Gebäude, Parkanlage, bauliche Qualität und Infrastruktur der Anlage sind das Beste, was wir bisher in mehr als zehn Ägypten-Urlauben kennen gelernt haben. Über den Geschmack, der sich bei der Einrichtung der Eingangshalle und des Hotels insgesamt durchgesetzt hat, soll bekanntlich nicht gestritten werden. Die Anlage ist aber sehr sorgfältig geplant, mit hoher Qualität bis in die Details (Grohe Armaturen, Ideal Standard Bäder etc.) errichtet und ausgestattet. Hunderte von ausgewachsenen Palmen und ein wirklich englischer Rasen bilden an einer der schönsten Buchten der Region Hurghada/Safaga einen wirklich schönen („paradiesisch“) Rahmen für den Urlaub. Dazu kommt, dass der nördlich der Anlage gelegene Surf- und Kitespot nahezu perfekte Bedingungen bietet und die Station von Peter Müllers Team hervorragend geführt wird.
Große helle und sorgfältig eingerichtete Zimmer mit sehr guter Ausstattung.
Das Buffet-Restaurant ist mit wenig Liebe eingerichtet und entwickelt einen enormen Lärmpegel. Schon bei mäßiger Auslastung des Hotels ist es schwierig, an dem Buffet ein wirklich warmes Essen zu bekommen. Als das Hotel über die Ostertage ausgebucht war, brach die Versorgung vollständig zusammen (zu wenig Plätze, Gläser, Teller, Personal etc.). Aber auch außerhalb dieser besonderen Situation hat das Restaurant allenfalls drei Sterne. Drei à la carte-Restaurants (italienisch, griechisch, libanesisch – das in den Prospekten genannte Fischrestaurant war geschlossen) können gegen eine Zuzahlung von € 15, 00 pro Person besucht werden. Ein Angebot, dessen Attraktivität daran abzulesen ist, dass in den à la carte-Restaurants meist gähnende Leere herrscht. Das ist sehr schade, weil die Qualität von Essen und Service in allen drei Restaurants die fünf Sterne des Hotels rechtfertigen. Da die Preise in diesen Restaurants im Verhältnis zu den übrigen Getränken und Snacks auch noch günstig sind (eine sehr schöne Meeresfrüchteplatte im libanesischen Restaurant führt die Karte mit LE 95, 00 – also etwa € 12, 50 – an), zahlt man mit der Zuzahlung mehr oder weniger den vollen Preis für das Essen, obwohl auf der anderen Seite im Buffet-Restaurant ein bezahltes Essen entfällt. – Mit einer Zuzahlung von € 60, 00 für eine Familie hat man offenbar den Kundengeschmack nicht getroffen. Es wäre sicher klug, mehr Gäste in die à la carte-Restaurants zu bringen. Der Umsatz pro Gast und vor allem die Zufriedenheit der Gäste könnte so deutlich gesteigert werden.
Das Management des Hauses hat ein Grundproblem: Ein geradezu absurdes Verständnis von Preis-Leistungs-Verhältnissen. Obwohl (oder weil?) in der „Grundversorgung“ (Buffet-Restaurant) kein europäischer Standard erreicht wird, versucht man, diesen bei den Preisen zu übertreffen. Für einen Hamburger LE 55, 00 (=über € 7, 00), für eine Minute Internet LE 3, 90 (=über € 30, 00 pro Stunde) sind Werte, die man in Europa suchen muss. Die Zigaretten sind im Hotel um Faktor drei, der Haarschnitt um Faktor drei und die Fahrt im Hotelbus nach Hurghada im ungünstigsten Fall um Faktor acht teurer, als in Ägypten üblich. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es muss dem europäischen Touristen in einem ägyptischen Hotel nicht alles zum Basar-Preis des Einheimischen verkauft werden. Aber die Aufschläge sind in diesem Hotel so großzügig kalkuliert, dass man sich geneppt fühlt. Die Überlegung, dass mit weniger hohen Margen insgesamt mehr Geld zu verdienen wäre, scheint im Management des Hauses noch nicht aufgekommen zu sein. Gekrönt wird diese Haltung, den Gast als Opfer anzusehen, durch das „all inclusive“ Angebot. Zur Begrüßung erhält man eine DIN A 4 große Beschreibung der Regeln. Statt der „Getränke und Snacks von 12. 00h bis 24. 00h“ laut Prospekt gibt es nach Vorstellung des Managements Essen nur im Buffet-Restaurant (also keine Snacks an der Strandbar) und Getränke nur zu bestimmten Zeiten an bestimmten Stellen – in der Hotelhalle (sehr gemütlich) ist das Bier um 21. 00h „all inclusive“, im Pub dagegen wird es extra berechnet. Am geheizten Schwimmbad wird der Kaffee berechnet, der in der Bar im Park „all inclusive“ ist. Es wäre vielleicht nichts dagegen einzuwenden, die Diskothek oder einen anderen besonderen Ort von dem Angebot auszunehmen. Aber es ist schlicht nicht akzeptabel, den Gast mit einer Beschreibung, einer Landkarte und der Stoppuhr durch das Hotel zu schicken, damit er ein mit einem ordentlichen Aufpreis bezahltes Angebot auch wahrnehmen kann. Die absolute Krönung ist dann, dass bei einem – mit Aufpreis bezahlten – Essen in einem der à la carte-Restaurants die Getränke auch noch zusätzlich bezahlt werden müssen, die im Buffet-Restaurant „all inclusive“ sind. Bei € 4, 00 pro Bier und € 20, 00 für die Flasche lokalen Weines kommt da noch einmal ein schöner Betrag zusammen.
Dass die Anlage abgelegen liegt, ist aus unserer Sicht kein Nachteil. Der Basar von Hurghada und das dortige Nachtleben muss man nicht jeden Tag haben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Alles vorhanden, was man erwartet. Ärgerlich ist, dass der wellness-Bereich für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren gesperrt ist. Nach einem ausführlichen Sportprogramm geniesst auch ein 12jähriger die Sauna oder einen Whirlpool.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 2 Wochen im April 2007 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Jochen |
| Alter: | 41-45 |
| Bewertungen: | 2 |


