Nachdem wir ein paar entspannte Tage an einem sehr ruhigen Strand auf Koh Phi Phi verbracht hatten, wollten wir noch zwei Nächte direkt im zentralen Ort Tonsai bleiben, bevor es weiter nach Koh Lipe gehen sollte. Trotz der enormen touristischen Erschließung der Insel hat Koh Phi Phi für mich immer noch einen gewissen Charme, so dass ich bereits beim ersten Besucht vor einem Jahr nicht enttäuscht war und gern wieder kommen wollte. Schon damals buchte ich instinktiv ein Resort (Phi Phi Relax Beach Resort) an einem abgelegenen Strand. Auch in diesem Jahr waren wir deshalb ein paar Tage abseits der Massen am Laem Tong Beach. Aus dem Vorjahr wusste ich allerdings, dass die Preise für Verpflegung und Ausflüge (was für uns hauptsächlich Tauchausflüge meint) im zentralen Ort wesentlich angenehmer sind, so dass wir hier zwei weitere Tage anschließen wollten, um kleinere Einkäufe zu erledigen und noch einmal zu tauchen. Das Papaya Resort ist eine sehr neue kleine Hotelanlage in Koh Phi Phi’s Hauptort Tonsai. Eröffnet wurde es erst zu Beginn dieses Jahres. Bezahlt haben wir pro Nacht knapp über 50 €, was durchaus sehr preisintensiv ist, wenn man bedenkt, dass das Resort weder über einen Pool noch über einen direkten Zugang zum Strand verfügt. Das Preisniveau ist auf Phi Phi allerdings generell hoch und die Leistung oft nicht dem Preis entsprechend. Im Papaya Resort waren wir daher eigentlich zufrieden. Das Resort besteht aus mehreren, in den Berghang gebauchten, einzelnen Häusern, welche die 36 Zimmer der verschiedenen Kategorien beherbergen. Es gibt Standard Sea View, Superior Sea View, Deluxe Ocean View, Family Garden View & Sea View und Family Ocean View Zimmer. Diese unterscheiden sich preislich hauptsächlich aufgrund ihrer Größe und der Zahl aufzunehmender Personen. Alle Kategorien haben einen Blick auf das Meer, welche mehr oder weniger direkt ist. Je teurer das Zimmer, umso ungetrübter die Aussicht. Das bedeutet, die teureren Zimmer liegen höher und es gibt durch keine Bäume, welche die Sicht verdecken, was bei den unteren Standard Sea View Zimmern schon vorkommen kann. Wir buchten gewohnt die einfachere Standard Sea View Kategorie, da ich Ausblick selten extra zahlen möchte. Ich empfand unsere Zimmerkategorie dennoch ideal. Wir hatten nach rechts einen guten Blick auf die Bucht, wurden auf der linken Seite allerdings durch einen Baum überwachsen, so dass ich in diese Richtung das Meer nur wenig sah. Dafür hielt der Schatten des Baumes unser Zimmer verhältnismäßig kühl. Andere Zimmer sind aufgrund der Hanglage von direkter Sonneneinstrahlung betroffen. Das Hotel hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich während der viel zu kurzen 2 Tage sehr wohl gefühlt. Wer hier im Vorfeld weiß, worauf er sich entlässt (anstrengendes Treppensteigen vs. toller Ausblick und prima Zimmer), sollte auf keinen Fall enttäuscht werden. Wir haben die Zeit auf jeden Fall sehr genossen und hätten es auch noch länger ausgehalten. Gemessen an ähnlich teuren Unterkünften war ich trotz dem für Thailand relativ hohen Übernachtungspreis sehr zufrieden mit der gebotenen Leistung. Der Ausblick vom eigenen Balkon ist zum Sonnenuntergang einfach toll und es ist sehr entspannend, sich dort seine Zeit mit einem Chang-Bier zu vertreiben und dabei der aufkommenden Partystimmung unter den Füßen zu lauschen. Ich war insbesondere auch von den Affen angetan und hoffe, dass sie von den Mitarbeitern nicht vertrieben werden und die Gäste sich ebenfalls dementsprechend benehmen.
Wir bewohnten Zimmer C11 und waren damit sehr zufrieden. Es handelt sich dabei um ein Standard Sea View Zimmer, welches nicht sonderlich groß war. Dennoch waren wir relativ zufrieden, da wir nicht allzu weit Treppen steigen mussten. Die besseren Kategorien liegen wegen der Aussicht zum Teil noch wesentlich höher. Das Zimmer ist relativ einfach eingerichtet. Trotzdem mangelt es eigentlich an nichts. Alles was der Reisende in meinen Augen in tropischen Gefilden benötigt, ist vorhanden. Es gibt einen Safe und eine Klimaanlage. Sogar ein kleiner Flachbildfernseher mit internationalen Programmen ist vorhanden. Die Möbel sind aus einfachem lackiertem hellem Holz und können daher schnell ausgetauscht werden, wenn sie in keinem guten Zustand mehr sind. Neben zwei Konsolen gab es nur noch einen Kleiderständer mit Kleiderbügeln und zwei Hocker als Nachttische. Ein Spiegel im gleichen Design war ebenfalls verfügbar. Das Bett war nicht sehr groß, aber dennoch ausreichend bequem, da es weder zu hart noch zu weich war. Leider gab es kein Kopfteil, so dass über kurz oder lang die helle Wand dahinter in Mitleidenschaft gezogen sein wird. Es waren, obwohl das Resort erst vor kurzem eröffnet hat, schon erste Abnutzungsspuren zu verzeichnen. Die Klimaanlage wurde in anderen Rezensionen als zu schwach, um das Zimmer ausreichend zu kühlen, eingeschätzt. Für mein europäisches Temperaturempfinden kühlte sie allerdings absolut ausreichend. Das WLAN reicht bis ins Zimmer und ist von hervorragender Qualität, so dass sogar Skype-Telefonate durchführbar waren. Das Badezimmer ist ebenfalls relativ einfach eingerichtet, dabei ist aber alles sauber. Ich persönlich mag offene Duschen, bei denen das Wasser einfach im Badezimmerboden abläuft, sehr gern. Dann hat man kein Problem mit schlecht gepflegten und nicht geputzten Duschumrandungen und ähnliches. Das Zimmer wird übrigens nicht täglich gereinigt. Wie oft es geschieht, kann ich leider nicht beurteilen, da wir nur 2 Tage dort waren. Auf jeden Fall werden die Mülleimer an jedem Tag gelehrt. Ebenso gibt es zwei frische Wasserflaschen pro Tag. Ich habe an beiden Abenden sehr viel Zeit am frühen Abend auf dem eigenen Balkon verbracht. Dieser ist ausreichend groß, um dort zu zweit zu sitzen. Die Balkonmöbel (zwei Stühle und ein Tisch) sind sehr neu und gepflegt. Vom Balkon aus kann man bis zum Meer schauen, den Sonnenuntergang beobachten und das Treiben unter einem beobachten. Außerdem kommen immer wieder Affen vorbei, welche über die Bäume, Dächer und Balkone klettern. Davor wurde bereits im Vorfeld im Internet gewarnt – vornehmlich in Bezug darauf, keine persönlichen Dinge auf den Balkonen liegen zu lassen. Ich habe sehr viel Respekt vor den Affen, da diese mächtige Zähne haben und sehr zudringlich sein können, da sie von vielen Touristen gefüttert werden. Dennoch liebe ich es, sie zu beobachten. Am ersten Abend hatte ich noch kein Glück und mein Partner meinte schon, es gibt wohl keine. Ich wurde am nächsten Abend im Dämmerlicht, während ich gerade in ein Telefonat vertieft war, eines Besseren belehrt als ich mich umdrehte und einem Affen, der in nächster Nähe auf Höhe meiner Schulter auf dem Geländer saß, direkt in die Augen blickte. Mich wunderte, dass dieser nicht vor Schreck herunterfiel als ich ihn erschrocken anbrüllte. Ein tolles Erlebnis.
Frühstück war in unseren Übernachtungen nicht enthalten. Dieses wäre extra zu buchen gewesen. Wenn ich richtig informiert bin, bekäme man dann sein Frühstück direkt aufs Zimmer gebracht und auf dem eigenen Balkon serviert. Es handelt sich daher dabei nur um ein kleineres Frühstück à la carte, welches am Vortag ausgewählt und bestellt werden muss. Die Kosten dafür betragen 150 THB. Ansonsten ist neuerdings auch ein kleines Café/Restaurant zum Papaya Resort gehörend in die Anlage gebaucht worden.
Das Resort bietet einen kostenlosen Abholservice für das Gepäck an. Ebenso wird man auch auf dem Rückweg zum Pier gebracht. Dieser Service ist auch dringend notwendig, da der ca. 15-20-minütige Weg vom Pier durch die kleinen und engen Gassen des Hauptortes Tonsai auch ohne Gepäck aufgrund der zunehmenden Steigung hin zur Rezeption sehr anstrengend und schweißtreibend ist. Der Service würde sonst, wenn er nicht ohnehin zum kostenlosen Angebot des Resorts zählte, 50 THB kosten. Dazu stehen einige andere Anbieter auf dem Weg bereit. Das Gepäck wird übrigens in speziellen Karren von einem Angestellten gezogen oder geschoben. Kurz vor den Resorts werden die Gepäckstücke dann auf dem Rücken die Treppen hinauf getragen. Bezüglich der Abholung habe ich im Vorfeld per E-Mail angefragt und unsere Ankunft angekündigt. Daraufhin bekamen wir eine Bestätigung der Abholmöglichkeit und den Hinweis doch etwas am Pier zu warten, da wir die zuständigen Mitarbeiter ggf. nicht sofort finden bzw. diese uns ebenfalls nicht gleich entdecken könnten. Ansonsten sollten wir einfach kurz anrufen, was für uns durch eine vorhandene thailändische SIM-Karte kein Problem gewesen wäre. Tatsächlich mussten wir eine Weile warten bis wir fündig wurden. Ich war kurz davor, dass Telefon zu zücken, als ich beschloss, noch einmal die Reihe der wartenden Hotelangestellten am Pier abzulaufen, um alle Aufschriften ihrer T-Shirts noch einmal zu prüfen. Tatsächlich war dann der richtige Mitarbeiter dabei und begleitete uns dann nach einer etwas längeren weiteren Wartezeit auf andere Gäste zum Resort. Nach Ankunft schloss sich der kurze Prozess des Eincheckens an. Die Damen an der Rezeption waren immer sehr freundlich. Der Rücktransport des Gepäcks zum Pier ist an zwei festen Zeiten (8:00 und 12:00 Uhr, da zu dieser Zeit die meisten Fähren abfahren) oder nach gesonderter Absprache möglich. Wir sperrten den Safe gleich bei der ersten Benutzung und mussten daher bei der Rezeption Hilfe anfragen. Das Problem konnte schnell und vor allem unkompliziert gelöst werden. Hier stellt sich nun die Frage, ob es erfreulich oder besorgniserregend ist, wenn ein beliebiger Angestellter umgehend mit einem großen Schlüsselbund aller Safe-Schlüssel um die Ecke kommt und beim Aufschließen hilft.
Das Hotel liegt am Berghang. Dies bringt sowohl positive als auch negative Aspekte mit sich. Der Aufstieg und manchmal auch der Abstieg sind in der Tat beschwerlich und wir haben darüber auch mehrfach geflucht, wenn ein anstrengender Tag noch davon gekrönt wurde. Dennoch lohnt sich das Hotel aber auch gerade wegen dieser Lage, da der Ausblick wirklich empfehlenswert ist. Bei einer kurzen Aufenthaltsdauer fällt der mühsame Aufstieg auch nicht so sehr ins Gewicht. Witziger Weise haben wir bei unserem über ein Jahr zurückliegenden ersten Besuch von Koh Phi Phi auf dem anstrengenden Rückweg vom Aussichtspunkt der Insel das und ähnliche im Bau befindliche Resorts am Berg gesehen und darüber gescherzt, wer hier wohl als Gast wohnt und den steilen Weg jeden Tag benutzen muss. Gut ist, dass man, wenn es schon direkt Tonsai sein muss, nicht mitten in den schmalen stickigen Gassen wohnt. Tonsai ist extrem laut. Es gibt Partys bis spät nachts und zum Teil bis in die frühen Morgenstunden. Koh Phi Phi ist leider schon seit langem nicht mehr beschaulich. Direkt im Ort hält man es dann vermutlich nicht aus. Die Lautstärke ist noch weit über die Insel zu hören, da Tonsai von Berghängen eingeschlossen wird, die dann letztendlich wie ein Trichter wirken. Im Papaya Resort haben wir auch viel Musik abbekommen. Es ist aber keineswegs so störend, dass es einem die ganze Nacht den Schlaf raubt. Zum Strand läuft man je nach Fitnesszustand ungefähr 10-20 Minuten. Es stehen die Tonsai Bay oder Loh Dalum Bay zur Auswahl. Die Tonsai Bay beherbergt die Fähranlegestelle, die Loh Dalum Bay ist am Nachmittag aufgrund starker Ebbe überhaupt nicht zum Baden geeignet. Beide Strände gehören definitiv nicht zu den besten der Insel und sind aus meiner Sicht nicht empfehlenswert.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | KindofEscapism |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 59 |