stehen in den Hang gebaute Nischen zur Verfügung, jede mit Sonnenschirm und Liegen. Ein wirklicher Lichtblick für das Hotel. Falls ein Strandtuch gewünscht wird. ist dieses für EUR 10,- an der Rezeption zu mieten. Den vorhandenen Wellnessbereich haben wir nicht genutzt - Gründe siehe unter Hotel allgemein. Der Hotelstrand ist in einer am Meer gelegenen Ferienhaus- und Campinganlage integriert und sehr klein und überlaufen. Auf den natürlichen Kiesstrand wurde etwas Sand aufgeschüttet. Auch hier stehen gratis Sonnenliegen und Schirm zur Verfügung. Lediglich am frühen Nachmittag hat man hier etwas Ruhe (dann gehen alle Italiener Mittagessen und Siesta machen). Für die Benützung des WC, Umkleide oder Duschen muss man erst den Schlüssel an der Strandbar holen. Das Meer ist leider nicht sehr klar und stark mit Seegras verschmutzt. Auch ist der Badebereich bis zu den Quallennetzen sehr klein (ca. 10 m), also nicht wirklich für Schwimmer geeignet. Ansonsten bietet das Hotel keine weiteren Freizeitangebote.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im August 2011 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Mario |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 17 |