Parador de Santiago - Hostal Reis Catolicos

Sehr beeindruckende Architektur, interessant für Leute, die immer schon einmal Ritter, Kaiser und König spielen wollten, Zimmer sind sauber, bieten aber keinen wirklichen Komfort, Badezimmer tiptop, aber aus den 70er Jahren, Roca-Barock-Charme, Plastikduschvorhänge, von wegen Geberit-Unterputzspülkästen oder Duscholux-Standard, irgendwo strudelt es ist immer aus einer Dichtung. Vor dem Hotel ist die spanische 1, 2 und 5 Eurocent-Münze im Original zu bestaunen, das ist in Deutschland vor dem Adlon auch mit der deutschen 10, 20 und 50 Eurocent-Münze möglich, dort aber für wirkliche 5*****. Es gibt ein modernes 5*****Hotel, dass uns schon in Düsseldorf empfohlen wurde, allerdings 08/15. Das Parador ist für alle Reisenden interessant, die wie wir auf Durchreise sind, da muss man mal gewohnt haben. Gerne komme ich wieder nach Santiago de la C., aber nicht mehr in's Parador. Insbesondere das Essen war eine Katastrophe und bezogen auf die Leistung vollkommen überteuert. Dieses Hotel mit schweizer Management und der Raffinesse italienischer Küche (all diese Zutaten haben die bequemenn Galizier auch) wäre 6 Sonnen wert.

Zimmer sauber und o. k., aber kein Luxus, eben Nostalgie pur. Badezimmer könnten zumindestens dem eines 5*****Hotels entsprechen, denn das stünde ja nicht im Widerspruch zur ansonsten schlicht gehaltenen nostalgischen Einrichtung des Zimmers. Hellhörigkeit = 0, das kann man sich schon denken, wenn man die Zimmertür schließt. Matrazen schön hart, hervorragend geschlafen, fantastische Aussicht aus dem kleinen "Ritter"fenster.

Steht in keinem Verhältnis zu den 5*****, Restaurant wird von Touristen überlaufen (ohne Reservierung no chance) und so reagiert auch der Patron. Wieso soll ich mich anstrengen? Die Gaspacho von Knorr, Maggi und Co. ist zehn Mal besser. So eine Pampe habe ich ganz Spanien noch nicht gesehen. Fisch in der Pfanne gebraten, soetwas sollte doch an der Küste Galiziens möglich sein. Fehlanzeige. A la plancha heißt wohl in Öl aufgesaugt. Salzkartoffeln zum Fisch ? Dafür gibt's doch Kartoffelbrei. Völlig überteuertes Essen, was der ansonsten tollen Atmosphäre des Hotels sehr geschadet hat.

Sehr reserviert, für Kritik (Essen) nicht aufgetan, nur im Souvenirshop spricht eine Bedienstete sehr gut deutsch. Nach dem Mecker hat man sich allerdings sehr bemüht. Aufgetragen wurde aber wieder nur mäßige Küche. Ganz klar sind die Briten im Gegensatz zur Mittelmeerküste hier die fast allein tonangebenden Urlauber mit entsprechender Auswirkung auf Preise (im Hotel) und Küche (siehe Gastronomie). Ansonsten einfach vor das Hotel vorfahren, dabei missachtet man drei Verkehrsschilder, aber als Gast des Hauses ist sogar die allgegenwärtige Polizei Freund und Helfer. Das Auto wird vom Personal in die Tiefgarage gefahren, man braucht sich überhaupt keinen Kopf zu machen (was ich allerdings schon gemacht habe), wenn der Wagen noch 2 Stunden nach dem Einschecken auf der Plaza steht. Wer im Gegensatz zu mir (VW-Golf V) ein interessantes Auto hat, kann von seiner Begleitung, sich und seinem Gefährt traumhafte Bilder schießen.

Zentraler kann man nicht wohnen, die Stadt liegt einem zu Füssen und es wäre völlig abwegig, abends im Hotel zu verweilen. Eine ganz tolle Altstadt wartet in Santiago. Wirklich für jeden Geschmack. Man vermutet nur Pilger mit Blasen an den Füssen und Galizien ist ja ansonsten das Armenhaus Spaniens. Aber die Stadt ist absolute Spitze, klein, aber fein, tolle Bars, nette Restaurants, überhaupt keine überdrehten Preise, viele junge Menschen und vom Hotel aus ist man auch schon drin und fühlt sich als 40+jähriger sauwohl...

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